Nach Angerer-Sager
Bürgermeister brachten Petition im Landtag ein
Rund 50 Bürgermeister und Vizebürgermeister aus den Bezirken Spittal und Hermagor haben eine Petition gegen den fragwürdigen "Kindergarten-Umerziehungslager"-Sager von Erwin Angerer (FPÖ) unterschrieben. Diese wurde heute im Kärntner Landtag eingebracht. Auch zur "Prügel"-Sager von Angerer wurde Stellung genommen.
BEZIRK, KLAGENFURT. Im Oktober sorgte FPÖ-Klubobmann Erwin Angerer im Rahmen einer Landtagssitzung mit folgender Sager für einen Aufreger: "Aber ihr (Landesregierung Anm.) wollt's sie ja in kommunistische Umerziehungslager einesetzen und von klein auf gleich als Marxisten erziehen." Im Zuge dessen haben die Bürgermeister der Gemeinden Lendorf, Radenthein und Malta, Marika Lagger-Pöllinger (SPÖ), Michael Maier (ÖVP) und Klaus Rüscher (LIM) reagiert und eine überparteiliche Petition gestartet. Diese wurde heute von den Landesabgeordneten Marika Lagger-Pöllinger und Michael Maier im Kärntner Landtag eingebracht.
Rund 50 Unterschriften
Unterschrieben wurde die Petition "Unsere Kindergärten sind keine kommunistischen Umerziehungslager!" von zirka 50 Bürgermeistern und Vizebürgermeistern aus den Bezirken Spittal und Hermagor. Sie soll klar ausdrücken, "dass wir uns gegen diese Art der politischen Kommunikation aussprechen, welche gefährlich für die Demokratie, für die Menschen und unser Land sind. Und sie soll ein Zeichen dafür sein, dass wir uns mit großer Wertschätzung für diese verantwortungsvolle Aufgabe hinter das Personal in unseren Kinderbetreuungseinrichtungen stellen, welches sich mit viel Herz und Wissen um die ihnen anvertrauten Kinder kümmert", sagt Lagger-Pöllinger.
"Hier wurde eine rote Linie überschritten!"
In einer gestrigen Pressekonferenz nahm Lagger-Pöllinger nochmals Stellung und erwähnte dabei auch die "Prügel-Sager" Angerers in Richtung der SP-Gesundheitsreferentin Beate Prettner: "Es sind in den letzten Tagen und Wochen Aussagen in der politischen Diskussion gefallen, die man so nicht stehenlassen kann. Und es hat begonnen sich eine Tonalität zu etablieren, die nicht hinnehmbar ist. Unsere Kindergärten als „kommunistische Umerziehungslager zur Ausbildung von Marxisten“ zu bezeichnen und eine Landesrätin „im Landtag herprügeln zu wollen“ sind Aussagen, die schockieren, beleidigen und nicht tragbar sind. In keinster Weise! Noch schockierender ist, dass die FPÖ diese erbärmlichen Sager noch bejubelt und beklatscht, sich windet in Erklärungen und Ablenkungen und sich in einer Täter-Opfer-Umkehr weigert, sich dafür zu entschuldigen. Hier wurde ganz klar eine rote Linie überschritten!"
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