Die energieeffizientesten Gemeinden Kärntens ausgezeichnet
Landesrat Rolf Holub nahm Ehrung zum zehnten Jubiläum in Gmünd vor
GMÜND. Zum zehnten Mal wurden Kärntner Gemeinden für ihre Leistungen im Bereich Klima- und Umweltschutz ausgezeichnet. Die Ehrung nahm vor rund 200 Gästen in der Lodronschen Reitschule der Künstlerstadt Energiereferent Landesrat Rolf Holub vor.
European Energy Award für Trebesing
Mit der höchsten Auszeichnungsstufe "e5" des Landesprogramms für energieeffiziente Gemeinden wurde Trebesing bedacht, das auf einen Quotienten von 77,4 Prozent kam. Das bedeutet, wie der für das e5-Programm zuständige Abteilungsleiter der Landesregierung, Harald Tschabuschnig, erläuterte, entsprechend viele Prozentpunkte der angepeilten Maßnahmen seien umgesetzt worden. Wie hoch die Leistungen der Nachbargemeinde Gmünds auch international gewürdigt werden, ist daran abzulesen, dass Trebesing erst Anfang November in Leipzig mit dem European Energy Award "Gold" als einzige Kärntner Gemeinde neben drei weiteren österreichischen ausgezeichnet wurde.
Drei Pilotgemeinden
Während die fünf-e-Ehrung Bürgermeister Christian Genshofer, Teamleiter Hans Neuschitzer und die übrigen engagierten Teammitglieder entgegen nahmen, hatte zu Beginn des Trophäenreigens als damaliger Bürgermeister Johannes Oberlechner zusammen mit Herbert Kuss, Bürgermeister von Guttaring, und Kurt Bürger, Umweltberater von Arnolstein, als Vertreter der Pilotgemeinden, die zusammen mit Reichenfels von Anfang an dabei waren, die Ehrung entgegengenommen. Mitlerweile beteiligen sich 45 Gemeinden an dem Programm. Das entspricht mehr als 62 Prozent der Kärntner Bevölkerung.
Auf Anhieb 60,7 Prozent
Aus Oberkärnten wurden ferner Newcomer Rennweg mit Bürgermeister Franz Eder an der Spitze geehrt, das auf Anhieb eine 3e-Gemeinde wurde und auf 60,7 Prozent kam (der höchste Wert für eine Einsteigergemeinde in Kärnten überhaupt), als weiterer Debütant Gmünd mit Bürgermeister Josef Jury (mit 53,4 Prozent ebenfalls eine 3e-Gemeinde) sowie Krems mit Bürgermeister Johann Winkler, das als weiterer Neueinsteiger mit 48,8 Prozent ein 2e-Zertifikat erhielt.
Weitere Preisträger sind Griffen (68,9 Prozent, 4e) mit Bürgermeister Josef Müller, Bleiburg/Pliberg (67,5 Prozent, 4e) mit Bürgermeister Stefan Visotschnig, Feistritz ob Bleiburg/Bistrica nad Pliberkom (57,2 Prozent, 3e) mit Bürgermeister Hermann Srienz sowie Paternion (53,4 Prozent, 3e) mit Bürgermeister Alfons Arnold und Eberndorf (47,4 Prozent, 2e) mit Bürgermeister Gottfried Wedenig. Auf die höchste Punktezahl überhaupt kam zum zweiten Mal in Folge Eisenkappel-Vellach mit 85,1 Prozent. Den 5e-Wanderpokal nahm Bürgermeister Franz Josef Smrtnik entgegen.
Appell von Rolf Holub
Charmant und mit Wortwitz moderiert vom Spittaler Roland Mathiesl, Projektmanager der e5 energieeffiziente Gemeinden bei der Landesregierung, sagte nach der Begrüßung durch den Hausherrn Josef Jury Landesrat Rolf Holub eingangs stolz, Kärnten sei Europameister im e5-Programm. Er appellierte an die Gemeinden, am Ball zu bleiben und zitierte noch vor den Auszeichnungen US-Präsident Barack Obama, wonach "wir die erste Generation sind, die den Klimawandel spürt und die letzte, die etwas dagegen tun kann".
Weiter sagte Holub: „Die Energiezukunft Kärntens schaut gut aus. Ich stehe mehr als 100 Prozent hinter dem e5-Programm und es ist auch ein fester Bestandteil unseres Regierungsprogrammes." Eine hohe Energieeffizienz sei auch eines der Hauptziele des Energie-Masterplans. Energiesparmaßnahmen und Energieeffizienz helfen nicht nur der öffentlichen Hand beim Sparen, sondern sind in jedem einzelnen Haushalt in den Geldtaschen der Menschen zu spüren.
Unter den 1.300 europäischen Gemeinden, die am e5-Programm teilnehmen, belegt Eisenkappel den sensationellen siebten Platz. Arnoldstein findet sich unter den Top 30 wieder, Trebesing in den Top 50 und Kötschach-Mauthen ist europaweit an 70. Stelle platziert. Holub abschließend: „Die Energiewende lässt sich nicht aufhalten. Ein nachhaltiger Umgang mit Energie und Ressourcen ist der beste Zukunftsplan für jede Gemeinde, die sich positiv entwickeln möchte.“
Aufgelockert wurde die Preisverleihung durch ein musikalisches Ständchen, vorgetragen von der vierten Volksschulklasse Gmünd unter Leitung von Musiklehrerin Dagmar Pleschberger. Ein kulinarischer Plausch in der Volksschule, musikalisch begleitet vom heimischen Jazztrio "Blue Notes", rundete die Jubiläumsveranstaltung ab.
Zur Sache
Das e5-Programm ist Österreichs Bundes- und Landesprogramm für energiebewusste und klimafreundliche Gemeinden.
Von der Raumplanung und Architektur über Energielösungen bis zur Mobilität – das umfassende Programm beinhaltet alle erprobten Energie- und Klimaschutzmaßnahmen, die eine Gemeinde setzen kann.
Schritt für Schritt setzen Teams aus Politik, Verwaltung, Gewerbe und engagierten Bürgern die Maßnahmen in ihren Gemeinden um. Fachkundige e5-Berater der Länder unterstützen bereits 161 Städte und Gemeinden in einem kontinuierlichen Qualitätsmanagement- und Zertifizierungsprozess. Dadurch leben bald eine Million Österreicher in führenden Energie- und Klimaschutzgemeinden von europäischem Format.
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