Nahrungsmittel: Allergie oder Intoleranz
BEZIRK. "Das kann ich nicht essen, denn darauf reagiere ich allergisch“, ist heute oft zu hören. "Prinzipiell ist es wichtig, zwischen Allergie und Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu unterscheiden. Eine Allergie ist eine Überempflindlichkeitsreaktion des Körpers bzw. Immunsystems auf bestimmte Stoffe aus der Umwelt, die sogenannten Allergene. Bei einer Nahrungsmittelintoleranz oder -unverträglichkeit entstehen die Symptome nicht durch eine Überreaktion des Immunsystems, sondern durch Nahrungsmittelbestandteile", erklärt Diätologin Barbara Steinkogler. Die Nahrungsmittelunverträglichkeit ist ein angeborener oder erworbener Enzymdefekt. Diese läuft ohne Antikörperbildung und Sensibilisierung des Immunsystems ab. Eine Unverträglichkeitsreaktion kann auf toxischen, allergischen, biochemischen oder psychischen Auslösern basieren. Zu den häufigsten Nahrungsmittelintoleranzen gehören: Laktoseintoleranz, Fruktosemalabsorption und Histaminintoleranz.
Schwierige Unterscheidung
Da die Symptomatik der Nahrungsmittelallergie ähnlich der der Nahrungsmittelunverträglichkeit ist, fällt es oft schwer, diese zu unterscheiden. Eine klassische Nahrungsmittelallergie ist eine Überreaktion des Immunsystems auf – für Gesunde – ungefährliche Substanzen, die vom Körper als Fremdstoffe angesehen werden. Eine Allergie ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems nach mehrmaligem Kontakt mit Stoffen, die es als fremd ansieht. Die Allergie auslösenden Nahrungsbestandteile werden als Allergene bezeichnet. "Je nach Beschwerden soll der Patient spezifische Tests durchführen. Es ist meist nicht hilfreich, das Lebensmittelspektrum einfach aufgrund von Verdacht zu reduzieren, denn dann ist die Gefahr von einer Unterversorgung mit Makro- und Mikronährstoffen möglich. Sehr hilfreich ist meist ein ausführlich geführtes Ess-Symptom-Beschwerde-Protokoll, aus welchem der Arzt bzw. die Diätologin Rückschlüsse ziehen kann. Ein ausführliches Anamnesegespräch mit dem Arzt oder der Diätologin ist unumgänglich und ein großer Bestandteil für die Diagnose-Stellung", so die Expertin. Handelt es sich um eine Nahrungsmittelunverträglichkeit auf Laktose oder Gluten, so stehen dem Betroffenen eine Vielzahl von Ersatzprodukten wie etwa laktosefreie Milchprodukte bzw. glutenfreie Produkte zur Verfügung. Die Diätologin berät hierbei sehr gerne. Eine "echte" Allergie oder auch eine erworbene Nahrungsmittelunverträglichkeit ist meist eine dauerhafte Diagnose. Durch das Einhalten einer entsprechenden Ernährung kann eine Linderung herbeigeführt werden.
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