Salzburger Grenzgänger Heinrich Stöllner
Die Zukunft von Gestern
Die Kindheit und Jugend von Heinrich Stöllner fiel in die Zeit des Wettlaufes der Großmächte zum Mond. Science Fiction erlebte damals einen Höhepunkt. Von damals ist die Liebe zur Science Fiction Literatur des Salzburgers geblieben.
SALZBURG. Heinrich Stöllner ist ein Mann mit verschiedensten Interessen. Als das Stadtnah-Team ihn zum Interview trifft, beendet er gerade seine Online-Sprachkurse für Italienisch und Französisch. Die Kurse werden wegen des Lockdowns derzeit online am heimatlichen Personal-Computer durchgeführt.
Computer und Softwareprogramme sind für den Sales Manager im Ruhestand Heinrich Stöllner nichts Besonderes. Waren sie doch jahrzehntelang die täglichen Begleiter in seinem Berufsleben. Informationstechnologien haben den gebürtigen Salzburger, dessen Großvater einst Bürgermeister in der Gemeinde Maxglan war, schon in seiner Schulzeit in der Handelsakademie fasziniert.
Es verwundert daher nicht, dass ihn seit seiner Jugend noch eine weitere Leidenschaft bewegt: die Science-Fiction. Was einst mit der Lektüre der populären Roman-Serie „Perry Rhodan“ begann, ist über die Jahre zu einer veritablen Nebenbeschäftigung geworden.
"Meine Kindheit – ich bin Jahrgang 1955 – fiel in die Zeit des Wettlaufs zwischen den Amerikanern und Sowjets zum Mond. Science-Fiction (SF)-Serien waren damals sehr populär. Raumfahrtabenteuer fand ich damals wie heute spannend“, sagt Heinrich Stöllner.
Aus Liebe zur Literatur
Der Salzburger war in seiner Jugend schon begeisterter Sciene Ficton- und Fantasy Leser. Autoren wie Walter Ersting (Pseudonym Clark darlton, Perry Rhodan, begraben am Magxlaner Friedhof) haben ihn als Jugendlicher angesprochen.
Im Laufe der Jahre hat sich sein Blickwinkel auf das Genre verändert. Haben ihn in seiner Jugend die reinen Abenteuergeschichten interessiert, so ist es mittlerweile die diffizilere Querliteratur, die einerseits die Hintergründe einzelner Autoren und ihrer Herangehensweise an Themen sowie andererseits die naturwissenschaftlichen und gesellschaftspolitischen Aspekte dieses Literaturgenres beleuchtet.
Der Salzburger verfügt über eine beachtliche Privat-Bibliothek, in der er die einzelnen Bereiche dieses Genres gesammelt hat. Vor kurzem hat er einen Teil dieser umfangreichen Sammlung einer privaten Science-Fiction-Fördererstiftung in der „Villa Fantastica“ in Wien übergeben, die sich zur Aufgabe gesetzt hat, den gesamten deutschsprachigen Bestand an Science-Fiction-Literatur zu sammeln und interessierten Lesern zur Verfügung zu stellen.
Durch seine literarische Ader und Liebe zur Literatur und Sprache hat Heinrich Stöllner selbst als Autor in zahlreichen Artikeln in Foren und Magazinen im gesamten deutschsprachigen Raum die ursprünglichen Quellen und Autoren dieses Genres durchleuchtet.
„In meiner Bibliothek stehen zum Beispiel der US-Autor Robert A. Heinlein (1907 - 1988), einer der erfolgreichsten Autoren der Science Fiction (`Starship Troopers`, `Fremder in einem fremden Land`) und der Literaturnobelpreisträger Hermann Hesse, der mit dem `Glasperlenspiel`selbst eine Utopie geschrieben hat, friedlich im Regal alphabetisch sortiert nebeneinander“, so Stöllner.
In seinem Buch „Die Zukunft von Gestern“ hat er einzelne deutsch- und englischsprachige Serien analysiert und kritisch betrachtet. Dem Autor Stöllner ging es dabei auch um die nicht immer gelungenen Übersetzungen dieses Genres:
„Ich will mit meinem Buch sowohl Sammlern als auch wissenschaftlich Tätigen ein Nachschlagewerk über eine wichtige Periode in der deutschen SF-Geschichte anbieten.“
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