Gemeinderatssitzung
Andorf beschließt "Kampfmaßnahmen" gegen Postschließung
Bei jüngster Gemeinderatssitzung wurde einstimmig der Kampf gegen Postamtschließung beschlossen – und ein Siedlungs-Erweiterungsverfahren eingeleitet.
ANDORF (ebd). "Wir geben das Postamt Andorf nicht kampflos auf", kündigt Bürgermeister Peter Pichler an. Seit 1863 gibt es in Andorf ein Postamt, nun soll die Filiale in der größten Gemeinde des Bezirkes (hier wie exklusiv berichtet) geschlossen werden. Dazu SPÖ-Fraktionsobmann Reinhard Köstlinger: "Ein Postamt ist unserer Meinung nach ein wesentlicher Teil einer funktionierenden regionalen Infrastruktur und darf in einer Gemeinde mit mehr als 5.200 Einwohnern nicht fehlen. Auch wenn von der Post die Suche nach einem Postpartner angekündigt wurde, darf das nicht darüber hinwegtäuschen, dass in der Postfiliale weitere Dienstleistungen – wie etwa die Abwicklung von Bankgeschäften – angeboten werden."
"Ein Postamt ist unserer Meinung nach ein wesentlicher Teil einer funktionierenden regionalen Infrastruktur und darf in einer Gemeinde mit mehr als 5.200 Einwohnern nicht fehlen."
Im digitalen Zeitalter stelle ein Postamt einen unverzichtbaren Teil der Basisinfrastruktur dar. "Hier sollten nicht rein betriebswirtschaftliche Maßstäbe angelegt, sondern vielmehr eine volkswirtschaftliche Betrachtung durchgeführt werden", ist Köstlinger überzeugt. Auf Initiative der SPÖ Andorf wurde daher im Gemeinderat einstimmig beschlossen, an die Verantwortlichen bei der Post AG sowie an die politischen Entscheidungsträger den Appell zu richten, "diese kurzsichtige Entscheidung zurückzunehmen".
Siedlungserweiterung Erlau – Verfahren eingeleitet
Nach einer Vertagung bei der Gemeinderatssitzung im September stand diesmal die geplante Siedlungserweiterung Erlau zur Entscheidung an. "Die SPÖ-Fraktion hatte sich ja eindeutig für diese geplante Erweiterung ausgesprochen, jedoch ebenfalls der Vertagung zugestimmt", so Pichler. "Das Gebiet befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Hauptort. Die Entfernung zu den Schulen, zur medizinischen Versorgung, zum Einkaufen, zum Bahnhof ist gering. Deshalb hatten die für die Raumordnung zuständigen Beamten des Landes eine positive Beurteilung in Aussicht gestellt. Die Erschließung des Gebietes wird im nächsten Jahr durch den Bau eines Geh- und Radweges wesentlich verbessert", erläutert der Ortschef.
"Wir haben zur Zeit null Baugründe zur Verfügung, Bauwerber müssen in Nachbargemeinden ausweichen. So verlieren wir laufend junge Leute."
Nachsatz: "Wir haben zur Zeit null Baugründe zur Verfügung, Bauwerber müssen in Nachbargemeinden ausweichen. So verlieren wir laufend junge Leute, die gerne in Andorf bleiben möchten. Der Lösungsvorschlag der FPÖ, vermehrt auf gewidmete, aber nicht bebaute Grundstücke im Ort zuzugreifen, führt zu nichts, da solche derzeit nur in den seltensten Fällen verkauft werden." Der Gemeinderat hat schließlich den Antrag mit 18 Ja-Stimmen (bei neun Nein-Stimmen und vier Enthaltungen) angenommen und das Umwidmungsverfahren eingeleitet.
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