Bundesland Salzburg
Diese 38 Gemeinden sind quasi Energiespar-Dörfer
Salzburgs "e5"-Gemeinden sparen Energie, schützen das Klima und forcieren die regionale und örtliche Mobilität ihrer Bürgerinnen und Bürger durch ein solides öffentliches Verkehrsmittelangebot (Öffis). Heuer feiert das e5-Programm sein 25-jähriges Bestehen in Salzburg. Außerdem steht der Energie-Gemeindetag kurz bevor. Und: Falls Sie sich jetzt die Frage "Bin ich e5-Gemeinde-Bürger?" stellen, dann lesen Sie den nachfolgenden Beitrag zum Thema.
SALZBURG. Wussten Sie eigentlich, dass mehr als die Hälfte der Salzburgerinnen und Salzburger in einer e5-Gemeinde lebt? Laut dem Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (kurz: SIR), das "e5" betreut, ist dem so. Ach ja, und wissen Sie überhaupt, was "e5" meint? Nun, es handelt sich dabei das Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden, wobei diese mit bis zu fünf dieser "e" zertifiziert sein können.
Fünf Pionier-Gemeinden
Fünf Salzburger Gemeinden von insgesamt 38 sich aktuell im Programm befindenden sind von Beginn an beim e5-Programm, das heuer sein 25-jähriges Jubiläum feiert, dabei. Die Ortschaften der ersten Stunde – also seit dem Jahr 1998 – sind Elixhausen (hat derzeit vier "e") und Grödig (fünf "e") im Flachgau, St. Koloman (drei "e") im Tennengau, St. Johann im Pongau (fünf "e") und Weißbach bei Lofer (fünf "e") im Pinzgau.
"Kümmerer" in 38 Orten
Gut 320 e5-Teammitglieder wirken in den insgesamt 38 Salzburger Ortschaften als Multiplikatoren in der Sache. In jeder e5-Gemeinde gibt es darüber hinaus eine Energiebeauftragte beziehungsweise einen Energiebeauftragte, als Ansprechperson oder auch "Kümmerer" – wie das SIR den liebevollen Ausdruck verwendet – für alle Energiefragen in der jeweiligen Kommune. In über hundert e5-Teamsitzungen pro Jahr entwickeln diese e5-Teammitglieder Ideen und Arbeitsprogramme für ihre Gemeinden und versuchen so zu einer hohen Lebensqualität beizutragen. Jedes Jahr werden salzburgweit rund 200 energie-, klimaschutz-, oder mobilitätsrelevante Projekte und Aktionen umgesetzt.
"Die beste Energie ist die, die wir nicht brauchen. Insbesondere die e5-Gemeinden leisten einen großen Beitrag für mehr Energieeffizienz."
Josef Schwaiger, Energie-Landesrat, Land Salzburg
Sonnenverliebtes Bad Vigaun
Zum Beispiel wird in den e5-Gemeinden der Ausbau von Photovoltaik auf öffentlichen Gebäuden forciert. Besonders dynamisch ist diese Entwicklung laut dem SIR aktuell in der e5-Gemeinde Bad Vigaun. Bis Frühjahr 2024 will man dort Anlagen mit beinahe 200 Kilowatt-Peak (kWp) auf drei Gemeindegebäuden errichten. Ferner würden kommunale Gebäude erweitert, saniert und auf erneuerbare Wärme umgestellt.
Prämiertes Taxenbach
Ein weiteres positives Beispiel unter vielen ist die Gemeinde Taxenbach. Sie etwa erhielt für die umfassende Erneuerung ihres Seniorenwohnheims inklusive Heizungsumstellung im Sommer 2023 einen "Energy Globe Award".
