Welt-Hirntumor-Tag
Oftmals bleibt die Krankheit lange Zeit unentdeckt
Im Jahr 2000 wurde der Welt-Hirntumor-Tag – der am morgigen 8. Juni begangen wird – von der Deutschen Hirntumorhilfe initiiert, um nicht nur auf diese seltene Krebserkrankung aufmerksam zu machen, sondern auch, um die Forschung und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu unterstützen. In Salzburg erkranken jährlich rund 40 Menschen neu an einem aggressiven Glioblastom – der bösartigsten Form von Gehirntumoren.
SALZBURG. Hirntumore stellen sowohl Mediziner als auch Betroffene vor besondere Herausforderungen. Vor allem die aggressiven, bösartigen Formen gehören zu den am schwersten zu therapierenden Krebserkrankungen und gelten trotz intensiver Behandlung bis heute als unheilbar. Zudem gibt es keine typischen Warnsymptome, oftmals bleibt die Krankheit lange Zeit unentdeckt.
"Glioblastome kehren sehr häufig rasch zurück"
Die bösartigste Form von Gehirntumoren ist das Glioblastom. Diese Tumorform wurde unter anderem beim ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten und US-Senator John McCain diagnostiziert, der daran in der Folge auch verstorben ist. Ein Glioblastom entsteht durch die Entartung der Stützzellen des Gehirns (Glia), wächst sehr schnell und breitet sich schmetterlingsförmig aus. Da sie diffus in das gesunde Hirngewebe einwachsen, gelingt es den Chirurgen nur selten, den Tumor komplett zu entfernen:
"Daher kehren Glioblastome trotz der an die Operation anschließenden Strahlen- und Chemotherapie sehr häufig rasch zurück und gelten dann nach heutigem Kenntnisstand als unheilbar. Ein unbehandeltes Glioblastom führt derzeit nach durchschnittlich vier bis sechs Monaten zum Tod. Operationen bzw. zusätzlichen Bestrahlung und Chemotherapie sind jedoch lebensverlängernd",
weiß der niedergelassener Facharzt für Innere Medizin und zweiter Landtagspräsident Sebastian Huber.
"Enormer Wissenszuwachs
auf dem Gebiet der Hirntumore"
In Salzburg erkranken jährlich rund 40 Menschen neu an einem aggressiven Glioblastom. Zum Vergleich: Hirnmetastasen anderer Krebserkrankungen wie Lungen- oder Brustkrebs ("zerebrale Metastasierung") sind weitaus häufiger. "In den vergangenen Jahren gab es einen enormen Wissenszuwachs auf dem Gebiet der Hirntumore, große Therapie-Durchbrüche stehen leider aber noch aus. Man weiß heute aber viel mehr über die Biologie von Hirntumoren. Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg fanden etwa heraus, dass nur drei verschiedene Erbgutveränderungen die frühe Entwicklung bösartiger Glioblastome vorantreiben. Bei allen untersuchten Tumoren lag mindestens einer dieser drei Krebstreiber vor. Doch erst eine Aktivierung des so genannten Telomerase-Enzyms sorgt schließlich für rasantes Größenwachstum", informiert Huber, und fügt an:
"Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Finanzierung und Ausbau dieser Forschungseinrichtungen."
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