St. Pölten, Tulln, Scheibbs, Melk
Bulgaren beklauten Supermarkt-Kunden
Weniger zum Einkaufen als zum Stehlen begaben sich zwei Bulgarinnen in diverse Supermärkte in den Bezirken St. Pölten, Tulln, Melk und Scheibbs.
ST. PÖLTEN/TULLN. Am Landesgericht mussten sie sich nun gemeinsam mit dem Noch-Ehemann der 40-jährigen Angeklagten wegen gewerbsmäßig schweren Einbruchdiebstahls als Mitglieder einer kriminellen Organisation, sowie der Entfremdung unbarer Zahlungsmittel verantworten.
Richter Slawomir Wiaderek konfrontierte das Trio mit mehr als 20 Fakten, wobei die Einvernahmen der Beschuldigten jeweils in Abwesenheit der Mitangeklagten vonstatten gingen. Dem Strafantrag entsprechend brachte der 38-jährige Bulgare seine Frau, sowie eine bereits im Ausland dreimal einschlägig vorbestrafte 22-jährige Mittäterin zwischen Februar 2022 und April 2023 mehrfach zu den Geschäftsfilialen. Während er im Fahrzeug blieb, begaben sich die Frauen in die Supermärkte, wo sie meist aus Einkaufstaschen die Geldbörsen der Kunden stahlen. Neben Bargeld in Höhe von insgesamt 4.670 Euro, erbeuteten sie auch Bankomatkarten. Falls gleichzeitig deren Codes zu finden waren, habe sie das Trio genutzt und die entsprechenden Konten geplündert. Der dabei entstandene Schaden betrug rund 38.000 Euro.
Für die 40-jährige Hauptangeklagte gab es nur wenig zu leugnen, zumal sie auf den Aufnahmen der Überwachungskameras bei den Bankomatbehebungen deutlich zu erkennen war. Sie bekannte sich nahezu anklagekonform schuldig, während sie die Mitangeklagten entlastete.
Verteidiger Christian Reiter erklärte in seinem Eröffnungsplädoyer, dass der 38-jährige Beschuldigte nichts davon gewusst habe, zu welchem Zweck die Frauen in die Geschäfte gingen. Die 22-Jährige bekannte sich nur zu zwei Fakten schuldig. Von ihr gebe es auch keine Aufnahmen bei Bankomatbehebungen, stellte Reiter in den Raum.
Nach den ausführlichen Befragungen und den Einvernahmen einiger Zeugen vertagte Wiaderek auf Ende August zur Vorladung weiterer Zeugen.
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