Wirbel um Team Kärnten-Einschaltung
Inserat rund um Kanal- und Wassergebühren erhitzt die Politik-Gemüter in Spittal.
SPITTAL (ven). Großen Wirbel in der Spittaler Stadtpolitik verursachte ein kürzlich in der WOCHE geschaltenes Inserat vom Team Kärnten. Darin bemängeln Landes- und Gemeinderat Gerhard Köfer und Stadtrat Gerhard Klocker, die Spittaler SPÖ habe in punkto Kanal- und Wassergebührenerhöhung "kein Interesse für die Bürger", auch ÖVP, Grüne und Neos stehen unter Kritik.
"Selbstüberschätzung"
Die Spittaler Parteien wollen dies nicht so hinnehmen. "Wir wollen festhalten, dass es wünschenswert wäre, wenn schon eine Partei ein selbstgeführtes Interview als ein von dem Printmedium selbst initiiertes darzustellen versucht, dies auch mit entsprechender Deutlichkeit als Werbebotschaft deklariert", so Stadtrat Franz Eder, der sich für ÖVP, Neos und Grüne ausspricht. Der Inhalt der Werbebotschaft sei laut den Dreien "schlichtweg eine Selbstüberschätzung der beiden Herren, und hat mit den tatsächlich vorgebrachten Einwänden und Lösungsvorschlägen wenig Gemeinsames. Die Selbstvermarktung der abgebildeten Personen in der bezahlten Werbeeinschaltung wollen wir nicht weiter kommentieren", heißt es.
Im Gemeinderat diskutiert
Die tatsächlichen Positionen und Entscheidungen zur Zustimmung beziehungsweise Ablehnung der einzelnen Tagesordnungspunkte wärend laut Eder in der öffentlichen Gemeinderatssitzung klar und verständlich wiedergegeben worden und könnten auch im Protokoll entsprechend nachgelesen werden.
FPÖ dagegen
Auch FP-Stadtrat Hansjörg Gritschacher kritisiert den Inhalt der Einschaltung: "Die Thematik zur Gebührenerhöhung wurde im Ausschuss besprochen. Die FPÖ war als einzige Partei dagegen. Stadtrat Klocker hat dazu nichts beigetragen, außer mit Nichtanwesenheit zu glänzen", so Gritschacher. Er sei nun gespannt auf die versprochenen Gebührenmodelle.
Sanierung ist dringend
Die SPÖ begründet die Gebührenerhöhung mit der Notwendigkeit der Sanierung. "Seit zwei Jahrzehnten ist in der Hinsicht nichts passiert, hier gab es bereits Versäumnisse in der Vergangenheit, als Köfer noch Bürgermeister war", so Vizebürgermeister Andreas Unterrieder. Die Sanierung der Wasserleitung wird rund sieben Millionen Euro verschlingen, der Kanal kommt auf 32 Millionen. "Wir wollen die Probleme nicht weiter hinausschieben, seitens des Landes wurden wir auch zur Sanierung aufgefordert." Die Finanzierung dafür müsse man auf gesunde Beine stellen. "Wir haben jedes Jahr mindestens einen Schadensfall, der uns rund 300.000 Euro kostet", erklärt Unterrieder.
Wasseruhren?
Derzeit koste der Kubikmeter Wasser 1,44 Euro, berechnet werde laut verbauter Fläche. Nach der Erhöhung seien es 1,67 Euro. "Die Grünen möchte eine Wasseruhr, der Ausschuss hat sich auf die Flächenberechnung geeinigt", so Unterrieder. Die Erhöhung würde bei einem Musterhaushalt (197 Quadratmeter, Einfamilienhaus mit 189 Kubikmeter Wasserverbrauch) 16 Prozent (3,81 Euro im Monat) betragen, bei einer Umstellung auf Wasseruhr wären es 79 Prozent (18,60 Euro). "Wir wollen keien Gebührenerhöhung mit gleichzeitiger Umstellung, das würde auch die Bürger verwirren", sagt er. Außerdem würde dies erheblichen finanziellen Aufwand bedeuten, denn auch jeder Wohnblock müsse mit Einzelwasserzählern ausgestattet werden.
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