Katholische Kirche im Salzkammergut
Predigt für 30. April 2023 von Sabine Pesendorfer

Sabine Pesendorfer | Foto: Privat

Die Sonntagspredigt für den 30. April stammt von Sabine Pesendorfer. Sie ist Wortgottesleiterin und Begräbnisleiterin in Ohlsdorf und beschäftigt sich mit Joh, 1-10.

SALZKAMMERGUT. Ich will raus!!!! In meiner frühesten Kindheit geschah etwas, was wohl auch einigen von euch passiert ist. Ich war noch klein und hatte mich im WC von einem Gasthaus eingeschlossen. Es gab nur ein kleines Fenster hoch oben und eben diese Tür. Plötzlich merkte ich, die Tür geht nicht mehr auf. Ich bekam große Angst. Ich weiß nur, ich drehte den Schlüssel in eine Richtung, dann in die andere; hin und her, immer und immer wieder. Doch die Tür blieb zu. So vergingen viele schreckliche Minuten. Bis ich zu weinen anfing. Endlich hörte ich die vertraute Stimme meiner Mutter. Und sie öffnete die Tür mit einer Münze. Dieses wunderbare Gefühl sie zu sehen, das werde ich nie vergessen.

Komm, geh durch!

Jesus sagt: „Ich bin die Tür! Hab keine Angst, ich werde mich öffnen und du kannst dem guten Hirten nachfolgen!“ Das heißt aber auch: wir sind dann die Schafe. Das sollte nicht abwertend sein, denn wir haben wirklich viel Gemeinsames mit Schafen. Denn auch unter uns Menschen gibt es bockige und sanfte, nervöse und ruhige, kleine und große, dicke und dünne, weiße, braune und schwarze. Und für jedes Schaf ist so ein Schafstall wichtig. Darin können wir uns geborgen fühlen, denn wir sind geschützt. Und dann ist natürlich auch die Tür wichtig. Nur Schafe können die Tür nicht selber öffnen. Sie brauchen dazu den Hirten.

Oh, da kommt jemand durchs Fenster!

Aber was ist, wenn jemand nicht durch die Tür kommt, sondern durchs Fenster einsteigt? Achtung, vor diesen Menschen soll man sich in Acht nehmen! Denn solche meinen es nicht gut mit uns. Sie sehen nur das, was wir Wert sind. Oder was wir einbringen: an Zeit, an Energie, an Liebe, an Geld. Ob wir dabei kaputtgehen, ist ihnen ziemlich egal. Denn für sie sind wir nur eine Zahl, eine Nummer. Sie kennen unseren Namen nicht wirklich. Ja, das sind Diebe und Mörder.

Wem läufst du nach?

Jemanden den du liebst? Liebe ist nicht immer einfach. Aber jemanden einfach nur hinterher zu laufen, führt nie zu etwas Gutem. Außer es ist der gute Hirte. Der, der es wirklich gut mit mir meint – ohne Hintergedanken! Dieser führt all seine geliebten Schafe hinaus auf die Weide. Dahin, wo wir alle satt werden und nie mehr hungern müssen. Und das Beste: ich kann dabei gelassen bleiben. Ich muss keine Angst haben, dass ich zu kurz komme. Oder dass auf der Nachbarwiese ein Gras wächst, das viel saftiger ist, als das hier. Oder dass dort viel mehr Blumen blühen als auf der, wo ich gerade stehe. Ist das nicht schön?
In der Bibel steht: mir wird nichts mangeln. Also mir wird nichts fehlen! Wenn mir das bewusst wird, dann entsteht in mir eine innere Ruhe. Ich brauche nicht immer mehr und mehr. Ich fühle mich geliebt und willkommen.

Danke Jesus!

(Ich ende mit den Worten nach einer geänderten Vorlage von Alfons Gerhard:) „Jesus, danke, denn bei den vielen verschlossenen Türen, die ich in meinem Leben immer wieder vorfinde, hältst du mir eine Tür offen. Die Tür zum wahren Leben. Und Jesus, lass mich diese Tür suchen, und wenn ich sie gefunden habe, … dann will ich den Fuß der Hoffnung fest dazwischen stellen, damit sie offen bleibt und weder Angst, noch Zweifel soll sie wieder schließen können.“ Ja, Jesus du bist die Tür, die Verbindung zu Gott. Dort, wo wir dann für immer geliebt und geborgen sind. Ich danke dir!

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