Faulbrut: Sperrgebiet über fünf Gemeinden
In Oberkärnten ist die Seuche bei den Honigbienen ausgebrochen. Imker werden nun kontrolliert, befallene Völker vernichtet.
BEZIRK SPITTAL (ven). Oberkärntner Honigbienen sind in Gefahr. Die Bezirkshauptmannschaft (BH) Spittal erließ eine Verordnung zur Bekämpfung der sogenannten "Bösartigen Faulbrut" der Honigbienen. Gebiete in den Gemeinden Lurnfeld, Mühldorf, Lendorf, Sachsenburg und Baldramsdorf gelten seuchenverdächtig.
Völker werden kontrolliert
Das bedeutet nun, dass Bienenvölker in dieser Zone bleiben müssen, sollte ein Imker sein Volk aus der Zone herausschaffen wollen, kann dies eine Strafe von 4.360 Euro nach sich ziehen.
"Das befallene Bienenvolk wurde schon vernichtet, die Imker im Sperrgebiet werden jetzt kontrolliert. Sollte bei einem Bestand auch Faulbrut festgestellt werden, werden Maßnahmen vorgeschrieben", heißt es von der Behörde.
Ein betroffener Imker
Ernestine Gutzelnig ist Obfrau des Bienenzuchtvereines Lurnfeld-Sachsenburg und seit 20 Jahren Imkerin. "Wir haben Gott sei Dank nur einen betroffenen Imker, in der Sperrzone von drei Kilometern Umkreis werden nun alle kontrolliert." Bei der Faulbrut "zieht sich die Brut wie Leim aus der Zelle. Woher es kommt, ist schwer zu sagen. Es kann von einer Wabe stammen oder aus einem infizierten Honigglas, in dem sich Sporen des Bakteriums befinden", erklärt sie.
Der Imker würde natürlich von der Versicherung entschädigt werden, dennoch kann eine Neuanschaffung eines Volkes teurer werden.
Kaum Nachfolger
Insgesamt werde die Bienenhaltung ohnehin immer schwieriger. "Jedes Jahr ist ein eigenes Kapitel und man lernt immer dazu. Das Klima, die warmen Winter oder auch Pestizide und Düngemittel machen den Bienen zu schaffen. Außerdem gibt es meist keine Nachfolger in der Imkerei. Ich bin froh, dass in der LFS Litzlhof das Imkern noch am Unterrichtsplan steht", so Gutzelnig zur WOCHE.
Zur Sache
Bei der Amerikanischen Faulbrut handelt es sich um eine seuchenartige Erkrankung der Bienenbrut, die sich durch Bakterien verbreitet. Durch die Analyse einer Futterkranzprobe kann die Anwesenheit des Erregers bereits festgestellt werden, wenn noch keine klinischen Symptome sichtbar sind. Dadurch können rechtzeitig Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden. (Quelle: www.imkerschule.org Kärntner Bienenzuchtverband)
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