Füttern von Wasservögeln
Übermäßige Fütterung von Wasservögeln tut den Tieren nichts Gutes!
Die übermäßige Fütterung mit Brot- und anderen Lebensmittelresten hat massiv negative Auswirkungen, nicht nur auf die Vögel selbst, sondern auf das Gewässer und sein Umfeld. Es ist falsch verstandene Tierliebe, die der Gesundheit der Vögel abträglich ist. Ohnehin extrem häufige Arten, wie Stockenten, Schwäne und Blässhühner werden damit begünstigt. Ihre Reaktion auf die unnatürlichen Bedingungen im Winter regen zu mehr Bruten dieser Arten im Frühjahr an. Für manche seltenen Wasservögel sind dann die besten Plätze schon besetzt. Übrigens, die seltenen Arten unter den Wintergästen kommen nicht an die Futterstellen, sondern ihre natürliche Scheu vor dem Menschen lässt sie in großer Entfernung verbleiben.
Große Massenansammlungen von Vögeln fördert nicht nur das Ausbreiten von Krankheiten, sondern die Gewässerökologie wird durcheinander gebracht. Das Algenwachstum nimmt gegebenenfalls überhand, der Sauerstoffgehalt des Gewässers sinkt. Bakterien können sich Ausbreiten und zum Tod von Vögeln führen. Die Tiere leiden unter Stress. Ihr Kot und die Reste der Nahrungsmittel kontaminieren das Gewässer und leisten an Land dem Auftreten von Ratten und der Vermehrung von Tauben Vorschub. Letztere können mit ihrem scharfen Kot schwere Schäden an Gebäuden verursachen.
Wenn Sie Vögel lieben, dann respektieren Sie ihre Lebensgewohnheiten. Eine reiche Vogelfauna mit gesunden, vitalen Tieren, die ihre Würde behalten, wird es Ihnen danken. Die Vögel nicht zu den Müllentsorgern unserer Wohlstandsgesellschaft zu degradieren sollte das wahre Ziel von tier- und naturliebenden Menschen sein! Denn sie sind durchaus in der Lage, sich selbst durch den Winter zu bringen.
Josef Limberger, Obmann Naturschutzbund Oö.
Foto: Josef Limberger
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