Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 17. September von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Predigt für den 17. September stammt von Sabine Pesendorfer, Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf, und beschäftigt sich mit Matthäus 18, 21-35.

SALZKAMMERGUT. "Wie du mir, so ich dir!" Und wenn du mir etwas kaputt machst, dann musst du für den Schaden aufkommen. Entweder du ersetzt es mir oder du sorgst für die Reparatur. Ist doch logisch oder? Und du kannst dir sicher sein, das werde ich dir noch lange unter die Nase reiben! Jesus kennt mich und weiß, was wir so denken. Deshalb sagt er zu mir: „Ach komm, sei nicht so nachtragend. Verzeih doch endlich.“ Verzeihen? Ok. Aber vergessen kann ich das nie. Doch Jesus will, dass ich vergebe und vergesse. Denn ich soll nicht halbherzig verzeihen. Sonst werde ich es lebenslang als Druckmittel verwenden. Und es wird mich auch selber lebenslang belasten. Aber was ist, wenn die/der andere immer und immer wieder den gleichen Fehler macht?

Wo oft soll ich denn verzeihen?

Das fragt auch der Petrus den Jesus. „Vielleicht 7 mal?“ Und dabei denkt der Petrus: 7 mal ist ja schon 5 mal zu viel! - Aber der Jesus schüttelt den Kopf und sagt: „Nicht 7 mal, sondern 77 mal!“ Ja, höre ich da richtig? 77 mal sollen wir jedem vergeben? Hält man denn das aus? Für Jesus ist das Verzeihen eine ernste Sache und sehr wichtig. Deshalb erzählt er eine Geschichte. Jemand hat beim König eine immens große Summe an Schulden. Die kann er nie zurückbezahlen. Der König hatte damals das Recht, seine ganze Familie in die Sklaverei zu verkaufen. Und mit dem Erlös die Schulden zu begleichen. Da wirft sich der Schuldner voll Angst zu Boden. „Bitte nicht! Ich werde dir alles zurückbezahlen! Ich werde alles mir Mögliche versuchen.“ Zum Glück ist es ein barmherziger König und deshalb macht er etwas Erstaunliches. Er erlässt ihm all seine Schulden. Ja und der freut sich. Ich würde mich auch freuen und herumhüpfen. Tut das gut, so eine große Last weg zu haben. Wer würde sich nicht darüber freuen? Doch die Geschichte geht weiter. Dieser nun Glückliche trifft draußen einen Freund. Seine Fröhlichkeit verschwindet augenblicklich, denn der Freund hat bei ihm Schulden. Er packt ihn am Hals und sagt: „Jetzt reicht es mir. Unsere Freundschaft ist aus. Ich will auf der Stelle mein Geld haben, das ich dir nun schon so lange geborgt habe.“ Der Freund kann es aber nicht zurückzahlen. Das kommt uns doch bekannt vor – oder? Bis hierher schon, doch er reagiert hartherzig. Er lässt seinen ehemaligen Freund ins Gefängnis werfen. Kein Wunder, dass der König wütend wird, als er davon erfährt. Jetzt muss auch er ins Gefängnis, bis er alles bezahlt hat. Jesus endet seine Geschichte mit den Worten: „Genauso wird euch auch mein Vater im Himmel behandeln, wenn ihr nicht von Herzen verzeiht!“

Das verzeih ich dir nie!

Ja, manchmal ärgern wir uns über die/den anderen so sehr, dass wir das sagen. Doch diesen Satz sollten wir aus unserem Leben streichen. Geben wir dem Anderen die Chance sich zu ändern, die Chance wieder etwas gut zu machen. Jeder macht Fehler. Schließlich will ich doch auch einmal eine Chance haben. Gott ist barmherzig. Jesus ist am Kreuz gestorben. Für uns alle. Damit wir von unserer Schuld befreit sind. Ja, wir sind frei. Wir können neu anfangen. Geben wir allen anderen die gleiche Chance.

Anzeige
Am Unternehmens-Campus Alte Wagnerei ist alles angerichtet und Arbeitsträume lassen sich verwirklichen. | Foto: Alte Wagnerei
11

Neues Leben in der Alten Wagnerei
Unternehmens-Campus & Coworking-Space Gschwandt startet im Sommer 2024

Viel Geld und Herzblut steckt der Unternehmer Torsten Bammer in die Revitalisierung und Nachnutzung des Leerstandsgebäudes der ehemaligen Tischlerei bzw. Wagnerei in Gschwandt bei Gmunden. GSCHWANDT. Im Sommer 2024 werden die ersten Unternehmen, Freiberufler und Start-Ups in die Alte Wagnerei, die Geschichte wurde zum Namensgeber, einziehen. Campus: Arbeit in GemeinschaftJeder für sich, aber jeder mit jedem: Der Unternehmens-Campus in Traumlage im nördlichen Salzkammergut ist ganz auf die...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.