Politik übt Kritik am neuen Gesundheitsplan
SPÖ und FPÖ kämpfen um die medizinische Versorgung im Bezirk.
BEZIRK (ven). Die Stadt wehrt sich. Bürgermeister Gerhard Pirih (SPÖ) und Landtagsabgeordneter und Gemeinderat Christoph Staudacher (FPÖ) haben jeweils Petitionen verfasst, um die Gesundheitsversorgung angesichts des neuen Gesundheitsplanes des Landes im Bezirk sicherzustellen.
Drei Hausärzte weniger
"Das Angebot der stationären Behandlung wird nach nicht nachvollziehbaren Kriterien gestaltet", beginnt Staudacher. Derzeit gibt es 37 Hausärzte, wenn der Strukturplan Gesundheit greift, wird es nur mehr 34 geben", so der Abgeordnete. Derzeit versorge ein Allgemeinmediziner 2.073 Patienten. Laut Plan werden es 2.256 sein. "Damit gehört der Bezirk Spittal zu den schlechtversorgtesten in ganz Österreich."
Positive Geburtenzahlen
Der aktuelle Strukturplan sieht auch im Krankenhaus eine Streichung von 29 Betten vor. "Werdende Mütter sind davon besonders betroffen. Sie müssen entweder zur Geburt nach Villach oder in Spittal auf ein Bett warten", heißt es in der FPÖ-Petition. Zudem befürchtet die FPÖ, dass die Geburtenabteilung nach der geplanten Reduktion zur Gänze nach Villach verlagert wird, "da eine Abteilung über mindestens 25 Betten verfügen muss, um wirtschaftlich und medizinisch auf optimalem Niveau agieren zu können", heißt es weiter. Aber: "Die Stadt Spittal hat im Gegensatz zum Kärntner Durchschnitt eine positive Geburtenbilanz, die Zahlen steigen. Der Bezirk verliert rund zwölf Prozent der Betten, der Kärntenschnitt beträgt hingegen nur acht Prozent."
Zu wenig Kinderärzte?
Auch im Bereich Kinderärzte sieht Staudacher eine Gefahr. "Im Bundesschnitt versorgt ein Kassen-Kinderarzt 18.103 Menschen. In Spittal haben wir zwei im Bezirk, auf jeden kommen also 38.000 Menschen", bemerkt er.
Petition auch von SPÖ
Die SPÖ-Petition lautet ähnlich: "Wir ersuchen die zuständige Referentin Beate Prettner um Ihr ausdrückliches Bekenntnis, das trotz der Bettenreduktion folgende Punkte außer Streit stehen: Kein Abbau von Personal, keine Schließung von Abteilungen, insbesondere Gynäkologie und Geburtenstation, keine Einschränkungen der medizinischen Leistungen und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die Ausbildung von Ärzten zu gewährleisten." Laut Pirih haben mit ihm bereits 30 weitere Bürgermeister im Bezirk die Petition unterschrieben.
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