Coronavirus in Salzburg
Ostern zu Hause statt in der Kirche feiern

Michael Max, Leiter Liturgiereferat Salzburg. | Foto: Erzdiözese Salzburg/Hessenberger
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  • Michael Max, Leiter Liturgiereferat Salzburg.
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Michael Max ist Priester und Bildungsreverent sowie Leiter des Liturgiereferats in Salzburg. Er war bei der österreichweiten Ausarbeitung der kirchlichen Angebote für zu Hause dabei. Wir haben ihn gefragt:

Herr Max, das Osterfest steht vor der Türe. Viele Salzburger werden es schade finden, an diesen hohen Feiertagen nicht in die Kirche gehen zu können. 
MICHAEL MAX:
 Das stimmt. Ostern ist das zentrale Fest im Jahreskreis der Kirche. Für die Salzburger ist es ein Familienfest und nach Weihnachten wohl das zweitwichtigste Fest, mit vielen beliebten Bräuchen. Wir haben uns aber dazu entschlossen, kein Angebot – auch kein alternatives – anzubieten, um in jedem Fall zu verhindern, die Menschen aus den Wohnungen zu holen oder zu Gruppenbildungen zu verleiten.

Heuer gibt es also keine Messen. Wie können wir bei uns daheim das Osterfest begehen?
MICHAEL MAX: Wir haben auf unserer Homepage eine bunte Sammlung an Behelfen zur Verfügung gestellt, wie man die Osterbräuche zu Hause, in der Familie zelebrieren kann. Ein Beispiel dafür ist die Segnung der Speisen am Ostersonntag. Wir empfehlen für die Segnung daheim den Tisch zu schmücken, ein schönes Tischtuch auszubreiten, eine Kerze anzuzünden, ein Kreuz und eventuell ein Marienbild aufzustellen und den Speisenkorb draufzulegen. Die Familie kommt am Tisch zusammen, um gemeinsam zu beten und die Segnung der Speisen zu erbitten. Es soll darum gehen, ein schönes Osterfrühstück zu gestalten, bei dem sich die Familie des Haushaltes am Tisch versammelt. Die Andacht mündet im feierlichen Osterbrunch.

Am Ostersonntag soll es heuer darum gehen, ein schönes Osterfrühstück zu gestalten, bei dem sich die Familie des Haushaltes am Tisch versammelt. Die Andacht mündet im feierlichen Osterbrunch. | Foto: Foto: Land Salzburg/Melanie Hutter
  • Am Ostersonntag soll es heuer darum gehen, ein schönes Osterfrühstück zu gestalten, bei dem sich die Familie des Haushaltes am Tisch versammelt. Die Andacht mündet im feierlichen Osterbrunch.
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Wie bittet man um den Segen?
MICHAEL MAX: 
Fachleute quer durch Österreich haben einen Ablauf entwickelt, der auf unserer Homepage zur Verfügung steht. (>>HIER<<) Es ist gut, sich an die beschriebenen Abläufe zu halten, weil sie eine Qualität haben. Grundsätzlich geht es beim Segenswunsch um die Erinnerung an Gottes große Taten und um die Bitte, dass er seinen Segen auch an uns wirksam werden lasse.

Außerdem laden die Bezirksblätter und Pfarrer Virgil Steindlmüller auf meinbezirk.at zur "Online-Speisenweihe" ein.

Pfarrer Virgil lädt am Sonntag zur Online-Speisenweihe


Kann dieses Osterfest vielleicht sogar ein besonderes werden?
MICHAEL MAX: Ich möchte diese Extremsituation nicht idealisieren und nicht schönreden. Ungewohnte Nähe unter Familienmitgliedern, ähnlich wie zu Weihnachten, kann zu Konflikten führen. Ein Vorteil an der aktuellen Situation kann sein, dass man sich das Osterfest in die eigenen vier Wände und damit direkt ins eigene Leben holt. Ostern wird so vielleicht nicht mehr als ein großes kirchliches Ereignis wahrgenommen, sondern als etwas, das mein Leben in meiner eigenen Wohnung berührt.

"Wir sind aktuell zur Solidarität angehalten. Das ist der schönste Dienst, den wir an der Gesellschaft leisten können."
Michael Max, Priester und Bildungsreverent sowie Leiter des Liturgireferats in Salzburg

Welche Botschaft könnte denn dieses spezielle Osterfest in der Corona-Situation vermitteln? 
MICHAEL MAX: Die Erfahrungen der Auferstehung zu Ostern und des Frühlings können uns die Sicherheit geben, dass dieser "Sturm" vorübergehen wird. Wir haben die Chance, die Dankbarkeit für das Leben noch stärker zu spüren und es danach noch intensiver auszuleben. Wenn man sich dieser Botschaft öffnet, kann das Osterfest eine Kraftquelle sein.

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Wir erinnern uns an den feierlichem Einzug Jesu in Jerusalem vor seiner Hinrichtung. Die Bevölkerung feierte ihn als Messias – den lange erwarteten Retter. | Foto: Franz Neumayr
  • Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche. Wir erinnern uns an den feierlichem Einzug Jesu in Jerusalem vor seiner Hinrichtung. Die Bevölkerung feierte ihn als Messias – den lange erwarteten Retter.
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Wie werden Sie persönlich heuer das Osterfest feiern?
MICHAEL MAX: Ich leiste Dienst in der Pfarre Rif. Zu fünft werden wir die Messe feiern. Das Messbuch ist sehr elegant, man kann diese Feiern mit 100 Leuten ebenso durchführen wie mit fünf, sie funktionieren immer. Ich bin sicher, dass mir dieses Osterfest in guter Erinnerung bleiben wird. Weil wir es anders feiern werden und weil wir erleben werden, wie man Ostern auch feiern kann. Es wird eine intensive Erfahrung.

Hier finden Sie mehr zum Thema "Ostern zu Hause feiern".

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