Studie
Stimmungsbild der Salzburger Unternehmen ist trotz Krise positiv
Trotz Betroffenheit von Pandemie und Ukraine-Krieg blicken die Salzburger Klein- und mittelständischen Unternehmen optimistisch in die nahe Zukunft. Daran ändern auch die aktuell großen Herausforderungen, wie steigende Energiepreise, Lieferkettenprobleme und Personalmangel nichts. Das zeigt eine repräsentative IMAS-Studie im Auftrag von Erste Bank und Sparkassen, die auch in Salzburg 100 Klein- und Mittelständige Unternehmen befragt hat.
SALZBURG. Als Herausforderungen und Schwierigkeiten, die teilweise auch aus Nachholeffekten der Pandemie verursacht werden, sehen die Salzburger KMU steigende Energiepreise (91 Prozent), Arbeitskräftemangel (78 Prozent) und Lieferschwierigkeiten beziehungsweise Lieferkettenprobleme (76 Prozent). Das Wegbrechen der Absatzmärkte in Russland und Ukraine betrifft mit 19 Prozent dagegen vergleichsweise wenige Unternehmen. Ungeachtet der Probleme erwarten – im Österreichvergleich überdurchschnittliche – 77 Prozent der Salzburger KMU in den nächsten zwei bis drei Jahren eine positive Entwicklung ihrer Unternehmen. Begründet wird dieser Optimismus auch durch ein gestärktes Eigenkapital: 50 Prozent der Salzburger Klein- und Mittelständigen Unternehmen (kurz KMU) konnten ihr Eigenkapital in den letzten ein bis zwei Jahren vergrößern, bei 46 Prozent blieb es laut eigenen Angaben unverändert und nur 4 Prozent schätzen dies schwächer ein. Das sind österreichweit betrachtet die besten Werte.
„Natürlich gehen Pandemie und Krieg nicht spurlos an den heimischen Unternehmen vorüber und wir dürfen sie auf keinen Fall unterschätzen. Energiekrise, Lieferkettenschwierigkeiten und Arbeitskräftemangel stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Wir sehen aber auch, dass die heimischen Betriebe sehr resilient sind und diesen Problemstellungen gut vorbereitet und positiv gestimmt entgegentreten. Gerade im Bundesland Salzburg konnte die Mehrzahl der Unternehmen ihr Eigenkapital in den letzten 1-2 Jahren stärken und somit noch krisensicherer werden. Fast acht von zehn Unternehmen Salzburgs blicken optimistisch in die Zukunft”, sagt Markus Sattel, für den gesamten Vertrieb verantwortlicher Vorstandsdirektor der Salzburger Sparkasse.
Hoher Stellenwert für grüne Transformation
Im Vergleich mit 2020 ist der generelle Stellenwert von Nachhaltigkeit und Ökologisierung bei der Weiterentwicklung von Produkten im Bundesland Salzburg gleich hoch geblieben: 38 Prozent der KMU erachten diese als „sehr wichtig“. Die Mehrheit der Salzburger KMU hat mit dem Umstieg auf alternative Energieformen bereits begonnen (40 Prozent) oder hat diesen schon abgeschlossen (21 Prozent). Auch in anderen Unternehmensbereichen wird etwas getan, etwa bei Beschaffung und Einkauf (43 Prozent begonnen/ 13 Prozent abgeschlossen), bei der Umstellung des eigenen Fuhrparks (39 Prozent / 17 Prozent) oder auch in der Produktion bzw. Durchführung der Dienstleistung (37 Prozent/ 13 Prozent).
Digitalisierung bleibt weiterhin wichtig
Vier von fünf Salzburger KMU (79 Prozent) messen der Digitalisierung hohe Bedeutung für ihren Betrieb bei. Zum Vergleich: 2017 waren es erst 63 Prozent. Wichtigster Treiber für diese Entwicklung war laut zwei Drittel (67 Prozent) der Befragten die Pandemie. Dabei ist die Digitalisierung in den verschiedensten Unternehmensbereichen angekommen: in der Kommunikation mit Kunden und Lieferanten (86 Prozent), in der Buchhaltung (83 Prozent), in der Beschaffung und im Einkauf (76 Prozent). Aber auch in Marketing und Werbung (73%) oder in der Produktion bzw. Durchführung der Dienstleistung (69 Prozent) sind digitale Lösungen nicht mehr wegzudenken.
George lernt Business
Erste Bank und Sparkassen wollen Unternehmerinnen und Unternehmer mit George zukünftig noch stärker bei ihren täglichen Finanzaktivitäten unterstützen und auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit und finanzieller Gesundheit begleiten. Nach dem persönlichen Stellenwert von möglichen Zusatz-Features gefragt, geben Salzburgs KMU an, dass sie sich insbesondere Liquiditätsplanung sowie Cashflow-Prognosen (47 Prozent), Möglichkeiten zur Verwaltung von Verbindlichkeiten und Forderungen (44 Prozent) sowie Informationen zum eigenen Firmen-Rating bzw. der eigenen Bonität (44 Prozent) wünschen. Interessant ist für viele KMU auch der Vergleich mit anderen: Sowohl Benchmarking mit Unternehmen derselben Branche anhand wichtiger Finanzkennzahlen (36 Prozent), als auch Best Practices (31 Prozent) stoßen hier auf großes Interesse.
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