Hämorrhoiden: wenn es hinten juckt und schmerzt
BEZIRK (tazo). Am Po juckt es schon längere Zeit, und jetzt auch das noch: Der Stuhlgang ist hart, und auf dem Toilettenpapier zeigen sich hellrote Blutspuren. Obwohl Hämorrhoiden für viele ein peinliches Tabuthema sind, sollte man spätestens bei diesen Symptomen einen Arzt zu Rate ziehen. Walter Schreiner, Allgemeinmediziner aus Schärding, kennt diese Problematik nur zu gut: "Bei Schmerzen, Blutungen oder auch ständigem Juckreiz sowie tastbaren Knoten sollte der Arzt aufgesucht werden. Hier unterscheidet man dann zwischen inneren und äusseren Haemorrhoiden. Anatomisch gesehen handelt es sich um Schwellkörper. Diese sind arterio- venöse Gefässpakete und als solche ein Teil jenes Verschlussmechanismusses der den Darminhalt wasser- und gasdicht von der Aussenwelt fernhält."
Kein Grund für falsche Scham
Bei Hämorrhoiden sind die ringförmigen Blutgefäßpolster, die sich hinter dem Schließmuskel im Analkanal befinden, krankhaft vergrößert. Wenn auf die Blutadern längere Zeit Druck ausgeübt wird, kann das Blut nicht mehr abfließen, die Adern erweitern sich und ihr zartes Bindegewebe leiert aus. In der Folge dringt Flüssigkeit aus dem unteren Mastdarm nach außen, so dass die Haut am After juckt, brennt und blutet. Die Ursachen ihrer krankhaften Veränderung sind, laut Walter Schreiner, vielfältig und teilweise sogar zivilisationsbedingt. "Man sollte nur dann auf die Toilette gehen, wenn man auch wirklich muss. Auch ein langes Verweilen auf dem Klo belastet den Beckenboden. Ausgiebiges Zeitunglesen auf der Toilette sollte man deshalb vermeiden. Außerdem sind auch Verstopfungen infolge einer ballaststoffarmen Ernährung sowie eine genetisch bedingte Bindegewebsschwäche mögliche Ursachen für Hämorrhoiden. Bewegungsmangel und Übergewicht begünstigen diese Krankheit dann nur noch mehr in ihrer Entstehung. Als allerschlimmste Ursache ist schließlich der Darmkrebs." Der Arzt wird zuallererst eine lokale Behandlung mit Salben, Zäpfchen und Sitzbädern verordnen. Auch eine Stuhlregulierung ist angesagt, denn sowohl Verstopfung als auch Durchfall sollten vermieden werden. Führt das zu keinem Ergebnis, kommen die chirurgischen Möglichkeiten mit ins Spiel. "Je früher man sich dem Arzt anvertraut, desto schmerzfreier wird die Behandlung", so Schreiner.
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