Weltpremiere: Nach schwerem Unfall kommt "Kraxler-Airbag"

TAUFKIRCHEN. Als vor zwei Jahren zwei Mitglieder der Pramtal Kraxler nach einer Showeinlage abgestürzt und schwer verletzt wurden, haben die Taufkirchner das Maibaumkraxeln eingestellt. Doch nun wollen sie wieder durchstarten – allerdings mit einem eigens konzipierten Sicherheitskissen. "Da uns das Kraxeln immer extrem getaugt hat, haben wir uns zusammengesetzt und das weitere Vorgehen besprochen", sagt Stefan Kumpfmüller zur BezirksRundschau. Denn für die Akrobaten war schnell klar, dass sie nicht mehr ohne entsprechender Absicherung kraxeln würden. Deshalb wurden bei zahlreichen Treffen praktikable und umsetzbare Sicherheitsalternativen fürs Kraxeln erläutert.

"Hüpfburg" als Sicherheit
Schließlich wurde ein Konzept gefunden, dass dem Prinzip „Kinderhüpfburg“ sehr nahe kommt. "Gemeinsam mit einer Fachfirma haben wir ein Fallschutzkissen entworfen, welches eine sanfte Abfederung ermöglicht. Die Härte des Kissens lässt sich manuell ändern. Die wichtigste Eigenschaft des Kissens ist jedoch, dass sich bei einem Aufprall eine einstellbare Überdruckluke öffnet, sodass ein Hochschleudern verhindert wird", erzählt Kumpfmüller. Nachsatz: "So etwas gibt es nirgendwo anders." Damit wollen die Pramtal Kraxler zukünftig auch eine Vorreiterrolle einnehmen. „Es soll nicht eine andere Kraxlergruppe denselben Fehler machen wie wir und keine Sicherung verwenden.“

Bis vor dem Unfall haben die Pramtaler Akrobaten pro Saison 24 Auftritte absolviert. "So viele wollen wir nicht mehr machen – höchstens 10 bis 15", meint Kumpfmüller. Obwohl die beiden Verletzten Akteure wieder genesen sind, hat der Unfall dennoch Spuren hinterlassen. Denn von den ursprünglich 15 bis 20 Mitgliedern hat rund die Hälfte das Kraxeln an den Nagel gehängt.

Übrigens: Wer die Taufkirchner Pramtal Kraxler buchen möchte, kann sich unter dieser Telefonnummer informieren: 0660/5644503.