Verkehr in Spittal
Tempo 30, Kreisverkehre, Gefahrenstellen und Lärm

Hier soll schon im Juli ein Kreisverkehr entstehen. Ein Pilotprojekt, welches den Verkehrsfluss begünstigen soll.
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Der VCÖ (Verkehrsclub Österreich) startete Umfrage: "Wo benötigt es Maßnahmen zur Verkehrsberugung?" Zahlreiche Kärntner beteiligten sich und wiesen Problemzonen auf. So auch im Bezirk Spittal. Der Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer etwa erteilt generellem Tempo 30 Abfuhr, auch in Punkto Kreisverkehre spricht er Klartext. Auch in Radenthein und Seeboden gibt es Probleme.

BEZIRK SPITTAL. Wo würden Sie sich Verkehrsberuhigung wünschen und warum? Dieser Frage hat die Mobilitätsorganisation VCÖ (Verkehrsclub Österreich) den Kärntnern gestellt. Und sie wurde rege genutzt. In 55 Gemeinden wurden neuralgische Problemzonen genannt, vor allem Verkehrs- und Lärmbelästigungen wurden als Gründe aufgeführt. Aber auch die zu hohe Abgasbelastung wird als problematisch eingestuft. Die Studie soll auch Hilfsmittel für Gemeinden sein, Tempo 30 dort einzuführen, wo die Gemeinde es für wichtig erhält.

„Es sollte uns grundsätzlich darum gehen, die Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs zu ermöglichen und die ohnehin gescholtenen Autofahrer nicht noch weiter zu belasten. (Gerhard Köfer)

Spittaler Bürgermeister Gerhard Köfer | Foto: Bugelnig
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Kein generelles Tempo 30

Auch im Bezirk Spittal war die Teilnahme rege. Allem voran in der Bezirkshauptstadt. Hier kristallisierten sich mehrere Bereiche als problematisch heraus. Wie der Bereich um den Hauptplatz oder beim Schloss Porcia. Auf Nachfrage bei Bürgermeister Gerhard Köfer, verweist dieser auf die Zuständigkeiten. Als Bundes- beziehungsweise Landesstraßes stünden Land und Bezirkshauptmannschaft in der Pflicht. Einem Tempo 30 steht er jedoch kritisch gegenüber: „Tempo 30 ist hier aus mehreren Gründen nicht vorstellbar." Die Forderungen nach einem generellen Tempo 30 im Ortsgebiet wären, so Köfer, überbordend. Köfer: "Wo es sinnvoll ist, haben wir aus Sicherheitsgründen bereits Tempo 30. An den Durchzugsstraßen sollte Tempo 50 aber bleiben.“ Ein Großteil der Autolenker sehe Tempo 30 auf Durchzugsstraßen als Schikane. Köfer: „Es sollte uns grundsätzlich darum gehen, die Flüssigkeit und Leichtigkeit des Verkehrs zu ermöglichen und die ohnehin gescholtenen Autofahrer nicht noch weiter zu belasten.“ Gerechtfertigt ist Tempo 30 „an wirklich neuralgischen Punkten", wie im Bereich von Kindergärten, Schulen und Alters- sowie Pflegeheimen. Köfer: "Hier besteht keine Änderungsnotwendigkeit, da es dort bereits Praxis ist."

Pilotprojekt Kreisverkehre

Für flüssigen Verkehr soll auch das Pilotprojekt Kreisverkehre sorgen. Das strittige Thema wird mit Juli starten. Aus dem Pilotprojekt soll rasch "Regelbetrieb" werden. Köfer: "Experten gehen davon aus, dass diese Kreisverkehre jedenfalls funktionieren." Noch sind Pflasterung und Markierung notwendig, ein "Behördenthema", so Köfer und weiter: "Auf das hat die Stadt keinen direkten Einfluss". Auch der Radverkehr soll stark berücksichtigt werden.

Fratres | Foto: Privat

Problematik am Fratres

Wohl bewusst ist sich die Stadtregierung der Problematik am Fratres. Immer wieder üben Anrainer Kritik am Verkehrsaufkommen,  auch die „desolaten“ Straßenzustände, sowie das Fahrverbot für Fahrräder wird angeprangert. Der WOCHE iliegt eine Stellungnahme vor, darin heißt es: „Für Anrainer eine Zumutung! Obwohl dieses Verbot von zahlreichen Radfahrern im Durchzugsverkehr missachtet wird, ist es den Anrainern nicht gestattet mit dem Rad überhaupt von zu Hause wegzufahren.“ Gefordert wird neben der Sanierung der Schäden  ein Tempolimit 30km/h. „Die Umsetzung der Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h entlang der Fratresstraße im Ortsgebiet darf nicht länger diskutiert, sondern muss rasch umgesetzt werden", heißt es weiter.

Gipfel zum Fratres tagt heute

In diese Problematik kommt jetzt Bewegung. Bürgermeister Gerhard Köfer berichtet der WOCHE von einem Gipfel, den er initiiert hat. Tagen soll dieser heute. Gemeinsam mit Spitzenvertretern des Landes werden dabei Problemfelder besprochen. Auf der Agenda steht vor allem der Bau des Lieserschlucht-Radweges. Köfer: „Beim Gipfel soll gemeinsam mit der Bürgerinitiative über Lösungen diskutiert werden.“ Aber auch die Geschwindigkeit werde heute zum Thema gemacht, so der Spittaler Bürgermeister.

