Göriach: Aufforstung nach Waldbrand gestoppt

Direkt nach dem Brand: Die Flächen sollten so schnell wie möglich wieder aufgeforstet werden | Foto: FF Möllbrücke
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LURNFELD (ven, aju). Der Waldbrand im Lurnfeld hat im Frühjahr 2015 75 Hektar Waldfläche vernichtet. Vor allem betroffen ist die Agrargemeinschaft Göriach mit ihren mehr als 30 Mitgliedern. Nachdem Mittel für die Aufforstung in Höhe von rund 300.000 Euro vom Ministerium bereits genehmigt waren, steht dennoch alles still. Der Grund: Der Baumbestand ist von zu viel Wild gefährdet, ein Verfahren läuft.

Eigentümer geschädigt

"Von uns Grundeigentümern aus könnte die Aufforstung sofort losgehen", erklärt Georg Scheiflinger, Obmann der Agrargemeinschaft Göriach. Das Problem mit dem Wildbestand, der den Baumnachwuchs abfrisst, besteht in der Region bereits seit Jahren. "Just in der Woche, in der der Bescheid zur Regulierung des Wildbestandes hätte kommen sollen, ist der Brand ausgebrochen", sagt er. Bereits vorher habe es Abschusspläne und Gespräche mit der Jägerschaft gegeben, passiert sei allerdings nichts. "Mit dem Brand ist der Schaden nun existenzgefährdend."

Verfahren läuft

Der stellvertretende Bezirksforstinspektor Gerd Sandrieser glaubt, dass eine Aufforstung frühestens nächstes Jahr begonnen werden könne. "Das Gamswild müsse radikal reduziert werden, es ist in den letzten Jahren auch gemacht worden, allerdings zieht das Wild nach. Hier spielen auch Dinge wie der Tourismus, Mountainbiker, Paragleiter und die Schwammerlsucher eine Rolle. Diese vergrämen das Wild, dann erfolgt auch kein Abschuss." Nun wartet man auf den Bescheid, in dem verschiedensten Maßnahmen wie Erhöhung der Abschüsse und Verkürzungen der Schonzeiten vorgeschrieben werden. "Dennoch wird man die Sache nicht innerhalb eines Jahres lösen können."

Mittel eingefroren

Nun sind die Mittel im Ministerium zwar reserviert, aber eingefroren, bis man den Wald wieder ohne gleichzeitigem Wildfraß aufforsten könne. "Wir als Behörde würden mit der Aufforstung betraut werden und das können wir nicht, wenn wir wissen, dass es umsonst wäre", so Sandrieser.

Die Vorgeschichte

Das Feuer ist jedoch nicht der einzige Schicksalsschlag gewesen, mit dem die Waldbesitzer auf der Göriacher Alm in den letzten Jahren zu kämpfen hatten. Auch vom Sturmtief "Paula" war die Waldfläche damals stark betroffen. Hinzu kamen in den letzten Jahren noch Käferplagen, Vermurungen und schwere Schneebrüche. Nun stehen die Bauern vor einer neuen Herausforderung: "Wir haben in den letzten Jahren zwischen 300.000 und 350.000 Euro in die Aufforstung investiert. Die Anpflanzung von mehr als 110.000 Forstpflanzen wurde auf einen Schlag zunichte gemacht", so Scheiflinger. Der Boden müsse zuerst verbessert werden, es fehlt nämlich an Humus und somit auch an Bodenhalt. Das steigert unter anderem die Gefahr für Lawinen und Muren. Ein Baum halte etwa 30 Millimeter Regen ab, Humus hält zwischen 120 bis 130 Millimeter Regen, das alles fehlt nun auf diesem Gebiet. Dabei rechnet die Agrargemeinschaft mit einer Aufforstungsdauer von mindestens 10 Jahren: "Dieser Wald wird erst in drei Generationen wieder rentabel sein", so Scheiflinger.

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