Landesrat im Gespräch
Lebendige Diskussion beim Unternehmer-Stammtisch mit Landesrat Michael Strugl in Gmunden.
GMUNDEN. Ein Frühstück im Landhotel Grünberg am Traunsee, zu dem die BezirksRundschau Salzkammergut Unternehmer der Region eingeladen hatte, bot den informellen Rahmen für ein Gespräch mit Wirtschaftslandesrat Michael Strugl. Hier gab es die Möglichkeit, in zwangloser Atmosphäre Wünsche, Anliegen und Anregungen vorzubringen und Probleme zu diskutieren. Gleich zu Beginn räumte Stugl ein, dass die derzeitige wirtschaftliche Situation schwierig sei. Die oberösterreichische Wirtschaft ist 2015 mit einer "zähen konjunkturellen Entwicklung konfrontiert, das spürt man am Arbeitsmarkt und in den Betrieben", so der Wirtschaftslandesrat in seinem Impulsreferat zu Beginn des Unternehmerfrühstücks. Der Export werde erstmals auf ein bis zwei, maximal drei Prozent sinken, das führe zu einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Entwicklung. Ein großes Problem stellt auch der Fachkräftemangel dar, bis 2020 gibt es rund 40.000 Fachkräfte zu wenig. Das Programm "Arbeitsplatz Oberösterreich 2020" soll Abhilfe schaffen.
Image der Lehre aufwerten
Viele Unternehmen aus dem Bezirk haben Probleme, Lehrlinge zu finden. Das Image der Lehre müsse aufgewertet werden, "es gibt viele Firmen mit Vorständen, die als Lehrlinge begonnen haben. Man kann als Lehrling oft weiter kommen, als ein Maturant", so Strugl. Und forderte: "Die Gesellschaft muss umdenken und den Stellenwert der Lehre erhöhen. Wir müssen auch in Schwache investieren, oft ist der soziale Hintergrund bei den Lehrstellensuchenden entscheidend." Das Billigstbieterprinzip im Trockenbau kritisierte Christian Bauer von Fural Metalldecken. "Das führt bei den Billigstbietern dazu, dass an der Weiter- und Ausbildung gespart wird, um die niedrigen Kosten zu halten!" Strugl dazu: "Ich bin zwar für das Bestbieterprinzip, solche Anregungen sollte man in Zukunft aber mitbedenken." Mut der Politik und eine Verringerung der Bürokratie forderte Hotelier Wolfgang Gröller: "Unser Unternehmen verzeichnet zweistellige Zuwachsraten. Mir macht das Arbeiten aber so wenig Spaß wie noch nie, weil wir nichts mehr verdienen. Wir müssen uns trauen, etwas zu verändern."
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