Fraueneinkommen: Schärding landesweit auf letztem Platz
Die Arbeiterkammer zieht Bilanz über die Leistungen der Beschäftigen im Bezirk Schärding.
BEZIRK SCHÄRDING (ska). Selbst bei ganzjähriger Vollbeschäftigung verdienen Frauen im Bezirk Schärding um 26 Prozent weniger als Männer. Im landesweiten Bezirksvergleich liegt Schärding damit auf dem letzten Platz. Die Arbeiterkammer präsentierte diese und mehr Zahlen bei einer Pressekonferenz am Dienstag, 30. Mai, in Schärding. Mit dabei auch AK-Präsident Johann Kalliauer.
So hinke der Bezirk Schärding einkommensmäßig nach. "Die Beschäftigten – Arbeiter, Angestellte, Voll- und Teilzeit – verdienen im Durchschnitt 2028 Euro brutto monatlich – um 7,5 Prozent weniger als im Oberösterreich-Median", teilt Kalliauer mit. Im Bezirksvergleich ist Schärding damit auf dem 14. Platz. Etwa 2380 Arbeiter und Angestellte, davon mehr Frauen als Männer, verdienten dem AK-Präsidenten zufolge 2015 trotz ganjähriger Vollzeitbeschäftigung monatlich weniger als 1700 Euro.
Positiv sei laut Wolfgang Schwarz im Gegensatz dazu, dass die Beschäftigung steigt – "sie entwickelt sich sogar besser als im Landesdurchschnitt", sagt er. Heißt? Insgesamt sei die Zahl der Beschäftigten seit 2008 um 7,5 Prozent angestiegen – Land: 6,3 Prozent. Bei den Frauen alleine sogar um 16 Prozent.
"Was die Arbeitnehmer im Bezirk Schärding vollbringen, kann sich sehen lassen", sagt Schwarz und spricht von einem beeindruckenden Bild der Produktivität in sieben ausgewählten Unternehmen: Die Pro-Kopf-Wertschöpfung, also jener Betrag, der pro Kopf erwirtschaftet wird, liege bei mehr als 61.000 Euro. Minus Personalkosten bleiben immer noch mehr als 6500 Euro pro Mitarbeiter.
Zahlen im Überblick: Leistungsbilanz im Bezirk Schärding
- Die rund 26.600 Beschäftigten (inklusive öffentlich Bedienstete und Beamte) verdienten 2015 zusammen rund 755 Millionen Euro brutto und zahlten rund 106 Millionen Euro an Lohnsteuer.
- Durchschnittsbruttoeinkommen (Arbeiter, Arbeitnehmer, Voll- und Teilzeit): 2028 Euro, Männer: 3002 Euro; Frauen: 1178 Euro
- 33,5 Prozent der Beschäftigten arbeiten in der Sachgütererzeugung und 55,4 Prozent im Servicebereich. Aufgeschlüsselt auf die Geschlechter: 47 Prozent der Männer arbeitern in der Sachgüterproduktion. 70,3 Prozent der Frauen im Dienstleistungssektor.
- 31,4 Prozent der Beschäftigten haben einen Teilzeitjob. Bei Frauen alleine rund 56 Prozent.
- 19 der Beschäftigen arbeiten im Heimatort. 75 Prozent pendeln aus ihrer Heimatgemeinde aus.
- Rund 45 Prozent der Männer und 33 Prozent der Frauen arbeiten außerhalb des Bezirks Schärding.
- 40 Prozent der Beschäftigten pendeln täglich mehr als 40 Kilometer. 20 Prozent fahren sogar 100 Kilometer zu ihrem Arbeitsplatz.
- Die Arbeitslosigkeit liegt bei 6 Prozent. 1404 Arbeitslosen stehen 238 offene Stellen gegenüber.
- Die Verweildauer in der Arbeitslosigkeit ist durchschnittlich 94 Tage
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