Gonzales forderte Einsatzkräfte

Foto: FF Bad Ischl
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SALZKAMMERGUT. Sturm "Gonzales" hinterließ in der Vorwoche auch im Salzkammergut seine Spuren, die Einsatzkräfte waren im Dauereinsatz.

Neukirchen/Altmünster

Viel zu tun gab es für alle Feuerwehren des Pflichtbereichs Altmünster. Bereits am frühen Vormittag des 23. Oktobers war Pflichtbereichskommandant ABI Christian Gruber im gesamten Gemeindegebiet unterwegs, um sich ein Bild etwaiger Schäden zu machen. Noch galt es, Sandsäcke auf Vorrat zu füllen, doch um etwa 13.15 Uhr begann in Neukirchen/Altmünster ein Hang zu rutschen, der in weiterer Folge auch Wohnhäuser bedrohte. Sofort wurde über das Landesfeuerwehrkommando Alarmstufe 1 ausgelöst, und alle vier Feuerwehren – Altmünster, Neukirchen, Reindlmühl, Eben/Nachdemsee – alarmiert.
Im Neukirchen, Ortsteil „Winkl“ hat sich ein Gschlief aufgrund des starken Regens gelöst und rutschte Talwärts in Richtung der darunterliegenden Wohnhäuser. Mit Hilfe von Planen wurde der gefährdete Bereich abgedeckt um weiteres eindringen von Wasser zu verhindern, sowie mit Rohren das Wasser abgeleitet. Mit Schaltafeln, die mittels Pflöcken befestigt wurden, konnten die rutschenden Erdmassen erfolgreich umgeleitet werden. Ein Bagger schüttete unterhalb einen Erdwall auf, um auch hier einen Stopp der Rutschung zu erwirken und das abfließende Wasser in einen Graben zu leiten. Mit der hinzugezogene Geologin wurde das weitere Vorgehen besprochen – speziell für die Nachtstunden wurde Beleuchtung aufgebaut, um den Hang weiter zu beobachten.
Für die FF Altmünster, Reindlmühl und Eben/Nachdemsee endete der Einsatz um etwa 19 Uhr. Kameraden der FF Neukirchen richteten eine Nachwache ein, um weitere Bewegungen schnell zu erkennen.
Da der Regen anschließend weniger wurde und der Hang sich die ganze Nacht nicht bewegt hatte, konnten die Florianijünger am 24. Oktober um 6.40 Uhr den Nachtdienst beenden. Natürlich wird der Hang weiter beobachtet.

Bad Ischl

Aufgrund der ergiebigen Regenfälle kam es immer wieder zu Überflutungen im Feuerwehrpflichtbereich Bad Ischl.
Dramatisch war die Lage in Sulzbach. Das Dach des Technozentrums wurde zur Hälfte abgedeckt und auf ein gegenüberliegendes Wohnhaus geweht. Die Folge ist ein enormer Sachschaden. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren sicherten den Dachstuhl des Technozentrums bzw. wurde mit ersten Aufräumungsarbeiten begonnen. Es wurde eine Zivilperson unbestimmten Grades verletzt und musste vom Roten Kreuz Bad Ischl in LKH Bad Ischl eingeliefert werden.
Höchst brisant war die Lage in der Salzburgerstraße bzw. im Bereich des Elisabethwaldweges, wo eine Hangrutschung ein Firmengelände bedrohte. Oberhalb sammelt sich in einem Becken Regenwasser, das nicht mehr ordnungsgemäß abfließen konnte. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren Bad Ischl & Pfandl waren ab 4.30 Uhr im Einsatz und pumpten mittels mehrerer Hochleistungspumpen das Wasser ab. Die Feuerwache Ahorn-Kaltenbach musste zur Unterstützung nachalarmiert werden.
Da das örtliche Kanalnetz den Wassermassen teilweiße nicht gewachsen war, führte dies zu Überflutungen von Kellern, Häusern und ganzen Siedlungen.
Aufgrund der sich mehrenden Einsätze musste um 8:53 Uhr Alarmstufe 2 (Pflichtbereichsalarm) für den Feuerwehrpflichtbereich Bad Ischl ausgelöst werden.
Weiters wurde ein Krisenstaab, bestehend aus dem Feuerwehrpflichtbereichskommandanten ABI Franz Hochdaninger, dem Bürgermeister der Stadt Bad Ischl, Hannes Heide sowie dem Leiter des städtischen Wirtschaftshofes Wilhelm Hörhager eingerichtet.

Eine Sandsackfüllstation wurde bei der Schottergrube der Firma Falkensteiner eingerichtet und von den Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehren betreut. Mittels LAST Bad Ischl, LAST Jainzen und einem Fahrzeug eines Tischlereiunternehmens werden Sandsäcke, Material und zusätzliche Gerätschaften zu den Einsätzen transportiert.
Ebenfalls war die Stadtgemeinde Bad Ischl mit Ihren Fahrzeugen und Mitarbeitern im Einsatz. Zahlreiche Straßensperren waren unumgänglich.
Der Einsatzvormittag entwickelte sich regelreicht zu einer Materialschlacht. So waren die Schlauchvorräte im Pflichtbereich bereits an ihre Grenzen gestoßen.
Der Hochwasserschutz beim Ischlfluss wurde errichtet.

Scharnstein

Auch die Feuerwehr Scharnstein waram 23. Oktober im Dauereinsatz. Um die Mittagzeit wurde die Grubbachstraße für den Verkehr gesperrt, da im Bereich Sägewerk Platzer die Alm über die Ufer getreten ist. Am Donnerstagnachmittag führte die Feuerwehr Überwachungsarbeiten und Vorbereitungsmaßnahmen für das Hochwasser durch. Um etwa 16 Uhr wurde die FF von der Landeswarnzentrale in die Grubbachstraße alarmiert, wo jedoch Entwarnung gegeben werden konnte. Besorgte Hausbesitzer fürchteten eine Überflutung ihrer Kellerräume, jedoch aufgrund der fallenden Pegelstände konnte Entwarnung gegeben werden. Des Weiteren wurden einige Straßendurchlässe freigelegt und Absicherungs- und Absperrmaßnahmen durchgeführt. Bei einem örtlichen Kaufhausgeschäft wurde die Anlieferungsrampe aufgrund eines technischen Defekts geflutet. Mithilfe einer Tauchpumpe konnte jedoch auch diese Notlage behoben werden. Insgesamt wurde die Feuerwehr Scharnstein zu sieben Einsätzen gerufen.

Ein Herz für Tiere – Tourismusschüler Felix ist ein Held

Am Donnerstag verwandelte sich die Aulandschaft hinter der Tourismusschule in einen einzigen See. Mitten im Überschwemmungsgebiet hatte sich ein Igel auf ein Stückchen Wiese gerettet. Angesichts des unaufhaltsam weiter steigenden Wasserpegels war sein Ertrinken wohl nur eine Frage der Zeit. Felix Ketter (4HLb) aber stieg in voller Montur selbstlos in die Fluten, und holte den Igel an Land. Um das total geschwächte Tier wieder aufzupäppeln, nahm er es auch mit nach Hause.

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