Niederschlag in Salzburg

"Schlecht"-Wetter muss nicht immer schlecht sein

Mehr als ein Drittel des Jahres regnet es in Salzburg. Auch in naher und ferne Zukunft wird sich daran nicht viel ändern. Massive Niederschläge müssen aber nicht immer schlecht sein. Durch sie wird unsere Energieproduktion gesichert und unsere Wälder können ihre Wasserspeicher für den Sommer auffüllen. Bleibt nur das Beste aus den Regentagen zu machen.

SALZBURG. In der Stadt Salzburg, wo am Nordrand der Alpen die feuchte Luft aus Mitteleuropa stecken bleibt, sind Regentage keine Seltenheit. Im Jahr 2021 gab es in der Stadt Salzburg 147 Niederschlagstage. Im Jahr 2022 regnete es mit 140 Tage, mehr als ein Drittel des Jahres. Und heuer zählte der April österreichweit als einer der zehn nassesten Aprilmonate seit dem Beginn der Niederschlagsmessungen im Jahr 1858. Nicht umsonst gilt Österreich als eines der wasserreichsten Länder Europas.

Regentage - Fluch und Segen

"Die massiven Niederschläge der vergangenen Wochen sind für die Land- und Forstwirtschaft in Salzburg Fluch und Segen zugleich.", so Rupert Quehenberger, Präsident des Salzburger Bauernbundes. "Wir sind dankbar für den Regen. Der Borkenkäfer kann sich durch die feucht-kühle Witterung derzeit nur schwer entwickeln, der Wald konnte zudem die dringend benötigten Wasservorräte wieder auffüllen. Das ist ein echter Startvorteil für den Sommer." Dennoch stelle die schwierige Befahrbarkeit von Wiesen und Feldern und der fehlende Sonnenschein die Bauern bei der Futterernte vor massive Herausforderungen. "Da mittlerweile das Winterfutter verbraucht ist, müssen viele Betriebe trotz nasser Böden die Flächen beweiden oder mit Maschinen befahren." Der Präsident des Salzburger Bauernbundes bitte daher die Salzburgerinnen und Salzburger um Verständnis, wenn an den wenigen schönen Tagen die Bäuerinnen und Bauern mit ihren Maschinen unterwegs sind.

Energiegewinnung leicht über Plan

"Wir rechnen mit keinen ungewöhnlichen Hochwassersituationen.", so Birgit Lemmerer von der Salzburg AG. Für die Energiegewinnung läge die Wasserführung der Flüsse derzeit sowohl Innergebirg als auch Außergebirg in etwa im langjährigen Schnitt. "Während wir in den bisherigen Monaten 2023 kumuliert leicht hinter Plan gelegen haben, liegen wir im Mai nun leicht über Plan.", erklärt Lemmerer. Obwohl es da und dort zu einer Erhöhung der Pegel kommen könne, wären diese aufgrund der Schmelzwasserperiode jedoch normal und auch ein Rückgang der Niederschläge sowie ein Anstieg der Temperaturen wäre für die zweite Maihälfte vorausgesagt. Genaue Vorhersagen könnten aber keine getroffen werden.

Klimaszenarien der Zukunft

Wie aus dem Klimafactsheet aus dem Jahre 2015 für Salzburg hervorgeht rechnen Experten in naher und ferner Zukunft mit einer leichten Zunahme des Jahresniederschlags. Diese wird jedoch nur in einem Klimaszenario mit ungebremsten Treibhausemissionen groß genug für eine signifikante Änderung sein. Durchgeführt wurde diese Analyse in dem damalige Projekt "Österreichische Klimaszenarien 2015"  (ÖKS15) von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), dem Wegener Center für Klima und Globalen Wandel der Universität Graz (WEGC) sowie dem Interfakultären Fachbereich für Geoinformatik – Z_GIS der Paris Lodron Universität Salzburg. Das Ziel war es Klimaszenarien für zwei Treibhausgasszenarien darzustellen. Im Endbericht werden die Ergebnisse der Analyse des Klimas in Österreich für die Vergangenheit bis in die Zukunft (Ende des 21. Jahrhunderts) angeführt.

Mehr unter:  Klimaszenarien für Österreich

Tipps bei Schlechtwetter

Doch auch regnerische Tage können genossen und mit Spaß und Freude verbracht werden. Ob bei einer Regenwanderung entlang der Saalach, beim Besuch einer Therme oder bei einer Erkundungstour durch die Geschichte und Verarbeitung unseres Trinkwassers im Wassermuseum der Salzburg AG: Der Regen kann uns nicht aufhalten!
Und für wen das nun erstmal genug Wasser war, der kann sich auch in den Escape Rooms Salzburg oder beim Klettern in Saalfelden, einer der größten Kletterhallen in Österreich, einen schönen Tag im Trockenen machen. So muss "Schlecht"-Wetter nicht immer schlecht sein.

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