Coronavirus in Salzburg
Kinderbetreuung – so geht's nach Ostern weiter
Nach Ostern dürften kleine Geschäfte wieder öffnen. Damit werden auch wieder mehr Salzburger zur Arbeit gehen können. Schulen und Kindergärten bleiben zwar geschlossen, die Möglichkeit der Kinderbetreuung beleibt aber.
SALZBURG. Der Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen war in den vergangenen Wochen im Corona-Ausnahmezustand salzburgweit sehr gering. Lediglich unter zwei Prozent der Eltern mussten ihre Kinder in dieser Zeit in Betreuung schicken. "Nach Ostern könnte mit den schrittweisen Lockerungen der Corona-Maßnahmen die Nachfrage nach Betreuungsplätzen wieder zunehmen", sagt die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer. "Wir sind darauf eingestellt. Die KindergartenpädagogInnen werden große Acht darauf geben, dass Risiko einer Ansteckung zu minimieren." Das bedeutet, die Betreuung soll in Kleinstgruppen stattfinden und spezielle Hygienemaßnahmen müssen eingehalten werden.
"Mir ist es wichtig zu betonen, dass jede Form der Erwerbstätigkeit systemrelevant ist. Das bedeutet, dass alle Berufstätigen, die ihre Arbeit wieder aufnehmen, Anspruch auf Kinderbetreuung haben."
Landesrätin Andrea Klambauer
Die Landesrätin rät Eltern für eine bessere Planbarkeit bereits jetzt mit den Trägern in Kontakt zu treten, falls sie nach Ostern einen Betreuungsplatz benötigen. "Wir rechnen nach Ostern mit ca. 10 bis 15 Prozent der Kinder in Betreuung", so Klambauer.
Keine Elternbeiträge für "Corona-Wochen"
Da die Betreuung der Kinder während der letzten Wochen von den Eltern selbst übernommen wurden, sollen diese keine Elternbeiträge für diesen Zeitraum bezahlen müssen. 2 Millionen Euro Sonderförderung wurde dafür von Seiten des Landes bereitgestellt. Dieses Geld geht an die privaten Betreuungseinrichtungen, die rund ein Drittel der Betreuungsformen in Salzburg ausmachen.
"Wir unterstützen die private Einrichtungen, damit sie sich über die Krise retten können. Wir wollen in jedem Fall verhindern, dass es zu zusätzlichen Arbeitslosen kommt und auch, dass hart erarbeitete neue Betreuungsplätze wieder zusperren müssen", so die Landesrätin. Auch die Gemeinden als Träger seien aufgerufen, die Elternbeiträge für diese Zeit auszusetzen. "Der Gemeindeverband ist bereits mit dieser Bitte an die Gemeinden herangetreten. Wir warten noch auf die Rückmeldung", sagt Andrea Klambauer.
Video (Quelle: Landesmedienzentrum)
Ferienbetreuung – Planung hinkt hinterher
Sorgen bereitet der Landesrätin die Ferienbetreuung für Schulkinder in den Sommermonaten. "Im April kommen bei uns die Ansuchen auf finanzielle Unterstützung für Ferienbetreuungsangebote herein. Heuer sind wir erst bei der Hälfte der Angebote des Vorjahres", sagt Klambauer. "Ich verstehe natürlich, dass sich Gemeinden und Institutionen aktuell andere Prioritäten setzten müssen, appelliere aber gleichzeitig nicht auf die Sommerferien zu vergessen."
Kurzarbeit hat Einfluss auf Ausmaß der Ferienbetreuung
Gleichzeitig könne man den Bedarf einer Ferienbetreuung im Sommer nur schwer abschätzen: "Es kann sein, dass er größer sein wird, als normal, weil viele Berufstätigen von ihrem Urlaub jetzt schon gebrauch machen (müssen). Andererseits wissen wir nicht, wie lange die Kurzarbeit dauern wird. Also könnte der Bedarf auch geringer ausfallen", sagt die Landesrätin.
Corona hat Einfluss auf die Betreuungsplätze ab Herbst
Durch die hohe Arbeitslosigkeit in Salzburg könnte auch die prognostizierte Anzahl an Kindern in Betreuung ab Herbst sinken. "Hier gibt es Unsicherheit bei den Gemeinden. Durch die Arbeitslosigkeit könnte sich ev. der Betreuungsbedarf ändert. Mein Ziel ist es in jedem Fall alle Plätze und alle Einrichtungen zu halten, für die wir so hart gekämpft haben. Ich möchte außerdem betonen, dass arbeitsuchende Eltern ebenfalls Anspruch auf Kinderbetreuung haben", so die Landesrätin.
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