Kooperationen
Münzkirchen lebt vor, wie Inklusion geht
Münzkirchner Bildungseinrichtungen arbeiten in Sachen Inklusion zusammen – und zeigen Defizite auf.
MÜNZKIRCHEN. Haltung, Kompetenz und geeignete Rahmenbedingungen bilden das Fundament einer Inklusionsschule. In dieser arbeiten Lehrerschaft und Kinder mit Förderbedarf eng und vertraut zusammen. So kooperiert die Mittelschule/PTS Münzkirchen seit bereits einem Jahr intensiv mit der Lebenshilfe OÖ in Münzkirchen. Im Zuge dieser Kooperation wurden in diesem Schuljahr bereits zwei gemeinsame Projekte erfolgreich durchgeführt. Zu Beginn durften die Schüler der PTS das Wohnhaus der Lebenshilfe besuchen und den Alltag der Bewohner für einen Nachmittag miterleben. „Der Besuch bei der Lebenshilfe war wirklich eine tolle Erfahrung für mich. Bei einer Schnitzeljagd erkundeten wir das Wohnhaus und sogar das ein oder andere Zimmer der Bewohnerinnen und Bewohner”, so die Schülerin Magdalena.
Einige "Hindernisse"
Ein weiteres Projekt war ein gemeinsamer Rundgang durch das Gemeindeamt Münzkirchen. Im Gebäude wurden bereits viele barrierefreie Maßnahmen umgesetzt, dennoch „sind uns dort und da noch ein paar Hindernisse aufgefallen“, schildert ein PTS-Schüler. Bei einem Gespräch zwischen Bürgermeister Helmut Schopf und Lebenshilfe-Werkstätten-Leiter Gerhard Lautner wurde auf diese Thematik speziell eingegangen. Ebenso besprochen wurde, dass die Lebenshilfe sowie MS/PTS Münzkirchen in zukünftige Projekte der Gemeinde bei der Ideenfindung miteinbezogen werden sollen. Ein kritischer Blick wurde aber auch auf die Situation in der Mittelschule geworfen.
Schwere Sehbeeinträchtigung
Im Zuge dessen wurde die Schülerin Lara S. befragt, da sie aufgrund ihrer schweren Sehbeeinträchtigung in vielen Bereichen auf Hilfe angewiesen ist. Laut ihrer Aussage sind Lehrer, Mitschüler und Schulassistenten immer für sie da und eilen schnell zu Hilfe, sollte sie alleine nicht zurechtkommen. „Ich bin froh, dass ich das Klassenzimmer nicht so oft wechseln muss, weil ich sonst meine Braillezeile immer abstecken und im neuen Unterrichtsraum mit einem anderen Computer wieder neu verbinden müsste", erzählte Lara.
„Ich bin froh, dass ich das Klassenzimmer nicht so oft wechseln muss, weil ich sonst meine Braillezeile immer abstecken und im neuen Unterrichtsraum mit einem anderen Computer wieder neu verbinden müsste."
Denn, um am Unterricht erfolgreich teilzunehmen, braucht die Schülerin einen besonderen Computer, der über ein spezielles Ausgabegerät – eine sogenannte Braillezeile – verfügt. Hilfreich ist für Lara außerdem, dass es Webseiten gibt, die die Blindenschrift unterstützen. Natürlich verfügen auch alle anderen Integrationsschüler der MS/PTS Münzkirchen über eine adäquate Ausrüstung, um am Unterrichtsgeschehen teilnehmen zu können.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.