Nach Regierungserlass
Corona-Virus – Maßnahmen treffen St. Pölten mit voller Wucht

Foto: Petra Weichhart
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Dienstag Mittag hat die Bundesregierung einen Erlass zum Umgang mit dem Corona-Virus angekündigt. Zahlreiche Veranstaltungen sind bereits abgesagt. Die Fachhochschule St. Pölten stellt auf Fern-Studium um.

ST. PÖLTEN (pw).  Die Regierung hat am 10. März beschlossen, angesichts der "Corona-Krise" weite Teile des öffentlichen Lebens einzuschränken. Bundeskanzler Sebastian Kurz begründet die Entscheidung damit, dass sie aufgrund der enormen Zuwachsraten bei den Neuinfizierungen  in ganz Europa gezwungen sind, Maßnahmen zu setzen.

Im Konkreten verboten sind bis vorerst Anfang April:
• alle Indoor-Veranstaltungen (Konzerte, Theateraufführungen, Kinovorstellungen und ähnliches) mit mehr als 100 Personen
• alle Outdoor-Veranstaltungen (darunter fallen Konzerte, Messen und Sportevents) mit mehr als 500 Teilnehmern
• spätestens ab Montag sollen auch keine Lehrveranstaltungen an Unis und Fachhochschulen mehr stattfinden

Kulturbetriebe

 
Aktuell von den Verboten betroffen sind in der Landeshauptstadt eine Reihe von großen Kulturinstitutionen, wie das Landestheater NÖ, die Bühne im Hof, das VAZ und auch das Festspielhaus St. Pölten.

"Das Gastspiel der Bühne Baden 'Die Rose von Stambul' am 11. März ist ersatzlos abgesagt. Möglichkeiten über Ticket-Rückvergütungen sind noch in Ausarbeitung", erklärt Andreas Prieling vom Festspielhaus St. Pölten.

Zum jetzigen Zeitpunkt wird es auch zu Absagen von allen übrigen Veranstaltungen bis Anfang April kommen. Alle betroffenen Karteninhaber werden in den kommenden Tagen aktiv und personalisiert über die weitere Vorgehensweise und mögliche Modalitäten zu Rückerstattung der Karten vonseiten des Festspielhauses St. Pölten informiert. "Es wird eine NÖKU-weite (NÖ Kulturwirtschaft ) Regelung geben, um umgehend Maßnahmen zu setzen", so Rupert Klima vom Landestheater NÖ. 

Aquacity und Schulen

Auch von Seiten der Stadt gibt es erste Reaktionen auf den Erlass:

"Es hat sich bereits abgezeichnet. Die Situation stellt uns vor Herausforderungen. Wir setzten auf jeden Fall um, was die Regierung beschließt", meint Thomas Kainz vom Magistrat St. Pölten.

Bereits gesperrt sind die Aquacity, die Bücherei und das Stadtmuseum.

„Natürlich machen wir uns bereits seit Längerem Gedanken über die Herausforderungen, die auch uns als Landeshauptstadt betreffen. Wir arbeiten koordiniert und mit Augenmaß an sinnvollen Maßnahmen für die nächsten Wochen“, so Bürgermeister Matthias Stadler.

Veranstaltungen

Ebenfalls nach dem Erlass der Bundesregierung bereits abgesagt wurde der Kreativmarkt "Designverliebt" in der Glanzstoff am 28. und 29. März und der Flohmark im BOEKiZ Eltern-Kind-Zentrum am 14. und 15. März in Böheimkirchen. Auch der Frühlingsempfang der VPNÖ für den Bezirk St. Pölten wurde heute ersatzlos abgesagt.

Auch das "La Boom" bleibt bis Anfang April geschlossen. | Foto: Petra Weichhart
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Auch das Partyvolk muss in nächster Zeit zurückstecken:

"Im Sinne der Gesundheit unserer Gäste und nach Erlass der Bundesregierung bleibt das 'La Boom' in St. Pölten und auch das 'Till' in Neulengbach vorerst bis 04. April geschlossen. Es ist ein notwendiger Schritt, der gemacht werden muss. Alles andere wäre unverantwortlich", erklärt Betreiber Andreas Brandstetter.

Der wirtschaftliche Rückschlag, mit einem gewaltigen finanziellem Verlust, sei enorm. Aber in Zeiten wie diesen gebe es keine andere Lösung.  "Es ist einfach gefährlich. Da feiern wir lieber in drei Wochen mit Hunderten von Leuten weiter", so Brandstetter. 

Basketball

Die Spiele des SKN St. Pölten Basketball werden bis auf Weiteres ausgesetzt.

Kundmachung auf der Homepage des Festspielhauses St. Pölten. | Foto: Petra Weichhart
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Fachhochschule St. Pölten

Auch für den Lehr- und Studienbetrieb an der FH St. Pölten ergeben sich mit dem heute von der Bundesregierung vorgelegten Maßnahmenkatalog zur Eindämmung von Covid-19 zentrale Einschränkungen. Ab 11. März werden keine Präsenz-Lehrveranstaltungen stattfinden und nach Möglichkeit auf Fernlehre umgestellt. Der Arbeitsbetrieb an der FH St. Pölten bleibt grundsätzlich aufrecht. Der der am Freitag, 13. März stattfindende "open.day" wurde abgesagt.

„Die Gesundheit aller Studierenden, Mitarbeiter sowie Besucher hat für die FH St. Pölten oberste Priorität. Wir befinden uns daher in enger Abstimmung mit den Behörden und gewährleisten damit die Sicherheit aller Beteiligten“, betont Gernot Kohl, Geschäftsführer der FH St. Pölten.

Derzeit ist an der FH St. Pölten kein Corona-Verdachtsfall gemeldet. Ausgehend vom Schreiben des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung finden bis voraussichtlich 3. April keine Präsenz-Lehrveranstaltungen an der FH St. Pölten statt:

„Wir setzen alle notwendigen Schritte, um den Lehrbetrieb nach Möglichkeit auf Fernlehre umzustellen“, betont Kohl.

„Wir werden Studierende über weitere Schritte und Maßnahmen (Prüfungsantritte, Terminverschiebungen und studienrechtliche Fragen) auf dem Laufenden halten“.

Hochschulen

"Ab 16. März sind alle Hochschulen und Universitäten geschlossen. Was mit den Schulen und Kindergärten passiert, ist noch nicht genau festgelegt. Dennoch sehen wir die Maßnahmen als sinnvoll an, da sie einer weiteren Verbreitung entgegenwirken. Ebenfalls bitten wir als Landesschülervertretung NÖ nicht in Panik zu geraten, sondern die Situation sachlich und ruhig zu analysieren und aufzunehmen. Gleichzeitig ist es wichtig, dass das Bildungsministerium und die gesamte Bundesregierung einen ordentlichen Plan ausarbeiten, welcher für eine geregelten Ablauf in den Schulen sorgt. Schließungen können durchaus möglich sein, dennoch muss hierbei darauf geschaut werden, dass die Betreuungsmöglichkeiten weiterhin in Takt sind und Eltern mit der Situation nicht allein gelassen werden", erklärt Landesschulsprecher Benjamin Koiser. 

Des Weiteren betreffe es auch alle Maturanten, welche ab Mai in die Abschlussprüfungen hineinstarten. Hier sei es wichtig, dass faire Möglichkeiten ausgearbeitet werden und die Schulen mit den Schülern zusammenarbeiten. Eine mögliche Verschiebung sei zurzeit nicht auszuschließen.

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