Klimaforschung
Neue Wetterstationen an der Großglockner Hochalpenstraße
Neue Wetterstationen entlang der Großglockner Hochalpenstraße sorgen für mehr Lawinensicherheit in den Hohen Tauern.
GROSSGLOCKNER. Kürzlich wurden an der Großglockner Hochalpenstraße zwei topmoderne Wetterstationen - oberhalb der Fuscher Lacke und am Fuscher Törlkopf - offiziell übernommen. Meteorologen und die örtliche Lawinenkommission sowie die Betreiber alpiner Infrastrukturen erhalten so mehr Einblick.
50.000 Euro
Die Errichtungskosten der neuen Stationen betrugen rund 50.000 Euro, das Land Salzburg fördert die Anschaffung mit 10.000 Euro. Die Bergbahnen Heiligenblut, die Gemeinden Heiligenblut am Großglockner sowie Fusch an der Großglocknerstraße haben ebenso eine Beteiligung zugesagt.
Mehr Daten
Nun ist es möglich, die genaue Zusammensetzung der Schneedecke zu durchleuchten, mehr aktuelle Informationen zu erhalten und auch die Daten der Vergangenheit besser zu bewerten. Damit tragen die Wetterstationen wesentlich zu mehr Lawinensicherheit und einer verbesserten Klimaforschung bei.
Umfangreiche Wetterdaten
Die neue Wetterstation im Bereich oberhalb der Fuscher Lacke (2.302 m) liefert umfangreiche Wetterdaten an die Webserver der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Besonders vielversprechend sind die neuen Möglichkeiten für die Lawinenforschung und -warnung: Im Winter zeichnet die Anlage nicht nur die aktuelle Schneelage auf, sondern auch deren zeitliche Veränderungen. Dabei spielt die integrierte Temperaturmessung in der Schneedecke eine wichtige Rolle. Dadurch können die Experten sogenannte Schwachschichten in der Schneedecke besser erkennen und ihre Lawinenwarnungen optimieren.Die neue Wetterstation am Fuscher Törlkopf (2.455m) ist mit einer Anlage zur Windmessung verbunden. Damit werden die bei der Entstehung von Lawinen beteiligten maßgeblichen Schneeverfrachtungen besser erkennbar.
Natürlich liefern die Anlagen nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer nützliche Daten für die heimischen Meteorologen, die Betreiber alpiner Infrastrukturen, Tourismusverbände, Bergrettung und sonstige Einsatzorganisationen. Insbesondere die ZAMG mit den Lawinenwarndiensten der Länder sind Nutznießer und können so eine geografische Lücke bei der Erfassung von Wetterdaten im Hochgebirge der Hohen Tauern schließen. Zeitgleich mit der Errichtung der neuen Anlagen wurde auch die bestehende Wetterstation auf der Kärntner Seite der Großglockner Hochalpenstraße (Mesenaten) dem Stand der Technik angepasst.
Prognosen ermöglicht
Mit diesen Investitionen werden rund ums Jahr Wind, Temperatur, Sonneneinstrahlung und Luftfeuchtigkeit gemessen, um kurz- und langfristige Prognosen zu ermöglichen. Darüber hinaus liefern alle drei hochalpinen Messpunkte wertvolle Daten zum besseren Verständnis der Klimaentwicklung und sind daher auch aus wissenschaftlicher Sicht ein wesentlicher Baustein für eine möglichst lückenlose alpine Klimaforschung.
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