Unwetter im Salzkammergut
Hagelkörner überzogen Ohlsdorf & Co mit weißer Decke

Hagel in Ohlsdorf am Abend des 22. Juni 2021. | Foto: Kerstin Müller
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Unwetter im Norden des Salzkammergutes zeigt starken Zusammenhalt der freiwilligen Kräfte.

SALZKAMMERGUT. Den Abend des 22. Juni werden die Bewohner von Scharnstein, Altmünster, Gmunden, Ohlsdorf und Pinsdorf lange nicht vergessen. Eine "Super-Gewitterzelle" fegte über den Norden des Salzkammergutes und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Vor allem die Feuerwehren waren gefordert. Von Dienstag, 22. Juni, 20.10 Uhr, bis Freitag, 25. Juni, 17 Uhr, haben die Feuerwehren im Bezirk 650 Einsätze in den betroffenen Gemeinden abgearbeitet. "Die örtlichen Einsatzkräfte wurden von den umliegenden Feuerwehren, die vom Unwetter nicht betroffen waren, unterstützt. Am 23. Juni wurde der 3. Feuerlösch- und Katastrophenschutzzug des Bezirkes Gmunden nach Pinsdorf alarmiert, um die Einsatzkräfte vor Ort zu unterstützen. Weiters haben wir am 24. Juni die Feuerwehren Wels mit dem Hubrettungsfahrzeug und Attnang mit der Leiter zum Einsatz nach Pinsdorf alarmiert", so Thomas Dreiblmeier, Abschnitts- Feuerwehrkommandant in Gmunden.

Planen nachgeliefert

In der Bezirkshauptstadt waren Hubrettungsfahrzeuge und Kräne aus dem eigenen Bezirk im Einsatz. "Zusätzlich zur ersten Lieferung wurden am vergangenen Freitag noch einmal die wichtigen Planen in den Bezirk Gmunden durchgeführt. Die Menge, die am Dienstag geliefert wurde, war bereits aufgebraucht. Gesamt wurden mehr als 15.000 Quadratmeter Planen vom Landes-Feuerwehrkommando Oberösterreich in den Bezirk verlagert", berichtet Dreiblmeier.
Die Schäden, die das Gewitter angerichtet hat, sind enorm. "Bei dem Unwetter sind unzählige Liegenschaften und Fahrzeuge stark beschädigt worden. Auch die gemeindeeigenen Gebäude hat es stark getroffen: Im Altenwohnheim ist im obersten Stockwerk direkt unter dem Dach Wasser in die Zimmer eingedrungen und wir mussten einige Bewohner evakuieren. Auch die Solar-Panele im Solarbad sowie der Innenhof des Gemeindeamts wurden stark beschädigt. Mein großer Dank gilt den Einsatzorganisationen und vor allem unseren Freiwilligen Feuerwehren", berichtet Altmünsters Bürgermeisterin Elisabeth Feichtinger. "In Pinsdorf waren der Ortsteil Wiesen, der Pinsdorfberg sowie das Zentrum die 'Hot Spots' des Hagelgewitters. Autos, Gärten und Dächer wurden zerstört. Betriebe wie das Autohaus Esthofer, Blumen Nußbaumer oder Enco hat es schwer erwischt. Die Feuerwehren aus dem Inneren Salzkammergut haben unseren Freiwilligen sehr geholfen, sie sind mit Zimmerleuten angereist, die viele Schäden professionell richten konnten", bedankt sich auch Pinsdorfs Bürgermeister Dieter Helms. Auch die Landwirte kämpfen mit der zerstörerischen Kraft des Hagels. "Der Obstgarten der Familie Pühringer ist völlig zerstört. 600 Bäume müssen ausgegraben werden, weil der Hagel die Rinde regelrecht abgeschält hat. Es handelt sich hier um Obstbäume, die teilweise über hundert Jahre alt sind. Da geht eine richtige Kultur verloren", zeigt sich Ohlsdorfs Bürgermeisterin Christine Eisner schockiert.

Tolles Angebot in Gmunden

Auch die Bezirkshauptstadt Gmunden war vom Unwetter schwer betroffen. Durch den Hagelsturm sind Straßen, Gehsteige, Gärten und Grünflächen übersät mit Blättern, Ästen, Zweigen sowie allerlei Grünzeug. Daher hat die Stadt Gmunden spontan Hilfe angeboten, berichtet Bürgermeister Stefan Krapf:
• In der Bürgerservicestelle waren Biomüllsäcke für kleineres Grünzeug wie Blätter kostenlos abholbar. Es herrscht aktuell ein Lieferengpass, doch die Stadt hat bereits eine weitere Bestellung aufgegeben.
• Für Donnerstag, 1. Juli, hat die Stadtgemeinde Gmunden gemeinsam mit der Müllabfuhr ein kostenloses Abholservice für große Äste und Strauchwerk installiert.
• Da auch für vergangenen Donnerstag ein Unwetter prognostiziert wurde, wurde im Einkaufzentrum SEP das Parkhaus offen gelassen, die Tiefgarage in Gmunden war kostenlos zu befahren.

Ursprünglicher Bericht vom 20. Juni

Ein schweres Unwetter mit Hagel zog am Abend des 22. Juni über das Nördliche Salzkammergut – und sorgte für zahlreiche Feuerwehreinsätze.

SALZKAMMERGUT. Die Unwetterwarnung für Oberösterreich war zutreffend – leider. BezirksRundschau-Redakteurin Kerstin Müller staunte nicht schlecht, als sich die Straße vor ihrem Haus in Ohlsdorf in ein Winter Wonderland der etwas anderen Art verwandelte: Dort lag nach einem Hagelsturm am Abend des 22. Juni eine zentimeter-dicke, weiße Schicht.

Update um 21.15 Uhr

Auf der Feuerweohr OÖ-Seite sieht man, wie schlimm das Unwetter vor allem im Nördlichen Salzkammergut gewesen ist: Lt. Einsatz-Übersicht sind mehrere Feuerwehren nach Sturmschäden in Gmunden, Ohlsdorf und Pinsdorf im Einsatz.

Update um 0.30 Uhr

Auch Fotograf Wolfgang Spitzbart hat sich einen Überblick über die Situation gemacht und der Redaktion einige Fotos übermittelt. Die Unwetter richteten enorme Schäden an: hunderte umgestürzte Bäume, zerstörte Glashäuser und Gärten, überflutete Keller, vermurte Straßen, kaputte Dächer, verstopfte Kanaleinlässe und Kanäle, gesperrte Verkehrswege. In Pinsdorf (Ortsteil Wiesen) lag auf einer Straße eine Hageldecke mit rund 40 cm Stärke. Hier mussten Traktoren mit Frontladern anrücken, um tonnenweise Hagelkörner zu entfernen. Neben den Feuerwehren standen auch Schneepflüge im Einsatz. Im Bezirk Gmunden wurden 24 Feuerwehren zu 269 Einsätzen (Stand 0.30 Uhr) alarmiert.

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