Für zwei Drittel reicht das Einkommen schlecht

Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich setzt Einkommen und Zufriedenheit in Beziehung.  | Foto: Daten: Arbeitsklima Index; Grafik: BB Salzburg
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  • Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer Oberösterreich setzt Einkommen und Zufriedenheit in Beziehung.
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Kommen Sie mit Ihrem Einkommen aus? Der Arbeitsklima Index zeigt eine "prekäre" Situation in Salzburg.

SALZBURG. Im Bundesland Salzburg sagen fünf Prozent der Beschäftigten, dass sie mit dem Einkommen nicht auskommen. Bei weiteren 58 Prozent reicht das Einkommen gerade, um über die Runden zu kommen. Somit sagen 63 Prozent und damit fast zwei Drittel, dass sie mit dem Einkommen kaum oder gar nicht auskommen. Das sind deutlich mehr als in ganz Österreich (50 Prozent).

"Tourismus zahlt nicht gut"

Besonders prekär ist die Situation für einfache Angestellte, Hilfsarbeiter und Facharbeiter. Nach Branchen betrachtet, kommen vor allem Beschäftigte im Salzburger Tourismus am schlechtesten mit dem Einkommen aus.

4.000 persönliche Interviews

Diese Zahlen stammen aus dem Arbeitsklima Index der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich. Er misst und beschreibt seit 22 Jahren vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer. Dazu werden jährlich mehr als 4.000 persönliche Interviews durchgeführt. "Das macht den Arbeitsklima Index zu einem Instrument zur Beschreibung der subjektiven Befindlichkeit der ArbeitnehmerInnen und zu einer validen Messgröße für den sozialen Wandel", sagt Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich.

Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich. | Foto: AK OÖ/FlorianStoellinger
  • Johann Kalliauer, Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich.
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"Salzburg: Situation prekär"

„In Salzburg ist die Situation besonders prekär", sagt Salzburgs AK-Präsident Peter Eder. "Geringere Einkommen im Österreich-Vergleich treffen auf hohe Lebenshaltungskosten, vor allem beim Wohnen. Den Jungen fehlt zunehmend die Perspektive, sich etwas schaffen zu können.“

Salzburgs AK-Präsident Peter Eder: "Die Salzburger und Salzburgerinnen verdienen einen größeren Anteil vom wirtschaftlichen Gewinn der Unternehmen." | Foto: AK/Neumayr
  • Salzburgs AK-Präsident Peter Eder: "Die Salzburger und Salzburgerinnen verdienen einen größeren Anteil vom wirtschaftlichen Gewinn der Unternehmen."
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Auswirkung auf Zufriedenheit

Dass das Einkommen sehr wohl mit der Zufriedenheit in direktem Verhältnis steht, ergeben weitere Zahlen: Nur die Hälfte derjenigen Salzburger, die nicht mit dem Einkommen auskommen, ist mit ihrem Leben zufrieden. Menschen, die gerade so über die Runden kommen, sind zu einem Drittel unzufrieden. Hingegen sind 81 Prozent der Gruppe mit ausreichendem Einkommen mit ihrem Leben zufrieden.

Zufriedenheit mit Arbeitszeit

Die Zufriedenheit mit der Arbeitszeitregelung hängt auch in Salzburg mit der tatsächlich eingesetzten Arbeitszeit zusammen. Sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitkräfte sind zu rund zwei Dritteln mit der Arbeitszeitregelung im Betrieb zufrieden. Allerdings bezeichnet sich nur mehr die Hälfte der Beschäftigten, die häufig Überstunden machen müssen, als zufrieden. "Generell gilt: Die Zufriedenheit mit der Arbeitszeit ist seit der Jahrtausendwende um rund 20 Prozentpunkte gesunken", sagt Kalliauer.

Wegzeit wirkt auf Privatleben

Die Hälfte aller Beschäftigten aus dem Bundesland Salzburg muss zur Arbeit pendeln. Das sind um fünf Prozentpunkte weniger als im Bundesdurchschnitt. Je länger die Wegzeit zur Arbeit, desto schwieriger wird es für die Salzburger, Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bekommen. Insgesamt sagen sieben von zehn Salzburgern, dass sie Beruf und Privates gut oder sehr gut vereinbaren können. Bei jenen, die länger als eine Stunde zur Arbeit brauchen, sind es nur mehr 57 Prozent. 87 Prozent der Salzburger Pendler fahren mit dem Auto. 16 Prozent nutzen öffentliche Verkehrsmittel.

Produktivität verdoppelt

Johann Kalliauer setzt Wertigkeitsgefühl der Arbeit und Bezahlung in direkte Beziehung. Zur aktuellen Auswertung sagt er: „Dass die Beschäftigten das Gefühl gewinnen, dass ihre Arbeit nichts wert ist, halte ich für skandalös. Denn sie sind es, die mit ihren Leistungen die Betriebe und die Gesellschaft am Laufen halten. Dafür haben sie mehr verdient. Denn ihre Produktivität ist in den vergangenen 20 Jahren doppelt so stark gestiegen wie die von den Unternehmen bezahlten Arbeitskosten. Es ist höchste Zeit für eine Anhebung der KV-Löhne und Gehälter auf mindestens 1.700 Euro.“

>>HIER<< lesen Sie mehr über die Auswertungen des Arbeitsklima Index in der Branche Tourismus. 

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