Kolumne Kein-Drama Mama
Mit der "Mini-Shopping-Queen" auf Tour
Mein kleines Monster mutiert gerade zur Shopping-Queen. Egal ob Supermarkt oder Gewandgeschäft, einkaufen macht scheinbar Spaß. Das kann schon mal zu ungewollten Käufen führen.
SALZBURG. Unsere Maus ist schon sehr mobil und das merkt man gerne beim Einkaufen. Im Waggerl sitzen reicht jetzt nicht mehr aus, da will der Laden schon auf eigene Faust erkundet werden. Besonders heiß begehrt sind beim Supermarkt die Einkaufswägen im Miniformat, das endet zwar meistens damit, dass ich zwei Wägen schieben darf und nebenbei mein Kind beknie bitte mit mir weiter zu gehen. Da starten wir schon mal mit zwei Wägen und im Endeffekt schiebe ich beide, habe mein Kind auf dem Arm und entschuldige mich, dass wir soviel Platz einnehmen. Da unser kleines Monster zur Zeit eine ziemliche Kichererbse ist wird uns unser "Convoi exceptionnel" zum Glück schnell verziehen.
Schlafen im Discounter
Ein komplett gegenteiliges Phänomen tritt ein, wenn unser Monster zum schlafenden Engelchen wird. Schläft sie schon bei der Fahrt zum Supermarkt ein bekomme ich sie nur selten wach. Zu dritt und bei passendem Wetter kein Problem, dann schläft sie einfach im Auto weiter. Alleine? Ist eine kreative Lösung gefragt. Ich habe schon immer eine Kuscheldecke im Einkaufswagenformat mit und lasse mein Engelchen im Waggerl weiterschlafen. So haben wir es schon mehrfach durch den Discounter geschafft, inklusive neidischer Blicke von Eltern die das Gegenteil mitmachen. Aber mein Engelchen kann ja bekanntlich auch ein Monster sein...
Nane, Wust und Weckerl
Schwieriger wird es schon wenn mein Kind im Supermarkt auf die Idee kommt es könnte verhungern, wenn es nicht sofort etwas zu essen bekommt. Vor allem wenn es nicht auf der Stelle eine "Nane" (Banane) essen darf, da diese oft erst an der Kasse gewogen werden stehen wir meistens schon zu Beginn an der Kasse und bezahlen eine Banane! Dass sie zwei Minuten später erkennt, dass ein Laugenstangerl doch besser ist steht auf einem anderen Blatt. Ganz dringend ist auch das Bedürfnis nach einem Radl Wurst an der Fleischtheke und wehe die nette Fachverkäufer:in reagiert nicht. Da gibt es zum Glück schon mal andere Kunden die laut äußern: "Früher haben die Kleinen schon mal ein Radl Extrawurst gekriegt!". Ein großer Dank an diese Menschen, dann muss die Mama nicht betteln. Es gibt aber auch ausgesprochen liebe Fachverkäufer:innen die meinem kleinen Monster sogar Essiggurkerl überlassen und Kellner:innen die ihr Schokotäfelchen oder Kekse schenken und einfach ein liebes Wort haben.
Schnelle Finger
Leider wurden wir auch schon ungewollt zu Dieben, denn auch Kinderjacken haben Taschen und manchmal ist der Buggy schon so voll gestopft, dass einfach etwas untergeht. Mama ist dann immer ganz reumütig zur Kasse zurück und hat bezahlt. Wir sind ja ehrliche Gauner! Dafür haben wir ihr Kuscheltier schon mehrfach bezahlt, denn dieses dreht regelmäßig eine Runde auf den Kassenbändern dieser Welt. Bisher hatten wir viel Glück und immer nette, verständnisvolle Menschen angetroffen, denn scheinbar bin ich nicht die einzige Mama von kleinen, flinken Händen.
Mini Shopping Queen
Das ich so eine richtige kleine Shopping-Queen habe merkte ich kürzlich im Schuhgeschäft. Mamas Begehr war ein Paar Gummistiefeln in Größe 21, mein kleines Monster entschied sich aber für fünf verschiedene Stiefletten, zwei Paar Hauspatschen und aus unerklärlichen Gründen einem Paar Glitzerballerinas. Kurz gesagt mein herziges kleines Monster mutierte in kürzester Zeit vom kleinen Wildfang zu einer astreinen Minitussi. Also wie die Gremlins nur umgekehrt. Ich werde sie demnächst nach Mitternacht füttern, vielleicht bekomme ich ja dann meinen Wildfang zurück.
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