Gesundheit
"Die Sehkraft kann man erhalten"
Wer glaubt, dass man keinen Einfluss auf seine Sehkraft hat, täuscht sich. Auch die Augen kann man mit ein paar wenigen Tipps gesund halten.
SPITTAL (ven). Mit den warmen Sonnenstrahlen kommen auch Sonnenbrillen wieder mehr zum Einsatz. Doch was dabei und rund um die Augengesundheit zu beachten ist, verraten uns Optiker Daniel Kuschinsky und Augenfacharzt Vincent Thaler.
Keine Billig-Sonnenbrillen
"Ganz wichtig ist der UV-Schutz bei Brillen", beginnt Kuschinsky. Jede Lichtquelle sendet Strahlen aus, kurzwellige UV-Strahlen schädigen das Auge nachhaltig. "Und das hat nichts mit der Tönung der Brille zu tun. Durch die Verdunkelung öffnet sich die Pupille und es kommt noch mehr Strahlung ins Auge", erklärt er. Es gibt daher auch Gläser ohne Tönung, die das UV-Licht zu 100 Prozent filtern können. Daher sollte man auf die Qualität der Gläser beim Kauf unbedingt achten und auf das billige Modell vom Strandverkäufer eher verzichten.
Der Optiker empfiehlt bei viel Bidschirmarbeit auch einen sogenannten "Blaufilter", der die Blaulichtanteile von LCD-, Handy- und Tabletdisplays rausfiltert und das Sehen somit für längere Zeit angenehmer macht.
Trockene Augen
Auch bei trockenen Augen kann der Optiker helfen. "Das Officey-Eye-Syndrom, das dazu führt, dass man weniger blinzelt, dazu im Winter geheizte Räume und Schadstoffe in der Luft und schon hat man das Gefühl von trockenen, gereizten Augen." Der Optiker kann nun Konsistenz und Volumen der Tränenflüssigkeit messen und das dementsprechende Mittel - konservierungsmittelfrei - dazu anbieten.
Displays zu nahe
Wenn der Optiker nicht mehr helfen kann, ist Augenfacharzt Vincent Thaler an der Reihe. Er rät, dass Kinder ab zwei Jahren so wenig wie möglich vor Handy oder Laptop sitzen, um die Augengesundheit zu erhalten. "Normale Augen sind Fernaugen, sie entspannen sich in der Ferne. Die Displays werden oft viel zu nah ans Gesicht gehalten. Das Kind mag dabei zwar ruhiger sein, wird aber mit vielen Reizen, die es noch nicht verarbeiten kann, überschüttet."
Wenn es schon sein muss, dann sollten Kinder nicht länger als 30 Minuten am Tag vor Bildschirmen sitzen, im besten Fall mit mindestens 30 Zentimetern Abstand.
"Die Kurzsichtigkeit ist auf dem Vormarsch. Vor 20 Jahren waren nur 20 Prozent der Kinder kurzsichtig, heute sind es schon zwischen 40 und 50 Prozent", erklärt der Experte. Wenn möglich, sollte man zwei Stunden täglich überhaupt in keine Bildschirme schauen, das gilt auch für Erwachsene.
Außerdem sollte man, bevor man schlafen geht, nicht in abgedunkelten Räumen in Laptop oder Handy schauen. "Besser mit einer zusätzlichen Nachttischlampe."
Unbemerkte Krankheit
Ein weiteres häufiges Problem ist die altersbedingte Netzhautverkalkung (AMD). "90 Prozent aller Augenerkrankungen geschehen schleichend und schmerzlos. Aufgrund der guten Kompensationsleistung des Gehirnes merkt man es nicht. Wenn man eine Sehverschlechterung bemerkt, ist bereits 90 Prozent des Schadens angerichtet", so Thaler. Dies zu testen ist eigentlich ganz einfach: "Ab 65 Jahren circa sollte man sich abwechselnd ein Auge zuhalten und schauen, ob man mit dem offenen Auge gut sieht oder ob Buchstaben zum Beispiel verzerrt sind."
Pickerl für die Augen
Um dem vorzubeugen, empfiehlt Thaler, so oft wie möglich beim Rausgehen eine Sonnenbrille mit UV-Schutz zu tragen, aufs Rauchen (wegen Sauerstoffmangel im Blut) zu verzichten und sich ausgewogen zu ernähren. Außerdem sollte man mit 40 zum Augenarzt, wenn hier nichts auffällig ist, alle drei bis vier Jahre zur Kontrolle. "Das Pickerl für die Augen", so Thaler.
Mit Kontrollen verhindern
Ein weiteres Problem ist die Entstehung eines sogenannten "Glaukoms". "Der Augendruck erhöht sich unbemerkt, der Sehnerv stirbt ab und es kommt nichts mehr im Gehirn an. Hier kann oft nichts mehr für den Patienten getan werden, obwohl man es vorher mit Kontrolluntersuchungen hätte leicht beheben können.
Mehr zum Thema:
www.meinbezirk.at/rundumgesund
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