Skigebiet retten
Stadt Salzburg will Gaißau-Hintersee mit halber Million helfen

Mit einer halben Million will die Stadt Salzburg das Skigebiet Gaißau-Hintersee unterstützen.  | Foto: Maria Tiefenbacher-Schöndorfer
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  • Mit einer halben Million will die Stadt Salzburg das Skigebiet Gaißau-Hintersee unterstützen.
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Das Land Salzburg hat dem wieder einmal in finanzielle Schwierigkeiten geratenen Skigebiet Gaißau-Hintersee zwei Millionen Euro an Hilfe zugesagt. Nun will auch Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner 500.000 Euro für die Rettung beitragen.

SALZBURG/GAIßAU/HINTERSEE. Salzburgs Bürgermeister hat heute eine finanzielle Hilfe von einer halben Million Euro für die Skischaukel Gaißau-Hintersee in Aussicht gestellt. Das Skigebiet rutschte dieses Jahr bereits zum dritten Mal in die Insolvenz. Harald Preuner hat dort das Skifahren gelernt. Mit dem Geld will man ermäßigte Tickets für Kinder und Jugendliche ermöglichen.

Ist es gut, dass Stadt und Land Salzburg Geld für Gaißau-Hintersee ausgeben?

Finanzielle Rettung

Das Skigebiet Gaißau-Hintersee ist weiterhin in einer prekären finanziellen Situation. Bereits zum dritten Mal schlitterte es dieses Jahr in die Zahlungsunfähigkeit. Zur Unterstützung will das Land Salzburg eine Finanzspritze von zwei Millionen Euro gewähren. Auch Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) will die Skischaukel unterstützen. 500.000 Euro sollen von der Stadt beigesteuert werden. Preuner gibt an, auch eine persönliche Verbindung mit dem Skigebiet zu haben. Er hat dort als Kind Skifahren gelernt. Mit dem Geld will man ermäßigte Tickets für Kinder und Jugendliche von drei bis 14 oder 16 Jahre ermöglichen und das Skigebiet bei seinen Beschneiungskosten unterstützen.

Bürgermeister Harald Preuner verkündete die finanzielle Unterstützung des Skigebiets. | Foto: Neumayr
  • Bürgermeister Harald Preuner verkündete die finanzielle Unterstützung des Skigebiets.
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Vier Fragen

Die RegionalMedien Salzburg stellten heute vier Fragen an das Bürgermeisterbüro, um mehr über die finanzielle Unterstützung seitens der Stadt für das Skigebiet zu erfahren. Die Antworten wurden an uns vom Büro des Bürgermeisters übermittelt.

1. Warum will die Stadt-Salzburg in dieses Skigebiet investieren?
"Die Stadt will nicht in das Schigebiet investieren. Für den in Rede stehenden Geldbetrag soll es ermäßigte Karten für Kinder und Jugendliche geben – von drei bis 14 oder 16 Jahre."

2. Was sind die konkreten Ziele der Investition?
"Grundsätzlich das Schifahren in einem stadtnahen Schigebiet zu fördern. Aber natürlich auch dieses Schigebiet, das ein stadtnahes Erholungsgebiet ist, zu erhalten und für die Zukunft zu entwickeln. Schließlich haben viele Salzburger dazu auch eine emotionale Bindung."

3. Wie sieht man das Ganze im Hinblick auf die Zukunft des Skigebiets? Gibt es für ein Skigebiet, das bereits dreimal insolvent war wirklich derzeit solche Zukunftsaussichten?
"Das muss in einer Gesamtsicht beurteilt werden."

4. Wie rechtfertigt man die Investition in ein finanziell prekär aufgestelltes Skigebiet in Zeiten der Energiekrise?
"Die Gaißau ist in stadtnahes Schigebiet und leicht vom Flachgau, der Stadt und vom Tennengau erreichbar. Damit kann ein niederschwelliges Freizeitangebot sichergestellt werden. Daran liegt für mich der Charme des Erhalts dieses Schigebiets. Inwieweit die finanzielle Basis einen Fortbestand sichert, werden die laufenden Gespräche zeigen. Für die Stadt habe ich aus den oben angeführten Gründen die Bereitschaft bekundet, einen Beitrag zu leisten."

