Interview

"Im Barbereich ist der Umsatz um ein Drittel gesunken"

Der Bezirk Schärding hat kulinarisch viel zu bieten. Doch wo liegen die Trends? Und was gibt's sonst Neues?

BEZIRK SCHÄRDING (ebd). Darüber spricht Wirtesprecher und Chef des Stiegenwirts in Schärding, Stefan Schneebauer, im Interview. Ebenso über erste Auswirkungen des Rauchverbots und neue Ideen.

Alle Jahre wieder – wie schätzen Sie die gastronomische Situation im Bezirk ein?
Schneebauer: Grundsätzlich glaube ich, darf ich einem sehr guten und aktiven Bezirk als Wirtesprecher vorstehen. Wobei sich die Situation bei den Fachkräften leider noch nicht gebessert hat. Die Betriebe in der Stadt und am Land arbeiten aber mit ihren Mitarbeitern unermüdlich für das Wohl der Gäste.

Regionalität ist ja noch immer das Schlagwort schlechthin. Wie sehr lebt der Stiegenwirt Regionalität?
Regionalität sichert Arbeitsplätze. Bei uns wird das natürlich auch gelebt. Wir beziehen unser Fleisch vom Feichtinger und Moser Metzger. Die Hendl vom Gumpinger-Hof aus Altschwendt, sowie das Gemüse aus Eferding und die Erdäpfel aus dem Sauwald. Und dann wäre da natürlich noch unser regionales Bier.

Kulinarisches Innviertel – was fällt Ihnen dazu spontan ein?
Knödel, Speck, Schweinsbraten und natürlich Bier.

Das Rauchverbot ist nun durchgesetzt. Sehen Sie da im Bezirk schon irgendwelche Auswirkungen?
Für Auswirkungen glaube ich, ist es noch zu früh. Von unserem Haus kann ich berichten, dass es im Restaurantbereich kein großes Problem ist. Was den Barbereich betrifft, ist der Umsatz um ein Drittel gesunken. Ich bin nach wie vor für eine Selbstbestimmung der Unternehmer, denn die Wirte wissen selber am besten, was jeder in seinem Betrieb braucht, um erfolgreich sein zu können.

Gibt es heuer in Sachen Kulinarik beziehungsweise bei Getränken einen Trend?
Ja, der Gin ist voll im Trend. Mir persönlich ist aber zum Essen ein Seiterl Bier oder ein gutes Glas österreichischer Wein lieber. Denn Wein und Bier haben immer Saison.

Der Tourismusverband in Schärding ist Geschichte. Übernommen hat nun der Tourismusverein. Was erwarten Sie sich?
Ich schaue mit einem weinenden Auge zurück, blicke aber auch positiv in die Zukunft. Es eröffnen sich mit der Markendestination 'Donau', der wir nun angehören, mit Sicherheit auch neue Märkte. 
Man muss jetzt dem Ganzen etwas Zeit geben, aber zusammen mit der Stadtgemeinde werden wir den Erhalt der Qualitätsmarke Schärding sicherstellen.

Welche gastronomischen Highlights erwartet die Gäste heuer in der Barockstadt?
Das wichtigste Fest in Schärding ist sicher das Schlemmerfest von 10. bis 12. Juli. Aber auch das Altstadtfest sowie die vielen, kulturellen Highlights. In unserem Haus dürfen wir auch feiern – und zwar 110 Jahre Stiegenwirt.

Was wird sich 2020 in Schärdings Gastroszene tun?
In der Gastroszene ist immer was los. Ein neuer Club hat seine Pforten geöffnet. Vielleicht kommt so wieder etwas Leben in die Nachtgastro. Es wird in unserer Branche nicht einfacher, aber jammern hilft nichts.

Und was ist beim Stiegenwirt angesagt?
Ich möchte im 'Scalino' sowie im Restaurant etwas Neues machen. Mehr möchte ich da aber noch nicht verraten.