Kinderbildung
SPÖ schlägt wegen Personalnot in Kindergärten Alarm
Der neue SPÖ-Parteivorsitzende Michael Lindner schlägt mit zwei Schärdinger Bürgermeistern bei Kinderbildung Alarm.
BEZIRK SCHÄRDING. Die Personalnot in Kindergärten spitzt sich zu, wie die SPÖ-Politiker sagen. „Viele Gemeinden stehen mit dem Rücken zur Wand. Sie suchen für die örtlichen Kindergärten händeringend nach Pädagogen“, sagt Lindner. Er sieht vor allem bei den Gehältern, Gruppengrößen und Arbeitsbedingungen Handlungsbedarf. „Wer die Ohren bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern hat, kann die Hilferufe nicht überhören. Landesrätin Haberlander muss aufhören, den Kopf in den Sand zu stecken und endlich ihrem Auftrag nachkommen." Das bestätigt auch Schärdings Stadtchef Günter Streicher. „Es vergeht keine Woche, in der ich nicht mit Personalengpässen im Kindergarten konfrontiert bin. Wir mussten eine bereits pensionierte Kindergarten-Leiterin anstellen, die uns über den Engpass hinweghilft." Eine Konsequenz hat die Gemeinde Schärding bereits gezogen: Eine Springerin für die Kindergartengruppen wurde angestellt. Denn, Personalausfälle aufgrund von Quarantänen haben die Lage nochmals zugespitzt. Mit der Springerin kann nun rascher reagiert werden.
Personal für Stadtkindergarten gesucht
„Wir suchen aktuell für die Erweiterung unseres Stadtkindergartens zwei Pädagogen und je eine Kindergarten- und Krabbelgruppenhelfer. Sollten wir die nicht bekommen, müssen teilweise Pädagogen-Aufgaben von Helfern wahrgenommen werden. Das ist aber keine Dauerlösung, weil uns auch Helfer fehlen. Wir brauchen dringend mehr Personal, um den Schärdinger Familien optimale Kinderbetreuung anbieten zu können“, sagt der Schärdinger Stadtchef.
"Wir brauchen dringend mehr Personal, um den Schärdinger Familien optimale Kinderbetreuung anbieten zu können."
An die zuständige Landesrätin Christine Haberlander kommen konkrete Forderungen von Bürgermeister Streicher: „So kann es nicht mehr weitergehen. Die Verantwortung wird immer mehr auf die Kommunen abgewälzt. Die Gemeinden brauchen finanzielle Unterstützung und die Pädagogen endlich einen fairen Lohn.“
Altschwendt: Halbes Jahr lang keine Bewerbung
„Seitdem für die Nachmittagsbetreuung quasi ‚Eintrittsgeld‘ verlangt wird, haben wir als kleine finanzschwache Gemeinde massive Probleme, eine bedarfsgerechte Betreuung anzubieten, weil erst ab zehn Kinder ein Landeszuschuss gewährt wird und wir oft sehr knapp an dieser Kinderzahl schrammen“, sagt Roland Mayrhofer, Bürgermeister von Altschwendt. Besonders betroffen seien Familien, bei denen beide Eltern berufstätig sind und Alleinerzieher. Die ohnehin schlechte Planbarkeit des Personalbedarfes, würde die Situation nochmals schwieriger gestalten.
„Wir suchen zurzeit einen Pädagogen. Und das schon fast ein halbes Jahr, ohne eine einzige Bewerbung zu bekommen.“
„Wir sind derzeit in der Situation im Gemeindekindergarten eine Helferin als Pädagogin zu beschäftigen“, skizziert Mayrhofer die prekäre Personalsituation. „Wir suchen zurzeit einen Pädagogen. Und das schon fast ein halbes Jahr, ohne eine einzige Bewerbung zu bekommen.“ Wenn in einem Jahr eine Gruppe, und im nächsten Jahr zwei Gruppen benötigt werden, müsste jedoch rasch Personal gefunden werden. „Nur bessere Arbeitsbedingungen durch kleinere Gruppengrößen und eine bessere Planbarkeit oder Konstanz der Beschäftigungsausmaße können die Situation entschärfen“, so Altschwendts Bürgermeister.
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