MIT VIDEO: Hanna Kosz hilft "aus Liebe zum Menschen"
Die pensionierte Lehrerin gibt jeden Mittwoch ein paar Stunden für die Gesellschaft her. Sie hilft - wie 27 weitere Freiwillige - ehrenamtlich beim Dorfservice Seeboden mit.
SEEBODEN (ven). Die Seebodenerin Hanna Kosz aus Kras hat ein Herz für ihre Mitmenschen. Deshalb ist sie als Freiwillige wöchentlich für das Dorfservice im Einsatz.
Eine von 28
"Ich bin eine von 28 Ehrenamtlichen in Seeboden und von 152 in ganz Oberkärnten", betont die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen. "Ich bin nur ein kleiner Teil des Ganzen. Es gibt viele Hilfen, wie auch die Nachbarschaftshilfe, aber das Dorfservice ist eben professionell organisiert", erklärt sie.
Nicht nichts tun
Bis 2014 als Hauptschullehrerin in Gmünd tätig, hat sie sich noch während ihrer Berufslaufbahn überlegt, was sie in ihrer Pension machen könnte. "Denn ich will nicht nur nichts tun und etwas machen, was mir auch Spaß macht." Sie wollte der Gesellschaft etwas zurückgeben, was ihr selbst im Laufe ihres Lebens geschenkt wurde: "Zeit, zuhören und helfen, wo es notwendig ist." Sie habe immer die ganze Woche gearbeitet, da sei es für sie normal, dass sie nun einmal pro Woche ein paar Stunden für andere hergibt.
Alle gleich unterstützt
Über eine Zeitung kam sie auf das Dorfservice, das 2014 auch in Seeboden aktiv wurde. "Dann dachte ich, das ist es!" Was sie daran so schätzt: "Die Klienten werden völlig unabhängig von Herkunft, Alter und Einkommen alle gleich unterstützt. Da sagt man nicht 'Der hat es nicht not, der kann sich eine Hilfe sowieso leisten'."
Selbstständigkeit erhalten
Für Kosz geht es um die Kommunikation und Mobilität. "Sehr viele schätzen dass, dass einfach jemand zum Reden oder Spielen vorbei kommt und sie werden durch uns auch mobiler und können ihre Selbstständigkeit länger erhalten. Sie bekommen ihre Menschenwürde noch verstärkt."
Schule und Seniorin
Die Seebodenerin ist immer mittwochs im Einsatz. Am Vormittag unterstützt sie in einer Volksschule in Seeboden Kinder, die etwas mehr Ruhe und Unterstützung zum Lernen außerhalb des Klassenverbandes brauchen. "Am Nachmittag betreue ich eine 92-jährige Dame. Wir singen gemeinsam, sie spielte bis vor kurzem noch selbst auch Mundharmonika, ich nehme immer meine Gitarre mit. Wir spielen Mensch-ärgere-dich-nicht, puzzeln und rätseln." Das sei gut für ihre Motorik, sage die Klientin. "Wir schreiben gemeinsam auch Briefe an ihre Enkelin in Vorarlberg. Ich bin nun seit vier Jahren bei ihr und freue mich jedes Mal, wenn ich sie sehe. Zum Abschied sagt sie immer 'Danke für die Wohltat'."
Müssen Anteil leisten
Kosz denkt auch an die Überalterung der Bevölkerung. "Wir müssen unseren Anteil leisten und deshalb bin ich auch für das Sozialjahr für alle - egal in welchem Bereich. Wenn ich dazu beitragen kann, dass es anderen besser geht, dann gehts mir auch gut. Wenn es mir gut geht, kann ich dazu beitragen, dass es anderen besser geht", so ihr Leitsatz.
Auch Lesepatin
Die Pensionistin ist auch froh über den Rückhalt des Dorfservices. "Wir besuchen Fortbildungen, bekommen ein Fahrsicherheitstraining, werden fortgebildet im Umgang mit Demenzkranken und Hospizbegleitung." Kosz ist auch als Lesepatin ausgebildet und liest mit Kindern.
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