Raus aus Öl in Faistenau
Auch die Umstellung der Wärmeversorgung unter dem Stichwort „Raus-aus-Öl“ beschäftigt viele e5-Gemeinden. In Faistenau wurde zum Beispiel vor etwa zwei Jahren mit dem Aufbau eines neuen Biomasse-Wärmenetzes begonnen, ausgehend von Gemeindeamt und Schule. Mittlerweile sind 40 Gebäude angeschlossen. 17 Kunden, die ihre alten Öleizungen abschalten konnten, kamen alleine im heurigen Jahr hinzu – so die Auskunft seitens des SIR.
Unter anderem spart Weißbach
Geht es um Vorbild-Kommunen fürs Energiesparen in Salzburg so kommt man nicht um die e5-Gemeinden Anif, St. Georgen bei Salzburg und Weißbach herum: diese drei konnten laut dem SIR innerhalb von wenigen Jahren bei ihrer Straßenbeleuchtung mehr als ein Viertel des Stromverbrauchs einsparen, insbesondere durch Umstellung auf LED-Technologie.
Von Anif nach Bürmoos mit dem Öffi
Als Vorbilder in Sachen klimafreundliche Mobilität in Salzburg gelten die e5-Gemeinden Anif, Hallwang und Bürmoos, wo laut dem SIR sehr viele Erwachsene eine Jahreskarte für öffentliche Verkehrsmittel besitzen. Das liege einerseits am guten Angebot bei Bus oder Bahn; andererseits würden diese Gemeinden aber auch intensive Öffentlichkeitsarbeit betreiben, eigene Förderungen auflegen und Schnuppertickets anbieten.
Das sind Salzburgs 38 e5-Gemeinden
Mit 25 Jahren Beratungs- und Umsetzungserfahrung versteht sich das e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden mittlerweile als eine erprobte Stütze für Gemeinden, die kontinuierlich und konsequent Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz umsetzen wollen. Im Bundesland Salzburg sind folgende 38 Gemeinden Teil des Programms:
- Elixhausen, eeee, seit 1998 dabei
- Grödig, eeeee, 1998
- St. Johann im Pongau, eeeee, 1998
- St. Koloman, eee, 1998
- Weißbach bei Lofer, eeeee, 1998
- Neumarkt am Wallersee, eeee, 2000
- Wals-Siezenheim, eeee, 2000
- Bischofshofen, eeee, 2003
- Thalgau, eeee, 2005
- Thomatal, eeee, 2005
- Werfenweng, eeee, 2005
- Saalfelden, eeee, 2007
- St. Georgen b. Sbg, eeee, 2009
- St. Gilgen, ee, 2009
- Strobl, eee, 2009
- Taxenbach, eeee, 2009
- Zell am See, eeee, 2009
- Goldegg, ee, 2010
- Schleedorf, eee, 2010
- Berndorf, eeee, 2011
- Radstadt, eee, 2011
- Anif, eee, 2013
- Henndorf, eeee, 2013
- Koppl, eee, 2013
- Köstendorf, eeee, 2013
- Seekirchen, eeee, 2013
- Bad Hofgastein, eee, 2014
- St. Martin am Tennengebirge, eee, 2014
- Bergheim, eeee, 2015
- Pfarrwerfen, eee, 2015
- Bruck a. d. Großglocknerstraße, eeee, 2016
- Stadt Salzburg, eeee, 2016
- Faistenau, ee, 2018
- Bad Vigaun, neu, 2020
- Hallwang, eee, 2020
- Obertrum, neu, 2021
- Bürmoos, neu, 2022
- Hallein, neu, 2022
Ausgezeichnete Orte beim Energie-Gemeindetag 2023
Folgende elf e5-Gemeinden werden beim Salzburger Energie-Gemeindetag 2023, am 22. November, im Kongresshaus St. Johann im Pongau, für das Ergebnis ihrer Arbeit in den vergangenen drei bis vier Jahren eine e5-Auszeichnung erhalten: Bad Vigaun, Goldegg, St. Gilgen, Obertrum, Hallein, Bad Hofgastein, Schleedorf, Strobl, Köstendorf, Bischofshofen und Saalfelden.
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