Gerichtsprozess
Salzburger Alkoraser wegen dreifachen Mordversuchs verurteilt
Heute geht es am Landesgericht weiter in dem Prozess um einen schweren Verkehrsunfall im Jahr 2019. Der Angeklagte raste damals auf Alkohol und Kokain in den Gegenverkehr. Er wurde heute nicht rechtskräftig zu 15 Jahren Haft verurteilt.
SALZBURG. Im März 2019 lenkte ein in Salzburg geborener türkischer Staatsbürger unter Alkohol und Drogeneinfluss seinen Porsche Cayenne S auf der B156 in Pabing in den Gegenverkehr. Drei andere Personen wurden dabei teils schwer verletzt. Nach der ersten Verhandlung im Juli wird heute der Prozess am Landesgericht Salzburg fortgesetzt. Die Anklage unterstellt ihm eine selbstmörderische Absicht. Er wurde wegen des versuchten Mordes an drei Personen angeklagt. Er soll seine Tat kurz vorher in einem Telefonat mit seinem Vater angekündigt haben. Sein Verteidiger plädiert auf grob fahrlässige schwere Körperverletzung. Nach der ersten Verhandlung im Juli wurde heute der Prozess am Landesgericht Salzburg fortgesetzt. Er wurde heute schuldig gesprochen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Die Verteidigung hat angekündigt, in Berufung zu gehen.
Unfall in Pabing
Am 11. März 2019 war der angeklagte 30 Jährige auf der Lamprechtshausener Bundesstraße (B156) in Pabing bei Nußdorf unterwegs. Dort lenkte er plötzlich seinen Porsche Cayenne S in den Gegenverkehr. Bei dem Crash kollidierte sein Pkw mit zwei weiteren Fahrzeugen. Im ersten Auto befand sich ein Pärchen. Eine der beiden Personen wurde schwer verletzt. Das andere Unfallopfer erlitt eine Gehirnerschütterung. Die den nachfolgenden Wagen lenkende Frau erlitt einen Milzriss. Der Angeklagte soll 1,3 Promille Alkohol im Blut gehabt haben. Auch Kokain wurde nachgewiesen.
Die Anklage
Nach dem Unfall tauchte der Angeklagte unter. Er wurde erst drei Jahre später im März 2022 in Georgien mittels eines europäischen Haftbefehls ausfindig gemacht und festgenommen. Im April wurde er dann nach Österreich überstellt. Seit Juli läuft nun Prozess. Der Angeklagte wird beschuldigt, sein Fahrzeug ungebremst in selbstmörderischer Absicht in den Gegenverkehr gelenkt zu haben. Wie Staatsanwalt Roland Finster in der Verhandlung im Juli betonte, habe der Angeklagte zwar nicht bewusst versucht, die anderen Verkehrsteilnehmer zu töten, doch er habe die Möglichkeit ihres Todes in Betracht gezogen und in Kauf genommen. Der 30-jährige in Salzburg geborene Türke ist daher wegen dreifachen versuchten Mordes angeklagt. Sein Verteidiger Kurt Jelinek plädiert auf grob fahrlässige schwere Körperverletzung. Der Beschuldigte ist außerdem auch wegen Hehlerei und Betruges angeklagt. Er soll so getan haben, als würde ihm ein von einer anderen Person veruntreutes Handy gehören.
Belastet durch Telefonat
Der Angeklagte wird vor allem durch ein kurz vor dem Unfall ergangenes Telefonat schwer belastet. In einem heftigen Streitgespräch mit seinem Vater soll er gesagt haben: „So, ich fahre jetzt auf die Gegenfahrbahn.“ Seine Mutter und seine Ex-Freundin wollen das Gespräch mitgehört haben. Ein weiterer erschwerender Umstand ist, dass er bereits fünfmal vorbestraft ist.
Das Urteil
Der Angeklagte wurde heute Nachmittag am Landesgericht Salzburg im Sinne der Anklage zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Urteil ist nicht rechtskräftig. Der Verteidiger hat bereits angekündigt, dass er Berufung einlegen werde.
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