Ökolog Schule
“Möchten die Erdäpfi im Herbst selbst vermarkten"
Die Technische Naturwissenschaftliche Mittelschule St. Marienkirchen (TNMS) ist seit 2016 eine von drei Ökolog-Schulen im Bezirk, die auf naturnahen Unterricht setzt.
ST. MARIENKIRCHEN. "Ökolog-Schulen bekennen sich zur ökologisch und nachhaltig orientierten Schulentwicklung", so Direktorin Ulrike Renauer zur BezirksRundSchau. Doch wie wird man eigentlich Ökolog-Schule? "In erster Linie braucht es die Zustimmung und Unterstützung der gesamten Schulgemeinschaft. Ein engagiertes Schulteam ist der Motor für alle Aktivitäten im Sinne der Nachhaltigkeit. Da in der TNMS St. Marienkirchen sehr viel projektorientierter Unterricht stattfindet, haben wir immer eine Vielzahl umgesetzter Projektideen. Ein zentrales Ziel von Ökolog ist es, dass sich aus erfolgreichen Maßnahmen und Projekten eine gelebte nachhaltige Alltagskultur an der Schule entwickelt."
Natur spüren
Im aktuellen Schuljahr wurde in Eigeninitiative der Schüler als Ökologprojekt ein eigener, kleiner Garten ins Leben gerufen. "Es entstand die Idee, das schuleigene Hochbeet nach der Coronazeit wieder auf Vordermann zu bringen. Daraus wurde schließlich ein umfassendes Gartenprojekt und kurzerhand im Schulgarten ein Hochbeet aus Holz angefertigt und Saatkartoffeln gepflanzt", so Renauer. Dazu die Schüler: "Wir möchten unsere 'Erdäpfi' im Herbst ernten und vermarkten – oder selber essen." Angespornt durch das Erdäpfi-Projekt wurde gleich darauf die nächste Klasse mit dem Tomaten-Projekt aktiv. "Dies ist ein ganz besonderes Projekt, da es ein fächerübergreifendes Projekt aus Englisch, Ernährung und Haushalt und Biologie ist. Unterrichtssprache für dieses Projekt war Englisch.
"Dies ist ein ganz besonderes Projekt, da es ein fächerübergreifendes Projekt aus Englisch, Ernährung und Haushalt und Biologie ist. Unterrichtssprache für dieses Projekt war Englisch."
Zudem wurde altes Handwerk neu entdeckt – wie etwa das Weidenflechten", so die Schuldirektorin. Was die bisherigen Projekte anbelangt, kam es zur Zusammenarbeit mit regionalen Betrieben. Weiters verfügt die Schule über eine "Recycling Lounge". "Wir setzen ein Zeichen gegen die Wegwerfkultur und machen aus ausgedienten Altpapiersammel-Containern neue Möbel."
Schule am Bauernhof
Auch für das kommende Schuljahr steht das neue Projekt schon fest. Dazu Renauer: "Bisher haben wir sehr viele Projekte in Zusammenarbeit mit regionalen Firmen gemacht. In weiterer Folge wollen wir versuchen, das Klassenzimmer gegen die freie Natur, den Acker, die Wiese und den Wald zu tauschen. Schule am Bauernhof soll unseren Jugendlichen den Bezug zur Landwirtschaft wieder näher bringen." Auf die Frage, weshalb der Schulleitung das Thema Umwelt und Natur so wichtig ist, meint Renauer: "Eine tief empfundene Verbundenheit mit der Natur ist die Basis für ein positives Grundvertrauen in das Leben und weckt den Wunsch, die Erde zu schützen und als Erwachsener nachhaltig zu leben."
"Es braucht eine Menge Mut"
Für die Direktorin braucht es auch Mut, um wieder mehr von und mit der Natur zu lernen. "In einer Zeit, wo alle von messbaren Leistungen, Effizienzsteigerung und Frühförderung sprechen, erfordert es eine Menge Mut, unseren Kindern neben dem kognitiven Lernen auch den Freiraum zurückzugeben, sich mit der Natur zu verbinden. In Anbetracht der fortschreitenden Ausbeutung der Erde, die unser Wohlergehen aufs Spiel setzt, braucht es dringlicher denn je Menschen, die sich selbst als Teil der Natur wahrnehmen. Die Schüler der TNMS St. Marienkirchen sollen die Natur spüren, einen eigenen kleinen Garten pflegen und kleine Umweltschutzprojekte umsetzen."
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