Leserbriefe der BezirksRundschau Salzkammergut KW 49, 6./7. Dezember

Heiß umfehdet, wild umstritten: Der Lehrlings- und Fachkräfteimport aus Hellas. | Foto: Montage: DeVice/Parzer
  • Heiß umfehdet, wild umstritten: Der Lehrlings- und Fachkräfteimport aus Hellas.
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Leserbrief: "Herbergssuche" von Karl und Cornelia Schirl
(Zum Artikel „Bezirk wird Flüchtlinge aufnehmen” vom 15. 11. 2011)

„Wer klopfet an? – Oh zwei gar arme Leut!“ Diese Sätze werden in den nächsten Wochen in zahlreichen Krippenspielen wiederum zu hören sein. Und natürlich hätten wir Maria und Josef nicht von der Tür gewiesen, sondern freundlich aufgenommen. Jetzt klopfen Asylwerber an und werden mit Plakaten der „Sozialen Heimatpartei“ begrüßt: „Nein zum Asylantenheim – ja zu Altmünster“ steht da geschrieben. Wie willkommen fühlt man sich, wenn man an einen Ort gebracht und mit solchen Plakaten begrüßt wird? Ist dann zu erwarten, dass sich diese Menschen hier im Ort halbwegs integrieren, wenn man so empfangen wird? Was will die FPÖ damit erreichen? Billige Stimmungsmache ist das. Denn wir alle wissen, dass die Auffanglager für Asylanten übervoll sind und die Bundesländer verpflichtet sind, hier ihren Anteil zu leisten. Dass gerade Altmünster ein leerstehendes, nicht mehr lukratives Hotel hat, ist Pech. Und es ist auch verständlich, dass weder die Gemeinde insgesamt und vor allem die Nachbarn darüber nicht glücklich sind. Daraus das Beste zu machen ist angesagt: Positiv auf diese Herbergssucher zugehen. Ein Kompliment den politischen Kräften in Altmünster, allen voran Bgm. Schobesberger, die versuchen, die nicht herbeigerufenen, aber anklopfenden Herbergssucher möglichst positiv aufzunehmen. Schade, dass eine Partei daraus politisches Kapital schlagen will. Sie bringt mit diesen Plakaten Altmünster in ein negatives Licht.

Karl und Cornelia Schirl,
Neukirchen

Leserbrief "Griechen-Lehrlinge" von Veronika Weber
(Zum Artikel „Weisses Rössl holt Lehrlinge aus Griechenland“ vom 4. Oktober 2012)
Ist man denn von allen guten Geistern verlassen? Das Personal im Gastgewerbe ist wirklich verraten und verkauft! Sollten wir nicht unsere Jugendlichen für diese Berufe begeistern? Bei diesen Kollektivverträgen und diesen Bedingungen wird‘s natürlich schwer. Man stelle sich vor, Dienst von 10 Uhr bis 14 Uhr, Pause bis 17 Uhr, dann wieder von 17 Uhr bis zur Sperrstunde. Das sind natürlich Arbeitstage von ausgelernten Kräften. Lehrlinge arbeiten zwar meistens genauso, jedoch ist bei denen meist um 22 Uhr Schluss (wenn sich der Arbeitgeber daran hält, denn es gibt wie überall auch hier schwarze Schafe). Zwei Wochentage sind frei. Dazu kommen die Wochenenden, Feiertage und wie schon erwähnt die Nachtstunden! Wer arbeitet an diesen Tagen ohne Zuschlag, ich kenne niemanden! Die Arbeitskleidung wird auch nicht beigestellt, jeder weiß, was Tracht und gesunde Schuhe kosten, denn vom Diskonter sollten die nicht sein, sonst wird man in diesem Beruf nicht alt.
Das alles um 11oo Euro netto, laut Kollektivvertrag für eine ausgelernte Kraft wohlgemerkt! Das kann doch kein Ansporn sein!!!
Liebe Gewerkschaft, oder gibt‘s für diese Sparte am Ende gar keine? Bitte denkt doch einmal nach, das kann so nicht funktionieren, arbeiten zu den familienunfreundlichsten Zeiten und schlechte Bezahlung! Seht euch diese Dienstleistungsberufe an, sonst kann bald keiner mehr von deutsch-sprechendem Personal bedient und bekocht werden!
Veronika Weber,
Gmunden

