Blackout
"Kommunikation und Vorbereitung sind die Schlüssel"
Das Thema Blackout ist ein viel Besprochenes, dabei halten Experten wie Herwig Struber, Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH, einen solchen Eintritt für "unwahrscheinlich". Trotzdem trainieren 700 seiner Mitarbeiter Szenarien wie diese regelmäßig.
SALZBURG. Das Thema Blackout beschäftigt aktuell die Politik, die Wirtschaft und auch Privatpersonen – "dabei wissen viele gar nicht, was ein Blackout überhaupt ist", sagt Herwig Struber, Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH. "Ein Stromausfall ist kein Blackout. Ein Blackout ist ein Szenario, bei dem weite Teile Europas von einem länger andauernden Stromausfall über zwölf bis 48 Stunden betroffen sind", klärt der Experte.
Auslöser können sein:
- Unwetter, Stürme, Hitze, Brände
- technische Ursachen wie Überlastung oder Defekte
- oder menschliche Ursachen wie Sabotage, Angriffe oder fehlerhaftes Handeln.
Laut Struber müsse man sich klar machen, was im Falle eines Blackout alles nicht mehr funktionieren wird, um darauf vorbereitet sein zu können.
Das funktioniert nicht mehr:
- Telefon, Handy, Internet, Bankomat, Zahlsysteme
- Ampeln, Tankstellen, Tunnel
- Bahnverkehr, Öffis, Aufzüge, Lifte
- vereinzelt Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
- Licht, Kühl- und viele Heizsysteme
"Ein unwahrscheinlicher Fall"
Die Salzburg Netz GmbH, als 100 Prozent-Tochter der Salzburg AG, bereite sich auf solche Situationen vor: "Wir haben ein Krisen- und Notfallmanagement aufgebaut sowie Wiederaufbaupläne für unterschiedliche Szenarien erstellt. Unsere Mitarbeiter trainieren diese regelmäßig", sagt Struber. "Wir haben 700 Mitarbeiter, die 24 Stunden dafür sorgen, dass alle in Salzburg Strom haben. Ich bin sehr zuversichtlich, dass, sollte dieser unwahrscheinliche Fall eintreten, wir die richtigen Schritte setzen."
"In 12 bis 48 Stunden kann in Europa das gesamte Stromnetz wieder hochgefahren werden."
Herwig Struber, Geschäftsführer der Salzburg Netz GmbH
Koordinieren, wenn Standard-Kommunikation nicht funktioniert
Auf Vorbereitung will auch Markus Kurcz, der Leiter des Katastrophenschutzes des Landes Salzburg, setzen. Salzburgs Energielenkungsbeirat in dem auch die Wirtschaft vertreten ist, hat bereits mehrere Male getagt. Die größte Herausforderung beim Thema Stromausfall und Blackout sieht Kurcz in der Kommunikation: "Uns beschäftigt gerade, wie eine Einsatzführung ohne Standard-Kommunikation ablaufen kann: Wie kommunizieren die Behörden untereinander, oder mit Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen; oder auch mit der Bevölkerung; und wie wiederum die Bevölkerung mit Behörden, Einsatz-, Hilfs- und Rettungsorganisationen", so Kurcz.
"Jede Familie braucht einen Plan"
Der Experte ist überzeugt: Der Schlüssel liegt in den "kleinsten Einheiten": "Gibt es in den Familien Pläne, wie im Fall Familienzusammenführung und Versorgung der Angehörigen funktioniert, können die Experten daran arbeiten, die Situation zu beheben." Daher rät Kurcz zur innerfamiliären Organisation. >>HIER<< findest du Tipps dafür.
Kurcz wie Struber sind sich einig, dass Salzburg bei den Themen Energielenkung und Blackout zu den am besten vorbereiteten Bundesländern gehört.
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