Doch keine Adventstreiks
Gewerkschaft einigt sich mit Handel auf sieben Prozent

- Nach der Einigung gestern Abend, kommt es nun doch zu keinen Streiks am Handel am Freitag und Samstag.
- Foto: Europark/wildbild
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Die Kollektivverhandlungen im Handel fanden gestern Abend einen positiven Abschluss. 7,3 Prozent mehr erhalten Handelsangestellte ab 1. Jänner. Niedriglöhne werden bis zu 8,67 Prozent angehoben. Lehrlinge erwartet sogar ein Plus von 9,6 Prozent.
SALZBURG. Nach über einem Monat harter Verhandlungen hat man sich nun auch im Handel geeinigt. Die Gewerkschaft GPA Salzburg zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Mit der Einigung sind nun auch die befürchteten Warnstreiks vom Tisch. Wirtschaftskammer und Handelsverband zeigen sich weniger begeistert über das Verhandlungsergebnis.
Harte Verhandlungen
Seit 19. Oktober wurden im Handel harte Kollektivvertragsverhandlungen geführt. Die Gewerkschaft forderte ein Plus von 8,5 Prozent und einen Mindestbetrag von 200 Euro. Die Vertretung der Arbeitnehmer betonte auch, dass man Einmalzahlungen nicht akzeptieren werde. Die Arbeitgeber boten über vier Verhandlungsrunden hinweg vier Prozent und eine Einmalzahlung von 3,5 Prozent. Wochenlang konnte keine Einigung erzielt werden. In Salzburg kam es dann auch Mitte November zu Demonstrationen. Mehr dazu hier:
Streikdrohung
Nachdem auch die vierte Runde keine Einigung brachte, stellte die Gewerkschaft ein Ultimatum. Sollte es bei den Verhandlungen am Dienstag, den 29. November, kein Entgegenkommen seitens der Unternehmerinnen und Unternehmer geben, dann werde man punktuelle einstündige Warnstreiks am kommenden zweiten Adventwochenende in die Wege leiten. Weitere Infos in diesem Artikel:
Die Einigung
Nun konnten sich Gewerkschaft und Unternehmen einig werden. Wie die Gewerkschaft Salzburg GPA stolz verkündet, gibt es ab Jänner durchschnittlich 7.3 Prozent mehr für die Angestellten im Handel. Niedrige Gehälter werden um bis zu 8,67 Prozent angehoben. Lehrlinge erhalten eine Steigerung von 9,6 Prozent. Der Mindestbetrag liegt bei 145 Euro. 35.000 Arbeitnehmer im Handel in Salzburg profitieren von dem Ergebnis.
Michael Hofer, Handelssekretär der Gewerkschaft GPA Salzburg zeigt sich erfreut: „Durch die Streikbeschlüsse in 30 Salzburger Handelsbetrieben und über 300 in Österreich konnten wir den gewerkschaftlichen Druck entscheidend steigern. Nur so konnte das Letztangebot der Arbeitgeber von 4 % und nicht nachhaltiger Einmalzahlungen auf bis zu 8,67 % gesteigert werden – ein Riesensprung seit der letzten Verhandlungsrunde!"

- Michael Hofer von der Gewerkschaft GPA Salzburg ist stolz auf das von den Handelsangestellten erkämpfte Ergebnis.
- Foto: GPA Salzburg
- hochgeladen von Philip Steiner
Die Gewerkschaft bedankt sich auch bei den Beschäftigten.
„Ein Riesendank geht hier an die zahlreichen Beschäftigten, die bei den Betriebsversammlungen mit Streikbeschlüssen so geschlossen hinter uns gestanden sind. Ohne sie wäre es nicht gegangen und wir haben bewiesen, dass Handelsangestellte sehr wohl für einen Arbeitskampf bereit sind!“
Michael Hofer, Handelssekretär GPA Salzburg
Handel und WKO wenig erfreut
Etwas weniger Freude mit dem Ergebnis scheinen der Handelsverband und die Wirtschaftskammer Österreich zu haben. Der Handelsverband betont, dass mit dem „großzügigen" Abschluss die Obergrenze erreicht wurde. Das Geld werde den Handelsbetrieben "in der Substanz fehlen". Die Wirtschaftskammer zeigte sich indessen enttäuscht über die vehemente Ablehnung der Einmalzahlungen seitens der Gewerkschaft. Aus ihrer Sicht, hätten diese sowohl für die Angestellten als auch für die Unternehmen einige Vorteile geboten.
Mehr dazu hier:
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