Aufschrei von Landwirten & Co
Runder Tisch thematisiert Wolfsrisse in Gosau

- Der Wolf – und die Bedrohung für die Landwirtschaft – sind auch in Gosau ein Thema.
- Foto: VitalikRadko/PantherMedia (Symbolfoto)
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Bürgermeister Markus Schmaranzer hat aus aktuellem Anlass von Wolfsrissen in Gosau einen Runden Tisch zum Thema Großraubtiere einberufen.
GOSAU. Aus Raumberg war der Experte für Wolfsrisse Reinhard Huber eingeladen. Dieser erklärte die derzeitige Rechtslage. Fünf Ortsbauernobmänner aus Gosau, Obertraun, Bad Goisern, Ebensee und Bad Ischl waren mit einigen Vertretern der Ortsbauenschaft mit Bezirksbauernobmann Christian Zierler und Bezirksbäuerin Bettina Zopf ebenso dabei, wie Vertreter aus der Jagd mit Bezirksjägermeister Johann Enichlmayr. Die derzeitige Regelung findet nur mäßigen Anklang – aus Sicht der Bauern ist diese nicht effektiv genug.
Landwirte mit düsterer Zukunftsvision

- Dieses Lamm kommt nicht mehr heim, es wurde Opfer eines Wolfes!
- Foto: Manfred Bauer (privat)
- hochgeladen von Philipp Gratzer
"Wenn es hier nicht schnell eine bessere Regelung gibt, wie ich meine Tiere auf der Alm schützen darf, bin ich gezwungen meine Tierhaltung und damit meinen landwirtschaftlichen Betrieb einzustellen", so Manfred Bauer, ein betroffener Schafbauer und Obmann der Almweidegemeinschaft Kalmberg-Wiesalm. "Ich habe sieben Rinder, wenn ich die Alm nicht mehr nutzen kann, bin ich gezwungen meine Tierhaltung und somit meinen landwirtschaftlichen Betrieb einzustellen", so Martin Schweighofer.
"Wer an solche Maßnahmen in der Praxis denkt, kann wohl noch nie auf einer Alm in unserer Region gewesen sein!“
Josef Schmaranzer, Ortsbauernobmann von Gosau
„Herdenschutz mit Zäunen ist in unserer Region nicht möglich, weil wir diese Zäune gar nicht aufstellen können. Herdenschutzhunde sind schon auf Grund der kleine Strukturen und der Gefahr für den Tourismus einfach nicht realistisch. Wer an solche Maßnahmen in der Praxis denkt, kann wohl noch nie auf einer Alm in unserer Region gewesen sein!“ so der Ortsbauernobmann von Gosau Josef Schmaranzer.
Almen wichtig für Tourismus
Auch Vertreter des Tourismus sehen die Entwicklung bedenklich, denn wenn die Bauern die Almen nicht mehr bewirtschaften, dann kann auch den Gästen bald kein Almurlaub mehr geboten werden. Der Österreichtourismus lebt in vielen Regionen von den Almen und insbesondere auch im Salzkammergut.
"Brauchen klare Regeln"
Für Bezirksbauernobmann Christian Zierler stellt sich die Frage, "warum wird auf eine artegerechte Tierhaltung bei unseren Bäuerinnen und Bauern so viel wert gelegt, wenn ein Raubtier diese ordentlich gehaltenen Tiere auf brutale Art und Weise töten darf."
Auch Nationalratsabgeordnete Bettina Zopf ist dieser meinung: "Wir brauchen klare Regeln, wo darf sich ein Wolf oder Bär aufhalten und wo nicht! In unseren Almen und Dörfern hat ein Großraubtier nichts verloren, damit gefährden wir das Leben unserer Tiere und in weiterer Folge der Bäuerinnen und Bauern und damit die Biodiversität der Almwirschaft!“, so Bezirksbäuerin Zopf.


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