Regional - Saisonal - Phänomenal - Wegwerfgesellschaft

- hochgeladen von Marlene Frauscher
In mehr als 40 Ländern haben im Jahr 2008 Nahrungsmittelverknappung und/oder eine enorme Preissteigerung zu Revolten geführt. Viele Grundnahrungsmittel waren nicht mehr leistbar oder einfach nicht mehr verfügbar. Einer von 8 Menschen muss jeden Abend hungrig schlafen gehen, das sind ungefähr 1 Milliarde Menschen die tagtäglich Hunger leiden. Andererseits werden jährlich 80 Kilo Lebensmittel pro Person weggeschmissen - Wie passt das zusammen?
21% der Lebensmittel in den deutschen Haushalten landen im Mülleimer, ein Großteil noch essbar oder noch original verpackt.
Fragt man Konsumenten warum das so ist, erfährt man, dass den meisten gar nicht bewusst ist, wie viel sie eigentlich wirklich wegschmeißen.
Ein Grund dafür ist, dass die meisten von uns ungezielt einkaufen. Wir haben keinen wirklichen Überblick darüber, was sich in unseren Kühlschränken befindet. Sieht der Kühlschrank leer aus, kaufen wir neue Lebensmittel ein, ohne darauf zu achten was noch vorhanden ist oder nicht.
Was mich bei den Recherchen am Meisten geschockt hat war, dass selbst manche Bauern Ernte auf den Feldern liegen lassen, weil sie aufgrund ihrer Form oder Größe nicht passend für den Markt ist.
Ein weiterer Punkt ist, dass der Kunde immer ein großes und vor allem frisches Angebot in den Supermärkten verlangt. Aufgrund dessen werfen auch die Supermärkte tagtäglich enorme Menge von fast noch frischen Lebensmitteln weg.
Die Nahrungsmittel werden von uns einfach schlichtweg nicht mehr geschätzt. Der Hauptgrund dafür ist, dass sie bei uns so billig sind. Wir geben im Durchschnitt 10-12% unseres Einkommens für Essen aus, Bewohner von Entwicklungsländern im Vergleich 60-70%. Diese Dimension muss man sich einmal vorstellen!!
Was kann man jetzt aber als Einzelperson dagegen tun?
Am hilfreichsten ist immer ein Bestandscheck -> vl sogar eine Liste am Kühlschrank.
Man sollte sich vor einem Einkauf überlegen: Was kann ich noch essen?
Was sollte ich schnell noch aufbrauchen?
Was brauche ich überhaupt?
Auch das kaufen von saisonalem Obst und Gemüse aus der Region verringert die weggeworfene Menge, da dies nicht so schnell schlecht wird wie das, das einen langen Transportweg hinter sich hatte. - Denn oft wird nicht bedacht, dass für die Produktion dieser Lebensmittel trotzdem sehr viel Energie sowohl für die Herstellung als auch für die Verarbeitung, die Verpackung und den Transport aufgewendet wurde. Dieser unnötige Energieaufwand führt wiederum zu einer Verschärfung des Klimawandels, der letztlich wieder zuallererst zu Beeinträchtigungen oder Vernichtung von Anbauflächen in den Ländern der südlichen Hemisphäre beiträgt.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.