Laut dem Bürgermeisterbüro ist das Skigebiet nahe der Stadt Salzburg für viele Salzburgerinnen und Salzburger sehr wichtig. | Foto: Foto: Franz Neumayr
  • Laut dem Bürgermeisterbüro ist das Skigebiet nahe der Stadt Salzburg für viele Salzburgerinnen und Salzburger sehr wichtig.
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Kritik von KPÖ

Irritiert über den Vorschlag zeigte sich die Salzburger KPÖ „Fasching beginnt erst am Freitag“, so Gemeinderat Kay-Michael Dankl (KPÖ PLUS) zur Ankündigung des Bürgermeisters Harald Preuner, 500.000 Euro an finanzieller Hilfe an in Gaißau-Hintersee zu stecken.

„Studien zeigen, dass Skigebiete unter 1.500 Meter wenig zukunftsträchtig sind. Hier eine halbe Million aus der Stadtkassa zu überweisen, ist als würde die Stadt ihr Geld in Faxtechnologie investieren.“
Kay-Michael Dankl, KPÖ PLUS Gemeinderat.

KPÖ-Plus-Gemeinderat Kay-Michael Dankl wäre es lieber, das Ganze wäre nur ein Faschingswitz. | Foto: KPÖ-Plus
  • KPÖ-Plus-Gemeinderat Kay-Michael Dankl wäre es lieber, das Ganze wäre nur ein Faschingswitz.
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In der Tat bescheinigen die Ergebnisse des von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik geleiteten Projekts „Snow Cover Evolution in Austria“ Ski Gebieten unter 1.500 Metern Höhe keine schneeweiße Zukunft. Wie Kay-Michael Dankl betont, liegt Gaißau-Hintersee auf 750 bis 1.567 Metern Seehöhe.

Seitens der KPÖ ist man jedenfalls der Meinung, dass das Steuergeld in anderen Bereichen besser investiert wäre als in Schneekanonen im Tennengau. „Ich weiß nicht, wem Preuner hier einen Gefallen tun will, aber mit einer halben Million kann man mehr für Sport und Gesundheit für junge Menschen mehr tun, als das Geld aus der Stadt rauszutragen", so Gemeinderat Kay Michael Dankl.

In der Zukunft wird es sehr schwierig werden Skigebiete unter 1.500 Meter wie Gaißau-Hintersee adäquat zu beschneien. | Foto: RegionalMedienSalzburg
  • In der Zukunft wird es sehr schwierig werden Skigebiete unter 1.500 Meter wie Gaißau-Hintersee adäquat zu beschneien.
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Grüne Bürgerliste  entsetzt

Auch die Klubobfrau der grünen Bürgerliste, Ingeborg Haller, kann dem Vorschlag von Bürgermeister Harald Preuner wenig abgewinnen.

„Wo kommen wir hin, wenn die Stadt Salzburg anfängt, Skigebiete zu sponsern. Wenn ÖVP-Bürgermeister Harald Preuner im Skigebiet Gaißau-Hintersee Schifahren gelernt hat, kann er den Betrieb ja mit seinem eigenen Geld unterstützen. Aber sicher nicht mit Steuergeldern der Stadt.“
Ingeborg Haller, Klubobfrau grüne Bürgerliste

Wie auch die KPÖ kritisieren die Grünen, dass Skigebiete unter 1.500 Metern bei den derzeitigen Klimaentwicklungen einfach keine Zukunft hätten und diese Investition daher realitätsfremd seien. Sie Bezeichnen die Investition daher als "völligen Humbug" und "Verschwendung von Steuergeld".

Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller sieht keinen Sinn in der Finanzspritze für das bereits mehrfach insolvente Skigebiet.  | Foto: Neumayr
  • Bürgerlisten-Klubobfrau Ingeborg Haller sieht keinen Sinn in der Finanzspritze für das bereits mehrfach insolvente Skigebiet.
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