Mordprozess
62-Jähriger steht wegen Mordes an Salzburgerin vor Gericht
Rund zwei Jahre nachdem eine 81-Jährige in Salzburg Maxglan durch insgesamt 28 Messerstiche getötet wurde, kommt es heute zur Verhandlung am Landesgericht Salzburg. Der Angeklagte 62-Jährige wurde durch DNA Tests ermittelt. Er bestreitet die Tat.
SALZBURG. Lange Zeit war vollkommen unklar, wer für die blutige Tat an einer Salzburger Pensionistin im Jahr 2020 verantwortlich sein könnte. Die Wende brachte 2021 ein kriminalpsychologisches Gutachtens, aufgrund dessen man DNA-Tests von allen alleinstehenden Männern, die zum Tatzeitpunkt im Gebäude gelebt hatten, machte. Die Spuren führten zu einem mittlerweile 62-jährigen Pensionisten, der bis Anfang August 2021 im selben Haus gelebt hatte. Er muss sich nun heute für den Tod der Pensionistin vor Gericht verantworten. Der Angeklagte gibt an, die Frau nur vom Sehen gekannt zu haben. Er bestreitet die Tat begangen zu haben.
Die Tat
Im August 2020 fand man in einer Wohnung im Salzburg Stadtteil Maxglan die Leiche einer 81-jährigen Pensionistin. Ein Bekannter sah nach ihr, weil er sie mehrere Tage nicht hatte erreichen können. Er fand die leblose Frau in ihrer Wohnung. Sie war in eine Stoffbahn gewickelt. Ihr Körper wies 28 Messerstiche auf. Als Todesursache wurde bei der von der Staatsanwaltschaft angeordneten Obduktion das Verbluten aufgrund der Stichverletzungen bestimmt.
Schwere Ermittlungen
In erster Instanz gestalteten sich die Ermittlungen als sehr schwierig. Wie wir im September 2021 berichteten, sicherte die Polizei zahlreiche Spuren und führte mit den Nachbarn Befragungen durch. Ein die Ermittlungen erschwerender Umstand war, dass die Frau sehr zurückgezogen gelebt haben dürfte. Kaum jemand in dem Mehrparteienhaus hatte sie gekannt. Auch die Tatwaffe konnte nicht gefunden werden. Insgesamt 100 DNA-Abriebe wurden sichergestellt und vom Gerichtsmedizinischen Institut Salzburg untersucht und ausgewertet. Dreizehn der DNA-Spuren, die sowohl am Körper der Frau als auch in der restlichen Wohnung sichergestellt wurden, konnte man einem konkreten Mann zuordnen. Der Abgleich mit nationalen und internationalen Datenbanken brachte aber ein negatives Ergebnis.
Die Wende
Eine Wendung brachte dann im Jänner 2021 das Heranziehen eines Kriminalpsychologen auf Anregung der Staatsanwaltschaft. Nachdem dieser ein Gutachten angefertigt hatte, konzentrierte man sich auf alleinstehende Männer, die zur Zeit der Tat im Haus gelebt hatten.
So wurden 37-Männer von den Ermittlern ausfindig gemacht, befragt und aufgefordert, sich einer freiwillige DNA-Abnahme zu unterziehen. Alle 37 Männer taten dies.
Festnahme eines Verdächtigen
Nach der Untersuchung der DNA-Proben und dem Abgleich mit den Tatortspuren konnte das Gerichtsmedizinische Institut Salzburg am 9. September einen Treffer erzielen. Dreizehn der Spuren passten mit der DNA eines nun 62-jährigen Pensionisten zusammen. Der Österreicher hatte bis Anfang August 2021 im selben Haus wie das Opfer gelebt und war erst kurz vor der Festnahme nach Wiener Neustadt gezogen. Eine gerichtlich bewilligte Festnahme und zwei Hausdurchsuchungen wurden von der Staatsanwaltschaft Salzburg am 12. September angeordnet und durchgeführt. Der Mann wurde in seiner Wohnung aufgefunden und festgenommen. Er bestritt jegliche Verbindung mit der Tat.
Der Prozess
Heute Vormittag startete der Prozess gegen den 62-jährigen Tatverdächtigen. Er wird des Mordes an der 81-jährigen Pensionistin in Maxglan im Jahre 2020 angeklagt. Er bestreitet nach wie vor die Tat und gibt an die Frau nur vom Sehen gekannt zu haben. Der Pensionist ist nicht vorbestraft. Weitere Informationen folgen.
Mehr zu dem Mordfall:
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.