Regentanz und Panflötenkonzert in Peru

Foto: Privat
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FREINBERG/PERU (juk). Es ist ziemlich genau ein halbes Jahr her, dass Anna Pretzl in einen Flieger nach Lateinamerika stieg und das bisher größte Abenteuer ihres jungen Lebens begann. Die 18-Jährige leistet ein freiwilliges soziales Jahr in Perus sogenannter weißer Stadt Arequipa. Mit vier anderen Freiwilligen unterrichtet die junge Freinbergerin an vier Vormittagen die Woche in verschiedenen Schulen Englisch in den Jahrgangsstufen 1 bis 6. Nachmittags arbeitet die Freiwilligengruppe in den Kinderheimen San Tarcisio und Santa Teresita, in denen 6- bis 12-jährige Jungen und Mädchen untergebracht sind. Dort stehen Aufgaben wie Hilfestellung bei der Hausübung oder einfach nur mit den Kindern spielen an. „Manchmal erzählen wir ihnen auch Geschichten aus dem weit entfernten Europa.“, berichtet Anna Pretzl.

Holpriger Start im fernen Peru
Zu den CIRCA-MAS Organisationen, für die die Freiwilligen arbeiten, gehören 35 Schulen mit mehr als 17.000 Schüler/innen und 8 Kinderheime mit 170 Schützlingen. Die Organisation möchte Kindern aus den Pueblus Jovenes, den Slums in der 1,2 Millionen Einwohnerstadt Arequipa, durch Bildung einen besseren Start ins Erwachsenendasein ermöglichen. Ihr eigener Start im fremden Land, das für ein Jahr das neue Zuhause der Jugendlichen aus Europa ist, war etwas holprig. „Was die Sprache anging wurden wir ins kalte Wasser geworfen. Ein vierwöchiger Spanisch Crashkurs musste reichen, um sich im Alltag durchzuschlagen.“, meint Pretzl. Das peruanische Essen war eine große Umstellung, oft überkommt sie die Sehnsucht nach österreichischer Hausmannskost und Schokolade, wie Anna gesteht. Ein weiterer krasser Gegensatz zur Alpenrepublik ist das Wetter. In ihren sechs Monaten in Peru hat es erst einmal genieselt. Staub wird aufgrund der Trockenheit zum ständigen Begleiter: „Ich kann es kaum erwarten endlich einen Regentanz auf unserer Dachterrasse zu machen.“

"Erleben täglich Dinge, die uns in Europa nie passieren würden"
Für Anna Pretzl war zum Jahreswechsel hin Halbzeit ihres freiwilligen, sozialen Jahres. Auch die Weihnachtsfeiertage und Silvester verbrachte die 18-Jährige im Kreise ihrer CIRCA-Kollegen und der Waisenkinder. Gefeiert wurde unter einem Plastikbaum bei fast 30 Grad Celsius. Vieles ist anders in Peru, doch die Kinder und die peruanische Lebensart an sich haben es der Freinbergerin angetan. „Wir erleben täglich Dinge, die uns in Europa so nie passieren würden. Was mich jedes Mal wieder fasziniert, ist die Herzlichkeit, die von den Peruanern ausgeht. Kinder, die mich erst wenige Wochen kennen, haben mir zum Abschied aus ihrer Schule Briefe geschrieben oder Panflöte gespielt. Zudem waren viele den Tränen nahe, weil sie mich in den zwei Monaten Ferien sehr vermissen werden.“ Was Anna nach ihrer Rückkehr nach Österreich machen möchte, weiß sie noch nicht so genau: „Vielleicht irgendwas Soziales studieren oder arbeiten. Was ich aber sicher weiß ist, dass ich in den Tagen nach meiner Rückkehr mindestens einmal Essen gehen will.“

Spenden für CIRCA-MAS
Für ihre Arbeit sind die CIRCA-MAS Einrichtungen auf Spendengelder angewiesen. Wofür das Geld am dringendsten gebraucht würde, kann Anna Pretzl gut beurteilen: „Leider haben die Kinder fast kein Schulzeug, abgesehen von der Schuluniform nur kaputte Kleidung, keine Wechselklamotten und keine Spielsachen. Zudem sind in den Gebäuden einige Mängel vorzufinden, wie zum Beispiel defekte Sanitäranlagen, gerissene Sonnensegel, wodurch die Kinder nicht mehr vor der stechend heißen Sonne geschützt sind und zerbrochene Fenster, die vor allem in der Regenzeit ein Problem darstellen.“

Weiters gibt es ein Stipendiumsprojekt, bei dem Privatpersonen oder Unternehmer jährlich 500 Euro für eine Dauer von 5 Jahren zahlen, um einem mittellosen CIRCA-Schüler das Universitätsstudium zu ermöglichen (Nachfragen an stipendium.fsjperu@gmx.com )

Spendenkonto:
Missionsreferat – Diözese Passau
Liga Bank Passau
IBAN: DE49 7509 0300 0004 3035 20
BIC: GENODEF1M05
Verwendungszweck: CIRCA-MAS – Anna Pretzl
Bei vollständiger Angabe von Name und Adresse erhalten Sie eine Spendenquittung.

Weitere Berichte von Anna und anderen Freiwilligen über ihre Freiwilligenarbeit in Peru auch auf dem Blog www.fsjperu.wordpress.com

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Foto: Cityfoto
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