Orgelbau
"Es braucht viel Liebe für das Instrument um dabeizubleiben"

Dei Kegelventile wurden zur Reinigung aus dem Rahmen der Adneter Orgel entfernt.  | Foto: Johanna Janisch
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Roland Hitsch ist Orgelbaumeister in Salzburg. Aktuell befindet sich die 130 Jahre alte Orgel aus Adnet bei ihm zur Restauration. Neben der Restaurierung übernimmt Orgelbaumeister Roland Hitsch auch die Wartung und den Bau von neuen Orgeln. Er spricht darüber wie sein Interesse zur Orgel entflammt ist und welche Fertigkeiten man für eine erfolgreiche Karriere im vielseitigen Lehrberuf Orgelbau mitbringen muss.

SALZBURG. Aktuell befindet sich in der Werkstatt von Roland Hitsch die 130 Jahre alte Orgel aus Adnet zur Restauration. Neben der Restaurierung übernimmt Orgelbaumeister Roland Hitsch aber auch die Wartung und den Bau von neuen Orgeln. Zu Beginn seiner Karriere als Orgelbaumeister waren es noch insgesamt drei Betriebe in Salzburg, die sich mit dem Orgelbau beschäftigt haben.

Heute ist der Betrieb von Roland Hitsch der letzte Lehrbetrieb für den Orgelbau in Salzburg „Mir wurde von meinem früheren Orgellehrer, davon abgeraten, Orgelbauer zu werden. Deshalb habe ich in Wien zunächst begonnen Tontechnik zu studieren. Recht schnell habe ich aber bemerkt, dass ich das Studium nicht abschließen werde. Ich habe dann bei der Innung nachgefragt, wie man Orgelbauer wird und mit meiner Lehre begonnen. Meine Liebe zur Orgel und das Interesse an ihrer Technik habe ich im Musikunterricht in meiner Jugend entdeckt und beibehalten.“

Orgelbaumeister Roland Hitsch in seinem Betrieb.  | Foto: Johanna Janisch
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Nachhaltiges Kunsthandwerk

Besonders begeistert ihn die Nachhaltigkeit seines Berufsfelds. Die Verschleißteile der Orgel aus Adnet müssen teilweise zum ersten Mal seit 130 Jahren restauriert werden. „In solchen Dimensionen können nur wenige Unternehmen denken, insbesondere in der aktuellen Konsumgesellschaft, wo schnell Mal etwas ausgetauscht wird“, so Hitsch. Der Beruf des Orgelbauers sei sehr vielfältig und unterscheide sich von Betrieb zu Betrieb. In einem kleinen Betrieb muss man auch ein Gespür für Töne und die Musik mitbringen, um die Orgelpfeifen richtig zu stimmen.

„In meinem Betrieb sind wir nur zu zweit, da muss man überall anpacken können", so Hitsch

Reinigung der Kegelventile der Adneter Orgel. | Foto: Johanna Janisch
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Freie Lehrstelle im Orgelbau

Kalt, schmutzig und anstrengend kann der Beruf sein, wenn man die Orgeln aus der Kirche transportiert oder sich im Winter auf Montage befindet, aber dafür sehr vielseitig. Das sei auch ein wesentlicher Grund, warum die Fluktuation bei den Lehrlingen hoch ist. „Die meisten haben sich den Beruf Orgelbauer rosiger vorgestellt. Man versucht die Montagezeiten nicht in die kalte Jahreszeit zu legen, aber das funktioniert natürlich nicht immer. Der Orgelbau ist körperlich herausfordernd und vom Know How sehr umfassend. Diese hohen Anforderungen finden jedoch im sehr niedrigen Kollektivvertrag keine Berücksichtigung. Da ist es schwierig die Jugend für den Beruf zu begeistern“, schildert Roland Hitsch. Aktuell ist Orgelbaumeister Roland Hitsch auf der Suche nach einem ausgelernten Gesellen, Quereinsteiger sind genauso willkommen. „Bisher hatte ich meist Maturanten, die nach ihrem Schulabschluss die Lehre zum Orgelbauer begonnen haben. Mein aktueller Lehrling wird bald seine Gesellenprüfung abschließen und meinen Betrieb verlassen.“

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