Leserbrief zur Thema NMS Scharnstein von Thomas Resch
(Zum Artikel „Neue Mittelschule sorgt für Diskussion“ vom 29. November 2012)

Von den vielen Behauptungen des Scharnsteiner Bürgermeisters im Bezirksrundschau-Bericht „Neue Mittelschule sorgt für Diskussion“ vom 29. November 2012 ist nur eine einzige Aussage sachlich richtig. Und die lautet, es gebe einen mehrheitlichen Gemeinderatsbeschluss vom 5. Oktober, wo ÖVP und FPÖ für eine Gesamtsanierung der Schule gestimmt haben. Diese schwarzblaue Entscheidung kam völlig überraschend, weil wenige Tage vor der Gemeinderatssitzung noch bei allen Fraktionen Übereinstimmung geherrscht hatte, die vom Land genehmigte Neu- und Umbauvariante mit dem Abriss veralteter Gebäudeteile zu verwirklichen.

Der leider von ÖVP und FPÖ letztendlich verworfene Neubau hätte unbestreitbare Vorteile. Es gäbe optimale Voraussetzungen für schülergerechten Unterricht in einem variantenreichen kompakten Gebäude, mehr Platz für die Schüler als bisher, bessere Voraussetzungen für die Freizeitgestaltung, mehr Entwicklungsmöglichkeiten für die ganztägige Betreuung und nicht zuletzt einen kräftigen Impuls für die Ortsentwicklung: Der unförmige Langbau der alten Hauptschule mitten im Ort entlang der B 120 käme weg und genügend Freiraum für sinnvolle Umgestaltungen im Ortszentrum würde geschaffen.

Die im Rundschau-Bericht vom Bürgermeister getätigten Aussagen entspringen großteils lediglich seiner Phantasie oder stammen aus vorgestrigen ÖVP-Wahlkampfmottenkisten. Amtlich belegt ist, dass selbstverständlich auch mit der Neubau-Variante 2013 begonnen werden könnte, weil sich das Scharnsteiner Projekt im Landesschulbauprogramm 2013/14 befindet, und mindestens zwei Drittel der Baukosten vom Land getragen werden. Berechnungen des Landes gehen davon aus, dass der finanzielle Aufwand für die bloße Sanierung etwa 90 Prozent der Neubaukosten ausmachen würde. Dazu kämen dann aber später bei den instandgesetzten Altbauten beträchtlich höhere Betriebs- und Energiekosten als bei einem kompakten, großteils neuen Gebäude.

Es stimmt einfach nicht, dass bei einer Sanierung, wie vom Bürgermeister behauptet, eine Million Euro eingespart und für die Ortsentwicklung verwendet werden könnte. Auch der vom Bürgermeister erwähnte Umbau des Turnsaales in eine Mehrzweckhalle ist schlicht und einfach ein Luftschloss, weil es dafür keinerlei Planungen und Kostenschätzungen gibt. Dasselbe trifft übrigens für die von ihm genannte Veränderung der Ortsdurchfahrt zu, es gibt auch dafür weit und breit keine Umsetzungsmöglichkeiten!

Fast erheiternd wirkt auf mich das Bürgermeister-Scheinargument vom „Containerdorf“, in dem die Schüler bei einem Neubau vorübergehend unterrichtet werden müssten. Richtig ist im Gegenteil, dass bei einem zügig durchgeführten Neubau die Unterrichtsbeeinträchtigungen weitaus geringer ausfallen würden als bei einer langjährigen Dauerbaustelle, die die etappenweise Sanierung zwangsläufig mit sich bringen wird.

Abschließend appelliere ich an die Entscheidungsträger in der Gemeinde, den Grundsatzbeschluss vom 5. Oktober noch einmal zu überdenken, weitere Beratungsgespräche mit Fachleuten zu führen und dann in sachlicher Atmosphäre eine abschließende verantwortungsbewusste Entscheidung für das Projekt Neue Mittelschule in Scharnstein zu treffen. Die enormen Investitionskosten von zirka sechs Millionen Euro sind nur dann zu rechtfertigen, wenn wirklich die bestmögliche Lösung umgesetzt wird.

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