Feichtinger Fleisch Wurst
Mit 25 Jahren Chef von über 60 Mitarbeitern

Der 25-jährige Julian Feichtinger führt seit rund zwei Jahren die Geschäfte von Feichtinger Wurst in Brunnenthal. | Foto: Feichtinger
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  • Der 25-jährige Julian Feichtinger führt seit rund zwei Jahren die Geschäfte von Feichtinger Wurst in Brunnenthal.
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Julian Feichtinger ist seit zwei Jahren Inhaber von Feichtinger Fleisch Wurst – und das erfolgreich.

BRUNNENTHAL. Wie der 25-Jährige im Interview verrät, konnte die Anzahl der Kunden im letzten Jahr um fast 20 Prozent gesteigert werden. Wie sein erstes Resümee lautet und weshalb der Metzgerberuf nach wie vor negativ behaftet ist, darüber spricht Feichtinger im Interview.

Herr Feichtinger, mit 23 Jahren übernahmen sie das Unternehmen. Wie kam es dazu?
Feichtinger:
Eigentlich habe ich mich in jungen Jahren nicht in der Metzgerei gesehen. Ich bin dann aber nach der HTL für Lebensmitteltechnologie und Bundesheer über die Schlachterei Grossfurtner, von der ich das Angebot bekommen habe, dort zwei Jahre lang Qualitätsmanagement zu machen, schließlich doch noch hineingerutscht. Und so hab ich dann ein berufsübergreifendes Studium gemacht, mit dem ich 2022 fertig geworden bin. So habe ich via Grossfurtner doch noch von der Pike auf alles gelernt und bin dann in unseren Betrieb eingestiegen.

Während sich Ihr Vater aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat.
Ja, Papa war es aber immer wichtig, sich nicht mehr einzumischen. Und so ist das erste Jahr vergangen und dann ein weiteres 

Wie fällt ihr bisheriges Resümee als Firmenchef aus?
Wir legen den Fokus auf Regionalität. Das Handwerk steht bei uns klar im Vordergrund, obwohl wir selber nicht schlachten. Wir haben vergangenes Jahr auch Modernisierungsschritte durchgeführt und rund 500.000 Euro in das Firmengebäude in Brunnenthal investiert und uns damit energieeffizienter aufgestellt. Damit konnten wir nicht nur den Stromverbrauch um 15 Prozent senken, sondern auch den Gasverbrauch um 25 Prozent.

Was waren für Sie die bisherigen Herausforderungen?
Das Unternehmen auf den Stand der Technik zu bringen und wirtschaftlich gut zu führen, waren neben der Mitarbeitersuche die größten Herausforderungen.

Woran glauben Sie, liegt das?
Wir wissen natürlich, dass der Metzgerberuf auf den ersten Blick nicht gerade zu den begehrtesten zählt. Da man so gut wie keine ausgebildeten Metzger bekommt, bilden wir sie uns selbst aus. Aber auch Lehrlinge zu finden ist schwer. Das stellt uns natürlich immer wieder vor Riesenherausforderungen. Und dann merkt man auch, dass die letzten Jahre das Thema Fleisch in den Medien sehr kritisch beäugt wurde. 

Was sich aber überraschenderweise nicht auf  Auftragslage niederschlägt, oder?
Unsere Auftragslage ist gut, wir sind auf einem guten Weg. Aktuell haben wir mit 61 Mitarbeitern auch unseren Mitarbeiter Höchststand erreicht. Wir steigern aktuell sowohl Umsatz als auch Menge. So haben wir im Vergleich zum Vorjahr 18 Prozent mehr Kunden verzeichnen können.

Aber das ist eigentlich paradox, wie erklären Sie sich das?
Ich glaube, dass hat damit zu tun, dass wieder verstärkt daheim gekocht wird und die Kunden auf Qualität schauen. Außerdem haben wir unser Sortiment um Salate und fertig zubereitete Speisen wie Zwiebelrostbraten oder Serviettenknödel erweitert. Vor allem bei den Fertiggerichten ist ein Riesenmarkt da. Zudem sind wir breit aufgestellt. Wir machen 50 Prozent unseres Umsatzes in den eignen Filialen. Jeweils 20 Prozent in der Gastro und im Einzelhandel sowie zehn Prozent im Großhandel. 

Apropos Filialen. Sind eigentlich neue Standorte geplant?
Nein, wir haben aktuell fünf Filialen und dabei bleibt es vorerst auch.

Ihr Betrieb feiert heuer 60-jähriges Bestandsjubiläum. Was ist geplant?
Da wir heuer auch 30 Jahre Zusammenarbeit mit dem Wirtshaus zur Bums'n feiern – das damals übrigens unser erster Wirt war, den wir beliefert haben – werden wir gemeinsam am 8. und 9. September zwei Tage lang feiern.

Steckbrief

Geburtsdatum: 12. 9. 1997
Familienstand: ledig
Ausbildung: HTL Hollabrunn, Wirtschaftsstudium
Vorbild: Rudi Grossfurtner, der mich extrem inspiriert und in die Branche gebracht hat
Hobbys: derzeit fordert mich das Unternehmen zu 100 Prozent und es bleibt wenig Zeit für Hobbys
Lieblingsessen: Tatsächlich Schweinsbraten
Lieblingsgetränk: Wasser
Lebensmotto: Weil's ned wurscht ist, wos in da Wurst is

Der 25-jährige Julian Feichtinger führt seit rund zwei Jahren die Geschäfte von Feichtinger Wurst in Brunnenthal. | Foto: Feichtinger
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