Thomas Schäfauer, Bürgermeister Seeboden | Foto: Marktgemeinde Seeboden
  • Thomas Schäfauer, Bürgermeister Seeboden
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Begegnungszone in Döbriach

Auch die Radentheiner machten Gebrauch von der VCÖ-Online Umfrage. Probleme sehen diese unter anderem bei der Waldwegsiedlung. Darauf angesprochen verweist Gemeindechef Michael Maier auf die Zuständigkeiten. "Bei Landes- und Bundesstraßen gibt es die übergeordnete instanz", jedoch sei man stets um den Dialog bemüht, betont Maier. "Dann macht man einen Lokalaugenschein vor Ort, setzt sich zusammen und sieht sich die Problematik an", so der Bürgermeister. Als Beispiel nennt er die Millstätter Straße, die das Ortsgebiet quert und richtung Untertweng führt, hier wurde ein Tempo 50 umgesetzt.  Kürzlich aktiv wurde man außerdem im Bereich Kirchheimer Straße. Im Bereich von zwei Bushaltestellen hat man zwei Verkehrsschilder augestellt um auf querende Verkehrsteilnehmer aufmerksam zu machen. "Zusammengefasst", so Maier, sei man "stets darum bemüht die Verkehrslage zugunsten des schwächeren Verkehrsteilnehmers zu optimieren".

Begegnuszone Radenthein | Foto: Gemeinde Radenthein
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Tempo 20 in Begegnungszone

Auch gibt es seit gut zwei Jahren eine Begegnungszone mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 20 km/h in Döbriach, die "sehr gut" angenommen wird. Außerdem gilt im gesamten Ort- beziehungsweise Siedlungsgebiet ein Tempo 30-Limit. "Uns ist das als Gemeinde wichtig, weil es einfach zur Verkehrssicherheit beiträgt aber auch im Hinblick auf Emissionen und Lärmbelästigung effektiv ist."

In Seeboden: 30er erstrebenswert

Eine 30er Zone im gesamten Ortsgebiet, das ist auch für Seebodens Bürgermeister Thomas Schäfauer erstrebenswert. "Wir versuchen das im gesamten Ort durchzubringen." Noch wäre die 30er Zone auf das Siedlungsgebiet konzentriert, die Abschnitte der Landes- und Bundesstraße, wo Tempo 50 gilt, sind ausständig. Doch man sei gerade im Austausch mit der Bezirkshauptmannschaft, so Schäfauer. "Das klappt auch in anderen Gemeinden, also warum in Seeboden nicht.", zeigt er sich zuversichtlich.

die Kompromissbereitschaft des Einzelnen in den letzten Jahren zurückgenagne ist. Jeder sieht sich selbst als Absolut und im Recht. Dann ist es natürlich schwierig hier Lösungen zu finden." Thomas Schäfauer

Foto: Marktgemeinde Seeboden

Einiges an Projekten geplant

Der Gemeinde-Chef hat sich in den vergangenen Tagen – unabhängig vom Studienergebnis – einige "Problemzonen" angesehen. Bei manchen tut sich aktuell etwas, so Schäfauer. So wurden im Bereich Trefflinger Straße beidseitig Blinkanlagen installiert, um ein sicheres Queren der Straße zu ermöglichen. Weitere Maßnahmen sollen folgen. Beim Kreisverkehr in der Ortseinfahrt (beim Spar) wünschen sich Bürger weitere Übergänge. Tatsächlich gibt es hier einen Zebrastreifen, der auch bleiben soll.

Michael Maier | Foto: Gemeinde Radenthein

Bis 2025 Verkehrsentflechtung

Ein weiteres Projekt steht im Westen, beim Kreisverkehr, Richtung Treffling an, hier sollen die vorhandenen Verkehrswege entlfochten werden. Verschiedenen Maßnahmen werden angestrebt, unter anderem betreffen Rad- und Fußwege, bis 2025 will man die Maßnahmen umgesetzt haben, betont der Seebodener Bürgermeister. Auch im Osten der Gemeinde, bei der Seestraße, gibt es Handlungsbedarf, weiß Schäfauer. Im Bereich der Wohnanlage, beim Klauberpark, ist man bemüht eine Regelung über einen Kreisverkehr oder Ampel durchzubringen.

Umsetzung teils langwierig

Nicht immer sei alles einfach durchzusetzen, um Übergänge genehmigt und finanziert zu bekommen, bräuchte es Zählungen, vieles sei in Absprache mit Land und Bezirkshauptmannschaft zu realisieren. Die Zusammenarbeit, betont Schäfauer jedoch, sei gut. Der Seebodener Bürgermeister schließt: "Wir sind hier eben eine Durchzugsgemeinde. Da gibt es vieles zu berücksichtigen, aber wir sind stets dran die Situation für die Verkehrsteilnehmer zu verbessern." Apropos: Auch der Radwegeausbau sei eine Priorität. "Man muss ehrlich auch festhalten, dass die Kompromissbereitschaft des Einzelnen in den letzten Jahren zurückgenagne ist. Jeder sieht sich selbst als Absolut und im Recht. Dann ist es natürlich schwierig hier Lösungen zu finden."

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