Einkaufen mit Köpfchen
Lebensmittel sind oft "nu guat"

Foto: Bezirksabfallverband Gmunden
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Restlküche-Kochbuch in Kirchham und Kühlschrank in Ischl helfen gegen Lebensmittelverschwendung.

SALZKAMMERGUT. Jedes Jahr werden in jedem Haushalt bis zu 133 Kilogramm genießbarer Lebensmittel im Wert von bis zu 800 Euro vergeudet. Das ergab eine Studie der Universität für Bodenkultur in Zusammenarbeit mit dem WWF Österreich im Vorjahr. Auch der Bezirksabfallverband (BAV) Gmunden widmet sich dem Thema Lebensmittelverschwendung und setzt dabei vor allem auf Information. So erhalten seit 2020 alle Menschen, die in neue Wohnhausanlagen einziehen, ein „Starterpaket“ mit Informationen rund um den BAV – darunter auch eine Broschüre über die Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Das Thema ist vor allem rund um Weihnachten brisant. Im Dezember des Vorjahres haben Vertreter des BAV einen heimischen Kompostierer besucht und die abgegebenen Bio-Reste kontrolliert.
„Es finden sich leider immer wieder Stoffe im Biomüll, die dort sicher nichts verloren haben. Auch Lebensmittel, die noch lange haltbar wären, werden originalverpackt – und somit oft in Plastik – in die grüne Tonne geworfen. So haben wir im Dezember zum Beispiel Würstel gefunden, die noch bis Mitte Jänner haltbar gewesen wären“, erzählt Abfallberater Philipp Rauscher. "Is nu guat" heißt die Kampagne der OÖ. Umweltprofis und des Umweltlandes OÖ – mit dem Ziel, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Ein großes Thema ist die oftmalige Fehlinterpretation des Mindesthalbarkeitsdatums. Ist es überschritten, bedeutet das nicht, dass das Lebensmittel ungenießbar ist.

Ein Kühlschrank für alle

Seit 7. Dezember 2020 gibt es in der Kaiserstadt den Offenen Kühlschrank Ischl, kurz OKI. Unter dem Motto „Essen teilen, Müll vermeiden“ wurde auf Initiative von Bürgermeisterin Ines Schiller und Unterstützern aus dem Stadtamt im Eingang zum Rathaus rechts neben dem Aufgang zum Bürgerservice ein Kühlschrank aufgestellt. Das Prinzip: Jeder kann Lebensmittel, die zwar abgelaufen, aber noch nicht verdorben sind, hineinlegen. Ebenso kann sich auch jeder etwas herausnehmen. „Unser OKI wird sehr gut angenommen. Es wurde mittlerweile ein neuer Kühlschrank mit Blickfunktion von der Stadtgemeinde Bad Ischl mit Unterstützung der Sparkasse Salzkammergut angeschafft“, freut sich Schiller. Der OKI wird sowohl von Mitarbeitern des Stadtamtes als auch von ehrenamtlichen Helfern betreut und einmal täglich gereinigt und kontrolliert. "Weiters werden zwei Mal pro Woche abgelaufene und im Handel nicht mehr verkaufbare Lebensmittel von Supermärkten, die sich dazu bereit erklärt haben, Produkte zur Verfügung zu stellen, abgeholt und der OKI damit befüllt“, erklärt die Ischler Ortschefin. Ein Ausbau des Angebotes sei denkbar, man wolle jedoch noch weitere Erfahrungswerte sammeln. Auch in Kirchham sollen noch verwendbare Lebensmittel nicht im Müll landen. "Wir planen ein Kochbuch mit dem Titel: 'Restlküche – Ideen und Rezepte von Kirchhamerinnen und Kirchhamern zur besseren Verwertung von Lebensmitteln' zu gestalten. Dies soll ein Bürgerbeteiligungsprojekt werden, bei dem jeder seinen Beitrag einbringen kann“, erklärt Ingo Dörflinger, der künftige Bürgermeister in Kirchham. Im Buch gibt es auch Informationen darüber, was „zu verbrauchen bis“ oder „mindestens haltbar bis“ bedeutet. "Auch Gütezeichen werden erklärt und besser begreifbar gemacht“, freut sich Dörflinger auf das Buch.

Zur Sache

Der Bezirksabfallverband Gmunden übergibt an alle Bewohner von neugebauten Wohnhausanlagen ein "Starterpaket" mit:
• Abfallwegweiser für den Bezirk Gmunden „Trenna is a Hit“
• Übersicht „Abfalltrennung im Bezirk Gmunden“
• Übersicht über Vorsammelhilfen für den Haushalt
• Mehrfach verwendbares Obst- und Gemüsenetz für den Lebensmitteleinkauf
• Infobroschüre inkl. Aufkleber für die Batterie- und Akku Sammlung
• Broschüre über Vermeidung von Lebensmittelabfällen
• Infos über Altspeiseöl und -fett-Sammlung
• Infobroschüre „Rund Geht’s!“ über Recycling
• Recycling-Einkaufstasche, Notizblock, Einkaufswagenchip
• kleine Mülltonne und süße Aufmerksamkeit
Infos: umweltprofis.at/gmunden

Foto: Bezirksabfallverband Gmunden
Abfallberater Philipp Rauscher | Foto: Bezirksabfallverband Gmunden
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