Gemeinde am Smartphone
Salzkammergut auch online sehr aktiv
Mit der Zeit gehen und sich an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger anpassen. Das versuchen die Gemeinden und Ortschefs im Salzkammergut – viele sind auf Facebook und Co vertreten.
SALZKAMMERGUT. Schnell und ohne großen Aufwand viele Menschen erreichen: Teilen und teilen lassen, quasi. Auch die Kommunen sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Gemeinden im Bezirk Gmunden haben die Vorteile – und Risiken – von sozialen Medien erkannt.
Der Kaiserstadt-Website neue Kleider
Im August 2022 wurde ein Relaunch der Ischler Gemeinde-Webseite durchgeführt. "Unsere Homepage war stark veraltet und ich fand sie auch sehr umständlich. Es war höchste Zeit für einen Relaunch.Ich finde den neuen Auftritt sehr gelungen, leicht zu orientieren und auch für alle Bürger ist es leicht Kontakt aufzunehmen. Bereits nach ein paar Wochen konnten wir feststellen, dass sich die Zugriffe deutlich erhöhten", so Bürgermeisterin Ines Schiller. Aber auch in Sachen social media ist die Kaiserstadt up to date: "Mir war es wichtig alle Altersgruppen anzusprechen und zu erreichen. Als Bürgermeisterin muss man schnell viele Leute informieren können. Fast täglich werden unsere neuen Kanäle genutzt und von einer Mitarbeiterin und mir betreut. Es funktioniert gut und wir bekommen viele positive Rückmeldungen." Schiller ist aber auch selbst sehr umtriebig auf Facebook & Co: "Es ist wichtig, hier präsent zu sein. Jedoch versuche ich Diskussionen in den sozialen Medien zu vermeiden. Hier habe ich in der Coronazeit viel dazu gelernt. Gerne diskutiere ich persönlich mit den Leuten. Oft lade ich dann Leute zu einem persönlichen Gespräch ein, doch selten kommen sie auch. Beleidigungen und Untergriffigkeiten gegen mich und andere Personen werden gelöscht. Der Zeitaufwand ist sehr groß, ich würde sagen, dass ich täglich zwischen zwei bis drei Stunden dafür aufwende.
Harmlose Bitte erntete Shitstorm
Die Stadtgemeinde Gmunden hat auf ihrer Facebook-Seite 5.600 Follower, wie der Facebook-Beauftragte Josef Aigner berichtet. Die Zielgruppe auf Facebook sind User zwischen 25 und 55 Jahren, "Facebook ist derzeit unsere wichtigste Social Media-Plattform, wir sind mit der Anzahl der Follower sehr zufrieden", so Aigner. Facebook eigne sich laut Aigner sehr gut, um komplexere Themen aufzubereiten, vor allem können kurzfristig und aktuell viele Menschen erreicht werden. Um mehr junge Bürger zu erreichen, will die Stadt künftig mehr kurze Videoclips anbieten, auch ein auf die genauen Bedürfnisse und Interessen der Bürger angepasster Newsletter ist in Planung. In Kürze geht auch die neue Homepage der Stadt Gmunden online. Diese werde laut Projektleiterin Silbylle Vidounig zeitgemäßer und moderner. Eine online-Vernetzung wie etwa mit dem Tourismus soll die Website noch benutzerfreundlicher machen. Dass Facebook auch so seine Tücken hat, musste die Stadt nach einem Posting erfahren. Völlig harmlos und freundlich wurde darin darum gebeten, nicht im Beachvolleyballplatz Sandburgen zu bauen. Der Bericht hatte eine Reichweite von 663.722 User, ein absoluter Rekord, wie Josef Aigner berichtet. Leider wurde die Bitte aber völlig falsch verstanden, die Stadt erntete einen Shitstorm – 1.100 Menschen gaben ihren Kommentar (mehr oder weniger freundlich) dazu ab.
Von Corona bis zu privaten Geschehnissen
Einen eigenen Facebook-Account betreiben alle Bürgermeister im Bezirk Gmunden. Und das sogar sehr intensiv. So posten die Ortschefs regelmäßig und größtenteils überaus aktuell. Das geht von schön bebilderten Nachberichten zu Events – hier ist Ines Schiller besonders fleißig – bishin zu Infos über aktuelle Gemeindethemen. Goiserns Bürgermeister Leopold Schilcher postet regelmäßig die Corona-Zahlen seiner Gemeinde, Egon Höll (Obertraun) und Sabine Promberger (Ebensee) lassen die Community auch an privaten Ereignissen teilhaben.
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