Der Waldbrand kostet eine Million Euro
Aufforstung ist bereits in Gang, Folgekosten von rund einer Million Euro erwartet.
LURNFELD (ven). Der Waldbrand, der auf der Göriacher Alm am Plankogel gewütet hat, trägt weitreichende Folgen mit sich. Neben den Einsatzkräften ist nun auch die Bezirksforstinspektion gefordert. Die Aufforstungsmaßnahmen haben bereits begonnen.
Samengemisch
Bezirksforstinspektor Josef Moritz klärt auf: "Wir haben bereits mit der Befliegung begonnen. In diesem Gebiet gibt es eine Fläche von 16 Hektar, die sehr steil ist und wir können dort nur per Hubschrauber hin, die aus der Luft düngen." Bei dem Samengemisch ist auch ein Kleber dabei, damit die am Waldboden liegende Asche gebunden wird. "Ausgestreut werden Samen von sogenannten Vorwaldbaumarten wie Birke, Weide, Erle, Bergahorn und auch Fichte, die innerhalb eines Jahres aufgehen sollten." Innerhalb von drei bis sechs Wochen soll das Areal wieder begrünt sein.
Schrittweise aufforsten
Die erste Phase sei somit abgeschlossen. "Wir versuchen damit auch die Erosion abzuhalten. Durch das Verbrennen wurde die humide Schicht mineralisiert und die Nährstoffe liegen bereit", erklärt der Bezirksförster. "Eigentlich ist dies der beste Nährboden."
Im zweiten Schritt wird das Gelände kartiert und dabei wird darauf geachtet, was beim Altbestand zu tun sei. "Man muss schauen, ob man Bäume querschlägern muss, um den Steinschlag aufzuhalten. Wir wollen aber so viel belassen, wie es nur möglich ist." Weiter sei es wichtig, die Borkenkäferproblematik zu beobachten, besonders in Randgebieten.
Dass viele Wildtiere bei dem Brand zu Schaden gekommen wären, glaubt Moritz eher nicht. "Im Regelfall sind sie rechtzeitig geflüchtet, und zwar in die richtige Richtung. Die Tiere sind da oft schlauer als wir Menschen", ergänzt er.
Eine Million Euro Folgekosten
Neben dem körperlichen Einsatz und der Wiederaufforstung durch Hubschrauber und Forstarbeiter fordern die Folgen des Waldbrandes auch finanzielle Ressourcen.
"Die ersten 250.000 Euro für die Wiederaufforstung vom Ministerium sind bereits genehmigt", so Bezirksforstinspektor Josef Moritz. Die zweite Tranche wird im nächsten Jahr fällig. Moritz rechnet mit weiteren Folgekosten in den nächsten Jahren in der Höhe von rund 800.000 Euro. "Darin sind Wiederaufforstung, Fällungen und einfache Verbauungen zum Erosions- und Steinschlagschutz sowie Schutzzäune und Borkenkäferbekämpfungsmaßnahmen enthalten. Inklusive der derzeit durchgeführten Begrünungsmaßnahmen sind daher rund eine Million Euro anzusetzen", erklärt der Experte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.